Band 8
Krimi
FISCHER Scherz
27. April 2016
Broschiert
432
04. August 1971, der heißeste und klebrigste Augusttag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Just an diesem Tag planen zwei Männer, die Deutsche Bank in der Prinzregentenstraße zu überfallen. Das Ganze artet in ein Riesenevent aus, bei der die Polizei nicht nur mit den Tätern, sondern auch mit den ganzen Schaulustigen zu kämpfen hat.
44 Jahre später besucht Kriminalhauptkommissar Jennerwein einen Insassen eines Gefängnisses. Doch was verbindet ihn mit diesem Mann, den er scheinbar sehr gut kennt, wenn auch aus keinem seiner Fälle?
Marco Zunterer bereitet seine nächste Heißluftballonfahrt vor. Es scheint nur eine kleine Tour zu werden, doch es gibt einen geheimnisvollen Teilnehmer, dessen Namen er nicht kennen darf, der aber bar sehr viel Geld für die Teilnahme bezahlt.
Und während im Kurort im Kulturzentrum Vorträge und Workshops abgehalten werden, verschwindet der Heißluftballon spurlos, eine Frau spricht von einer Explosion und das Team um Jennerwein beginnt mit der Spurensuche.
Doch irgendwie wirkt Jennerwein nicht so recht bei der Sache. Abgelenkt durch …, ja, was eigentlich? Den ehemaligen Insassen des Gefängnisses, den er erst kurz zuvor besucht hat? Durch das Bestatterehepaar a. D. Grasegger? Oder durch den mysteriösen Überfall auf die Deutsche Bank aus dem Jahre 1971, die ihre Schatten noch bis in die Jetztzeit wirft?
Der Roman ist bereits der achte Band um den Kriminalhauptkommissar Jennerwein, doch niemals war eine Geschichte so persönlich und verworren, wie in diesem Buch. Zeitgleich schafft es der Autor Jörg Maurer, dass er zwar die Protagonisten aus den vorherigen Bänden beibehält, die Geschichte aber komplett neu erfindet, Spannung schafft, Handlungsstränge erspinnt und nach und nach geschickt mit einander verwebt.
Es begeistert mich immer wieder aufs Neue, wie Jörg Maurer es schafft, dass seine Bücher mit Kriminalhauptkommissar Jennerwein sich komplett von den Vorgängerbänden unterscheidet, so dass garantiert keine Langeweile beim Lesen aufkommt, weil man über ein bekanntes Schemata stolpert.
Der Humor des Autors ist dabei genau der meine. Zwar geht es hier um einen Krimi, jedoch zeigt Jörg Maurer, dass ein Krimi sowohl spannend wie auch unterhaltsam sein kann und dass man nicht zwangsläufig dutzende von Leichen für einen Krimimalroman braucht, um Spannung zu erzeugen.
Durch die Vorträge und Workshops, in die der Leser auch den einen oder anderen Blick werfen darf, lernt man so ganz nebenbei noch etwas über z.B. Diebstahl (Taschendiebstahl, Kunstraub, usw.). Kleine zwischengeschobene unterhaltsame Kapitel, die keinen direkten Bezug zur eigentlichen Geschichte haben, lockernd das Ganze etwas auf.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Natürlich freut man sich auf ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten, wenn man die Vorgängerbände kennt. Auch werden die Protagonisten nicht mehr explizit vorgestellt, da man sie ja eigentlich schon kennt.
Fazit:
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Im Nu hatte ich es gelesen und fiebere jetzt auf eine Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.
Reihe:
1. Föhnlage
2. Hochsaison
3. Niedertracht
4. Oberwasser
5. Unterholz
6. Felsenfest
7. Der Tod greift nicht daneben
8. Schwindelfrei ist nur der Tod
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