Steinleitner, Jörg: Maibock

Maibock
Anne-Loop-Reihe, Band 5
Jörg Steinleitner
Krimi
Piper
9. März 2015
Taschenbuch
304

Das frisch verheiratete Pärchen Fiorella und Thorsten Franke genießen ihre Flitterwochen in den Alpen bei einer Bootsfahrt über den Alpensee. Doch die romantische Fahrt wird jäh unterbrochen, als Fiorella plötzlich einen leblosen Körper hinter dem Boot im Wasser entdeckt.

Der Mann im Nadelstreifenanzug scheint nicht mehr zu leben und er ist wohl irgendwie mit dem Boot verbunden, zumindest folgt er ihm hartnäckig. Das Pärchen macht den Kapitän des Bootes auf die Leiche aufmerksam. Kaum am Ufer angelegt, fängt die Polizei an, zu ermitteln. Aber auch der ortsbekannte Journalist ist vorne mit dabei.

Anne Loop, Sepp Kastner und ihr Chef Kurt Nonnenmacher übernehmen die Ermittlungen in diesem Fall. Doch warum wurde der Mann im Nadelstreifenanzug ermordet? Und von wem?

Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Jörg Steinleitner und seiner Kommissarin Anne Loop ist. Zwar dachte ich mir schon, dass die Geschichte ein wenig Lokalkolorit beinhalten wird, jedoch hat mich das Buch gleich in mehrfacher Hinsicht überrascht. Leider nicht nur positiv.

Der Einstieg in die Geschichte war zunächst alles andere als leicht. Der seltsame Schreibstil auf den ersten Seiten forderte mir einiges ab, doch ich habe durchgehalten und schon bald wurde es besser. Dafür aber auch bayrischer. Ist man nun nicht so vertraut mit dem dortigen Dialekt, leidet das Lesetempo doch extrem unter den Dialogen, die man sich als Nicht-Bayer zunächst mühsam übersetzen muss.  Interessanterweise werden diese extremen Dialekt-Dialoge im Laufe des Buches immer weniger und für einen Nicht-Bayer bald sogar flüssig lesbar.

Das nächste, was mich dann doch etwas überraschte, waren die Figuren. Gut, ich kenne die Vorgängerbände nicht, in denen man die Hauptprotagonisten sicherlich ausführlich vorgestellt bekommt, aber gestört hat mich dann doch, dass die Kommissarin Anne Loop als die Hauptermittlerin angepriesen wird und man sie eher im Hintergrund suchen muss. Sehr präsent dagegen ist ihr Chef – Kurt Nonnenmacher, der mir mit seiner Art immer wieder aufstieß.

Nichts dagegen, dass er ein sehr cholerischer Charakter ist, so lassen mich auch seine Handlungen oft an seinem Verstand zweifeln und ich frage mich, wie konnte so jemand Chef bei der Polizei werden?

Gekrönt wird das Ganze noch durch den ortsansässigen Journalisten, der irgendwie immer vorhanden ist, Bilder macht, ohne dass ihm jemand Einhalt gebietet und danach einen Bericht in der Ortszeitung veröffentlicht, bei dem ich mich frage, wie wohl der Chefredakteur ist, der solche Texte zulässt und abdruckt.

Aber es gibt auch positive Seiten des Buches. Die Geschichte an sich bietet viele Verwicklungen und man kann gut selbst rätseln, wer denn dem Mann im Nadelstreifenanzug das Lebenslicht ausgeblasen hat. Immerhin bietet der Ort einen überschaubaren Täterkreis und nach einigen Seiten hat man sich dann doch festgelesen, auch wenn man über den Chef der Polizei und den Journalisten immer mal wieder den Kopf schütteln muss.

Sehr schön fand ich auch die Achtung-Schilder am Rand einer Seite, denen man entnehmen konnte, welcher Ermittlungstag gerade ist. So behält man auf der zeitlichen Schiene immer den Überblick.

 

Fazit:

Trotz einiger Kritikpunkte habe ich das Buch nicht aufgegeben, sondern durchgelesen. Nach ein wenig Eingewöhnung, wurde der Lesefluss auch merkbar besser und die Geschichte reizte mich bis zum Ende, auch wenn ich nach wie vor über Nonnenmacher und den Journalisten den Kopf schütteln muss.

 

Reihe:

1.       Tegernseer Seilschaften

2.       Aufgedirndlt

3.       Räuberdatschi

4.       Hirschkuss

5.       Maibock

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