Schmid, Claudia: Die Feuerschreiber: Martin Luther und Philipp Melanchthon

Die Feuerschreiber: Martin Luther und Philipp Melanchthon
Claudia Schmid
Historisch
Fontis - Brunnen Basel
14. September 2016
Hardcover
352

 

Als es den kleinen und schmächtigen Philipp Melanchthon 1518 nach Wittenberg an die Leucorea verschlägt, ahnt noch keiner, dass er schon bald mit einem aufrührigen Reformator eine tiefe Freundschaft schließen würde.

Was mit einem Thesenanschlag 1517 begann, sollte schon bald zu einem Umbruch in der Kirche führen und Melanchthon und Luther sind vorne mit dabei.

Das Lutherjahr hat gerade erst begonnen, da fallen mir auch schon die ersten Bücher zu dieser Thematik in die Hände. Claudia Schmid hat, im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, die ich schon gelesen habe, nicht Luther in den Fokus gerückt, sondern Philipp Melanchthon.

Ein Mann, der gerne vergessen geht, dabei doch Luthers „rechte Hand“ war und in der Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat.  Das Buch wirft den Leser auch gleich in die Geschichte hinein. Ganz so, wie ich es von der Autorin kenne und gewohnt bin. Ungewohnt waren dagegen der Druck und das Schriftbild. Dieses hat mich doch sehr überrascht – positiv überrascht. Schriftgröße, Satz, aber auch die Kapitelwahl machen es dem Leser schwer, sich wieder von dem Buch zu lösen. Die spannende Geschichte untermauerte das Gefühl, dass man das Buch nicht so schnell wieder aus der Hand legen möchte, noch zusätzlich.

Claudia Schmid hat intensiv recherchiert, das merkt man zum einen an der Geschichte, aber auch an der Autorin, wenn man ihr auf einer Lesung Fragen zur Thematik stellt, kann sie diese problemlos und verständlich beantworten. Viele der recherchierten Details fließen in das Buch mit ein und es wunderte mich am Ende, dass das Buch nicht um einiges dicker ist.

Wie ich es nicht anders gewohnt bin, schreibt Claudia Schmid sehr lebendig, mitreißend und vor allem plastisch. Die Figuren erwachen zum Leben und man kann sich nicht nur Philipp Melanchthon sehr gut vorstellen auch ein Martin Luther gewinnt an Gewicht.

Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen und konnte das Buch schon einigen Leuten weiterempfehlen, die zwar mit Martin Luther nicht aber mit Philipp Melanchthon etwas anfangen konnten.

 

Fazit:

Ein gelungener Ausflug zum 500jährigen Thesenanschlag in Wittenberg ins 16. Jahrhundert, bei dem Philipp Melanchthon im Fokus steht und durch den man die Geschichte in einem ganz anderen, besonderen Blickwinkel neu erleben und kennen lernen kann.

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