Kniesel, Guido: Kein Wille geschehe

Kein Wille geschehe
Guido Kniesel
Thriller
Bookspot Verlag
21. November 2014
Broschiert
336

Der forensische Psychiater Dr. Hendrik Jansen freut sich auf seinen Urlaub auf Rügen zusammen mit seiner zweiten Frau und dem gemeinsamen Sohn Noah. Schon abfahrbereit holt ihn dann aber die Arbeit ein, als kurz hintereinander zwei seltsame Morde geschehen. Beiden Opfern wurde der Schriftzug „Amor Fati“, was „Liebe zum Schicksal“ bedeutet, auf die Stirn geschrieben. Das eine Opfer ist ein ehemaliger Richter, das andere ein Staatsanwalt. Beide kannte Jansen, da er in einigen Fällen mit ihnen zusammen gearbeitet hat.

Jansen hofft, dass sich die Fälle schnell klären und so schickt er seine Frau Diana und seinen Sohn Noah mit einem Taxi schon mal voraus in den Urlaub. Doch im Hotel auf Rügen kommen die beiden nie an. Es stellt sich heraus, dass der Taxifahrer ein psychopatischer Mörder ist, der mit Jansen noch eine Rechnung offen hat.

Die Geschichte ist in der auktorialen Erzählweise geschrieben, so dass die Geschichte von Beginn an eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Man begleitet nicht nur Jansen und erlebt seine Gefühle und Gedanken mit, auch auf den Mörder darf der Leser einen Blick werfen und seine Beweggründe, Pläne und Vorgehensweisen erfahren.

Beeindruckend, aber auch bedrückend und nervenaufreibend beschreibt der Autor die Jagd nach dem Mörder, bei der letztlich auch die bereits erwachsene Tochter von Hendrik Jansen zusammen mit ihrem Freund Marc eine bedeutende Rolle spielt.

Die Protagonisten sind sehr plastisch und authentisch beschrieben. Sehr interessant fand ich die Darstellung von Jansen, als dieser in ein Wachkoma fällt und von der Außenwelt regelrecht abgeschnitten ist. Als Leser lernt man seine Gedanken und Qualen kennen, man fühlt ihm nach und möchte gerne sein Sprachrohr zur Außenwelt sein.

Die ganze Geschichte ist sehr gut konstruiert, realistisch dargestellt und detailliert beschrieben. Allerdings war mir das Ende dann zu schnell und unausgereift. Im Gegensatz zum Rest des Buches, welches sehr detailliert und gut ausgearbeitet wirkt, waren am Ende ein paar Ungereimtheiten und es wirkte abgehackt. An dieser Stelle hätte ich mir eine Fortführung des bisherigen Schreibstils gewünscht, um ein rundes Ende zu bekommen.

Zwischen den Kapiteln finden sich immer wieder kleine Einschübe mit Zitaten von Schriftstellern oder Persönlichkeiten, sowie Auszüge aus dem Strafgesetzbuch. Diese wirken keineswegs störend, sondern ergänzen die Geschichte auf ihre Art ganz hervorragend.

Fazit:
Ein spannender, authentischer Thriller, der nicht nur Leser, die sich für psychologisch gut durchdachte Thriller interessieren geeignet ist.

 

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