Grünig, Michaela: Zwei fast perfekte Schwestern

Zwei fast perfekte Schwestern
Michaela Grünig
Liebesroman
Knaur
1. Juni 2017
Taschenbuch / Ebook
416

 

Stephanie und Lily sind Schwestern. Aber dies scheint auf den ersten Blick alles zu sein, was die beiden miteinander verbindet. Während nämlich Stephanie alleine als freiberufliche Lektorin lebt, immer in der Hoffnung endlich eine Festanstellung bei einem Verlag zu bekommen, lebt Lily in den Tag hinein, kümmert sich um ihren Hund Hitchcock und bewegt sich zielsicher in den höchsten Kreisen, leider aber auch sehr oberflächig.

Doch dann ändert sich plötzlich bei beiden das Leben schlagartig. Stephanie bekommt nicht nur ein Liebesgeständnis, sondern sogar eine Stelle angeboten. Auf das Liebesgeständnis reagiert sie so entsetzt, dass sie in ihrer Not behauptet, lesbisch zu sein. Ihr neuer Job bringt es dagegen mit sich, dass sie einen Star-Autor nicht nur betreut, sondern sogar bei ihm einzieht. Doch wie lange hält sie ihr Spiel aufrecht? Immerhin fühlt sie sich zu dem Autor hingezogen…

Lily hat dagegen ganz andere Sorgen. Sie erwischt ihren Mann inflagranti und möchte ihn am Liebsten zur Hölle schicken. Wäre da nicht dieser Ehevertrag, der sie quasi mittellos zurück lassen würde. Und während Lily auf der einen Seite erkennt, wie schnell Freunde einen fallen lassen, wenn die Kasse leer ist, muss sie auch feststellen, dass man Liebe doch irgendwie ganz anders schreibt, als sie es bisher annahm…

Zwei Schwestern, zwei Schicksale. Auf der einen Seite verwandt, auf der anderen bewegen sie sich in ganz unterschiedlichen Kreisen und doch halten sie zusammen, sollte es hart auf hart kommen. Michaela Grünig beschreibt in ihrem Roman zwei unterschiedliche Frauen. Stephanie, die graue Maus, von Selbstwertgefühlen gequält, verschüchtert, fleißig und dabei eine wahre Seele von Mensch, versucht in ihrem Beruf endlich richtig Fuß zu fassen. Liebe nicht ausgeschlossen. Aber muss es ausgerechnet ein älterer Star-Autor sein, der mal im Verdacht stand, seine Frau ermordet zu haben?

Und Lily, ein Model ohne Berufsausbildung und – erfahrung, das plötzlich zusehen muss, wie sie das Leben auch ohne das Geld und das Ansehen ihres Gatten meistern kann.

Geschrieben wird die Geschichte nur im Wechsel der zwischen den beiden Schwestern, sondern auch im Wechsel der Erzählperspektiven. An Stephanie war ich gefühlt näher dran, da sie in der Ich-Form geschrieben wurde. Zu Lily hatte man, dank der Perspektive, etwas mehr Distanz. Nichtsdestotrotz waren mir beide Schwestern sympathisch und beide Geschichten spannend. Durch das geringe Überschneiden bis kurz vor Ende der Geschichte, kam es mir manchmal so vor, als lese ich zwei eigenständige Geschichten parallel. Erst nach und nach tauchen die Verbindungen auf  und es zeigt sich, wie alles zusammenhängt.

Fazit:

Ein toller Roman, spannend, lustig und lebhaft geschrieben. Zwei unterschiedliche Leben, die doch irgendwie zusammenhängen und zwei unterschiedliche Geschichten, die doch irgendwann zusammenlaufen. Viele Geheimnisse, die sich nach und nach aufklären und so die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten. Meine Sommerbuchempfehlung für dieses Jahr!

 

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