Wright, Kim: Die Canterbury Schwestern

Die Canterbury Schwestern
Kim Wright
Belletristik
Ullstein
26. Mai 2016
Taschenbuch
384

Eigentlich hat Che de Milan bis vor kurzem ein mehr oder weniger normales Leben geführt. Die hat einen guten Job, einen Freund und Familie. Doch dann bricht das Chaos über Che ein.

Nicht nur dass ihre Mutter an Krebs stirbt, auch trennt sich ihr Freund von ihr, weil er sich einer anderen verpflichtet fühlt, stilecht per Brief. Aber nicht nur das war in der Post, auch die Urne mit der Asche ihrer Mutter. Bei der Urne, ein Schreiben ihrer Mutter, in dem sie ihre Tochter an deren letztes Versprechen erinnert: Eine Pilgerreise nach Canterbury.

Zwar ist Che alles andere als versessen auf diese Reise, doch hofft sie, dadurch dem Trennungsschmerz entgehen zu können. Außerdem plagt sie doch ein wenig ihr Gewissen hinsichtlich ihres Versprechens.

Also macht sich Che auf den Weg, sie will den Weg wandern, aber alleine – nur mit einer Führerin. Eine Gruppe kommt für sie nicht in Frage. Sich mit dem Leben anderer Menschen zu beschäftigen, ihres ggf. auch noch preisgeben, das möchte sie nicht.
Doch dann kommt es anders… ihre Führerin erkrankt, vermittelt Che aber eine Alternative – eine Gruppe.

Der Einstieg in das Buch fiel mir zunächst leicht, doch dann zu Beginn der Pilgerreise wird es langwierig. Vieles dreht sich zunächst im Kreis, Che sperrt sich gegen die Gruppe, distanziert sich und blockiert mit ihrer Art dann noch etwas den Lesefluss. Sie macht sie viele Gedanken, wägt ab und will sich nicht wirklich auf das Abenteuer einlassen. Diese Phase müssen Leser und Che erst nach und nach überwinden. Ist dies aber geschafft, kann die Reise losgehen.

Die Autorin legt sehr viel Wert auf unterschiedliche Charaktere und deren Geschichten bzw. Schicksale. Die Beschreibungen sind ihr gut gelungen, so dass die Figuren plastisch wirken. Auch Che wird nach und nach farblicher, so dass man sich mit ihr auch als Leser anfreunden kann.

Die Geschichte ist sehr angenehm zu lesen, sprachlich nicht sehr anspruchsvoll, dafür sorgen dann die Geschichten der einzelnen Teilnehmer. Gut gefällt mir auch, dass die Teilnehmer der Pilgerreise nicht stagnieren, sondern sich während ihrer Reise verändern und die Autorin diese Veränderung herausarbeitet und dem Leser nahebringt.

Fazit:
Ein sehr vielschichtiges Buch, welches einem den Einstieg zwar leicht macht, dann aber den Start der Pilgerreise etwas erschwert.

 

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