Beto, Isabel: An den Ufern des goldenen Flusses

An den Ufern des goldenen Flusses
Isabel Beto
Love & Landscape
rororo
07. Dezember 2012
Taschenbuch
544

Die Hamburgerin Janna Sievers bricht 1815 zusammen mit ihrem Verlobten Reinmar Götz und der Anstandsdame Frau Wellhorn in Richtung Venezuela auf. Der Plan ist, sich in Aguinaldo ein neues Leben aufzubauen und der von Krieg geschüttelten Heimat zu entfliehen. Reinmar Götz möchte sich eine Hazienda aufbauen, wo er Pferde züchten kann. Eigens dafür hat er ein prachtvolles Pferd zum Kreuzen dabei. Doch dann kommt alles anders.

Das Schiff Seuten Deern gerät in einen Sturm und kentert. Janna wird zusammen mit Frau Wellhorn in ein Rettungsboot verfrachtet, Reinmar will nachkommen. Doch auch dieses Rettungsboot wird Opfer des Sturm und Janna erwacht mutterseelenallein am Strand. Sie weiß weder wo sie ist, noch was mit den anderen geschehen ist. Leben sie noch? Wo ist sie?
Janna weiß nur, dass sie nach Aguinaldo muss. Aber wie soll sie dorthin gelangen? Als sie zwei Menschen am Strand entdeckt, hofft sie, dass die ihr weiterhelfen können. Doch es sind Strandräuber und haben etwas ganz anderes im Sinn, als ihr zu helfen.

Die Rettung naht in Form eines Halbindios - Arturo. Zunächst schweigsam und grob, befreit er sie und bringt sie mit seinem Boot weg.
Verzweifelt versucht sie ihm klar zu machen, dass sie nach Aguinaldo muss. Doch versteht der Halbindio sie? Wohin bringt er sie und wird sie je ihre Familie wieder sehen?

Das Cover ist thematisch an das erste Buch Die Bucht des grünen Mondes" angelehnt und lädt zum Träumen ein. Farblich spiegelt es den Dschungel wieder.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der rund 280 Jahre vor der eigentlichen Geschichte spielt. Hier erfährt der Leser von der Eroberung der Konquistadoren und dem Kampf der Indios gegen sie. Auch wird ein geheimnisvoller Schatz erwähnt, der aber seit dem als verschollen gilt.

Dieser Einstieg macht Lust auf die Geschichte. Rund 280 Jahre später begleitet dann der Leser Janna Sievers auf ihrem Weg. Als stiller Beobachter darf der Leser am Leben von Janna Sievers teilhaben.

Dabei ist die Figur Janna so lebendig und farblich beschrieben, dass sie einem nicht nur sympathisch wird, sondern man regelrecht mit ihr mitfühlt und -leidet.

Die Autorin schafft es mit viel Liebe zum Detail, dass man regelrecht in den Dschungel rein katapultiert wird. Die Vegetation, der Orinoco, aber auch die Umstände zu jener Zeit erwachen vor dem inneren Auge zum Leben und man meint, selbst durch den Dschungel zu wandern. Zeitgleich vermittelt die Autorin dem Leser geschichtlich fundierte Hintergründe von Venezuela. Man merkt deutlich die umfassende Recherchearbeiten und die Liebe zu dem Land.

Sprachlich ist der Roman leicht verständlich geschrieben, zwar kommen einige Begriffe vor, die man so nicht kennt, doch gibt die Autorin hier zur Hilfe einen Glossar am Ende des Buches mit.

Der Protagonistin Janna merkt man deutlich ihre Veränderung an und spätestens an der Stelle, wo sie wieder auf ihren Verlobten trifft, wird deutlich, wie sehr sie sich verändert hat.

Einzig eine Karte, auf der man Jannas Reise und die Lage der einzelnen Orte hätte verfolgen können, fehlte mir.

Fazit:

Ein spannender Roman, der den Leser in ein exotisches Land entführt und nur schwer wieder hergibt. Ich freue mich schon auf die nächste Reise mit Isabel Beto.

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