Groeper, Kerstin: Kranichfrau: Die Geschichte einer Blackfeet-Kriegerin

Kranichfrau: Die Geschichte einer Blackfeet-Kriegerin
Kerstin Groeper
Historisch
TraumFänger Verlag GmbH & Co. Buchhandels KG
15. Januar 2012
Broschiert
600

Kranichfrau gehört zum Stamm der Blackfeet-Indianer. Bei einem Kampf mit den Crow wird ihr geliebter Bruder getötet und Kranichfrau steht alleine da. Zwar kann sie fortan im Tipi ihres Onkels wohnen, jedoch sucht sie ihren Weg im Leben. Um diesen zu finden, geht sie fort und betet um eine Vision.

Ihr wird eine Vision gewährt, allerdings wird ihr darin von ihrem Bruder befohlen, dass sie seinem Weg folgen und künftig Tötet-die-Crow heißen soll. Kranichfrau nimmt die Vision ernst und lebt voran als Krieger, lernt kämpfen und zieht mit den anderen Kriegern in ihren ersten Kampf mit den Crow.

Aber dann soll alles ganz anders kommen, denn statt Rache zu nehmen für ihren Bruder, wird Kranichfrau selbst schwer verwundet und lebt fortan als Gefangene eines verbannten Lakotakriegers. Wird sie dem Lakotakrieger entkommen und je ihre Vision erfüllen können?

Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass ich zwar viele historische Romane bisher gelesen habe, aber Romane über Indianer, die Zeit, Konflikte zwischen den Stämmen etc. habe ich bislang gemieden. Nun ergab es sich, dass ich die Autorin auf einer Buchmesse kennengelernt habe und mich mit ihr unterhalten konnte. Ich muss zugeben, sie machte mich neugierig auf ihre Bücher. Dennoch sollte es fast ein dreiviertel Jahr dauern, ehe ich das Buch zur Hand nahm, um einen Blick hinein zu werfen.

Was dann folgte, habe ich sehr selten erlebt. Obwohl ich der Thematik skeptisch gegenüberstand und sie mich eher weniger interessierte, hatte ich mich bereits nach rund 10 Seiten festgelesen habt. Aber nicht genug damit. Die Autorin hatte mich nicht nur gefesselt, sondern sogar für die Thematik begeistern können. Schnell tauchte ich in das Leben der Blackfeet und Lakota ab, erlebte ihre Bräuche und Denkweisen, ging mit ihnen gemeinsam auf die Jagd und wunderte mich, wieso ich mich nicht schon früher mit der Thematik befasst habe.

Kerstin Groeper schildert in diesem Roman zum einen den Kampf einer jungen Blackfeet – Kriegerin, die auf der Suche nach ihrem Weg ist. Zeitgleich macht sie einen zweiten Handlungsstrang auf, in dem der Leser den Lakota-Krieger Nata-He-Yukan bei seinem Versuch begleitet, zu seinem Stamm zurückkehren zu dürfen, nachdem er durch eine Intrige verbannt wurde.

Das Buch ist vom Schreibstil der Thematik angepasst, dabei so ausgefeilt, dass ich mich mehr als einmal gewundert habe, wie schön man schreiben kann und wie gut Kerstin Groeper der Umgang mit Metaphern, Adjektiven u.ä. von der Hand geht. Die Namen sind keineswegs modernisiert, sondern entsprechen den Gebräuchen des jeweiligen Stammes. Auf der einen Seite fand ich das sehr gut, auf der anderen Seite habe ich mir fast die Zunge daran gebrochen. Auch gibt es viele typische Begrifflichkeiten, die sich aber im Kontext erschießen.

Der Lesefluss wird trotz der vielen Informationen zu den Stämmen und dem Leben der Indianer nicht etwa ausgebremst, sondern eher sogar beflügelt. Man möchte immer mehr und mehr erfahren und so liest sich das Buch fast von ganz alleine. Die Kampf- oder Jagdszenen sind bildhaft beschrieben, was den Lesefluss zusätzlich noch steigert.

Man merkt der Geschichte deutlich an, dass Kerstin Groeper sich das Wissen über die verschiedenen Stämme nicht bloß angelesen hat, sondern dass sie es verinnerlicht und authentische Quellen genutzt hat.

Kurzum, ich bin begeistert von dem Buch, der Thematik und vor allem dem Schreibstil der Autorin, so dass ich mir gleich das nächste Buch auf meinen Kindle geladen habe. Zu meinem Glück hat die Autorin schon einige Bücher veröffentlicht, so dass mir nicht so schnell der Lesenachschub ausgehen wird.

Fazit:
Obwohl ich das Buch nun schon einige Tage beendet habe, geht mir die Geschichte von Nata-He-Yukan und Kranichfrau immer noch nicht aus dem Kopf und ich bin schon gespannt auf das nächste Abenteuer, das mich in Amerika bei den Ureinwohnern erwarten wird. Denn eines ist gewiss, die Autorin kennt sich mit der Materie sehr gut aus und weiß selbst den skeptischsten Leser für sich zu begeistern.

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Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

 

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