Vanek, Tereza: Das sprechende Kreuz

Das sprechende Kreuz
Tereza Vanek
Historisch
Bookspot Verlag
12. November 2015
Broschiert
464

 

Valladolid, 1865: Die österreichische Familie Schneider ist nach Yucatán ausgewandert. Die beiden Töchter Johanna und Kornelia betreiben einen kleinen Gemischtwarenladen. Der Laden läuft mehr schlecht als recht, doch dann stürmen sechs Jahre später Carlos und seine Freunde den Laden und richten jede Menge Unheil an.

Johanna versucht zu retten, was noch zu retten ist und bugsiert die Vandalen hinaus. Doch Carlos will die Sache nicht auf sich beruhen lassen und sucht Johanna wieder auf. Nach und nach muss Johanna erkennen, dass sie sich trotz der Standesunterschiede zu Carlos hingezogen fühlt. Auch Carlos ist einer Beziehung zu Johanna nicht abgeneigt. Aber sein Vater hat andere Pläne mit ihm.

Schließlich flieht Carlos in den Dschungel und Johanna bleibt nichts anderes übrig, als ihm zu folgen …

Auch wenn ich zu Beginn so meine Probleme mit dem Buch hatte, konnte ich doch schon bald in die historisch-exotische Kulisse Mexikos eintauchen. Die Schneider – Schwestern Johanna und Kornelia sind so unterschiedlich, dass man kaum glauben mag, dass sie tatsächlich Schwestern sind. Tereza Vanek schafft es, dass die beiden Schwestern eigene Charakter haben, sich aber dennoch ergänzen und dadurch das Bild einer Familie bilden.

Aber auch Carlos, der aus Mexiko stammt, erhält das „passende“ Gesicht und man merkt in seiner Handlung und seinem Denken, dass er einer ganz anderen Kultur entstammt. Doch Tereza Vanek geht noch weiter und führt die Hauptprotagonisten mit den Ureinwohnern der Region zusammen. Der Zusammenprall ist für Johanna zunächst verständlicherweise heftig. Doch die schlägt sich durch und man lernt gemeinsam mit Johanna die Bräuche und Gepflogenheiten kennen. Doch nicht nur die verschiedenen Kulturen werden dem Leser vermittelt, auch die Kämpfe, Politik und Machenschaften, die zu jener Zeit in diesem Gebiet herrschten. Dabei geht Tereza Vanek so geschickt vor, dass man keine Probleme hat, dem Geschehen zu folgen und nicht vom Fachwissen erdrückt wird.
Im Gegenteil. Ich wurde durch das ganze Geschehen so neugierig, dass ich mich selbst – außerhalb des Buches – zu der Thematik informierte.

Natürlich stehen hier die Frauen im Mittelpunkt, aber auch die Männer werden nicht vergessen und erhalten ihren Platz in der Geschichte. Und was es mit dem sprechenden Kreuz auf sich hat, erfährt man auch nach einiger Zeit.

Fazit:
Auch wenn ich zu Beginn meine Probleme mit dem Buch hatte, so fand ich irgendwann doch Zugang zu der Geschichte und konnte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Mir hat diese exotische Geschichte sehr gut gefallen und ich habe Johanna und Carlos bald ins Herz geschlossen und an ihrem Schicksal teil genommen, so dass ich am Ende traurig war, die beiden wieder verlassen zu müsen.

 

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