Lange, Kerstin: Riesling und ein Mord

Riesling und ein Mord
Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. - Band 1
Kerstin Lange
Krimi
emons:
17. September 2015
Taschenbuch
240

 

Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. versucht, seinen Ruhestand in seiner Heimat Speyer zu genießen. So ganz will es ihm aber nicht gelingen, denn ihm fehlt schmerzlich seine Frau Louise, die viel zu früh verstorben ist. Kinder wären den beiden leider nicht vergönnt, daher freut er sich, dass er wenigstens in Jeannette, einer jungen Buchhändlerin, die vom Alter her durchaus seine Tochter sein könnte, eine Zuhörerin gefunden hat.

Aber Ferdinand will selbst etwas aktiver werden und, vor allem, sich etwas von seinem Schmerz ablenken. Daher nimmt er an einem Treffen der ehemaligen Kollegen aus der Polizeischule teil. Neben vielen bekannten gesichert, trifft Ferdinand auch auf Hartmut, der damals ganz plötzlich und überraschend die Polizeischule verlassen und als Lehrer einen neuen Beruf gefunden hat.

Auch Hartmut ist zwischenzeitlich verwitwet, hat Sorgen um seine Tochter und seine Enkelin und ist daher wieder nach Speyer gezogen. Die beiden alten Kollegen wollen sich künftig häufiger treffen und mehr gemeinsam unternehmen. Wie schnell sie diese Idee in die Tat umsetzen müssen, ahnen sie jedoch bei der Elwedritsche-Jagd noch nicht.

Der erste Teil der Reihe mit Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. zeigte mir, dass auch „Zugezogene“ der Faszination der Pfalz verfallen können. Gerade auf den ersten Seiten geht die Autorin sehr begeistert auf eine Elwedritsche-Jagd ein. Aber auch ihre Beschreibungen von der Domstadt Speyer lassen eine gewisse Liebe zur Stadt erkennen.

Da mir das Cover einen eher ruhigen Krimi suggerierte, habe ich mich auf einige entspannte Lesestunden im schönen Speyer eingestellt gehabt und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Kerstin Lange ist angenehm, flüssig mit einem schönen Wortwitz. Wobei sie es aber auch versteht, die Stimmung des jeweiligen Protagonisten in die Wortwahl der Dialoge einfließen zu lassen.

Die Protagonisten hätte ich mir noch einen Tick plastischer gewünscht, aber dennoch waren mit Weber, Jeanette und Hartmut schnell vertraut. Die Geschichte entwickelte sich erwartungsgemäß ruhig, nimmt aber ab der Mitte an Fahrt auf. Das Ende ist in sich rund, abgeschlossen, jedoch ahnt man, dass es wohl ein Wiedersehen mit Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. geben wird.

Interessant fand ich den Einblick in die menschliche Psyche, die in diesem Buch ebenso gut verarbeitet war, wie dem Lokalkolorit.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war mein erster Roman von Kerstin Lange, die ich bisher nur von ihren Kurzgeschichten kannte, aber gewiss nicht mein letzter, denn der zweite Teil wartet bereits schon auf mich. Einem Wiedersehen mit Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. steht also nichts im Wege.

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