Kriminaloberrat Ferdinand Weber a.D. - Band 2
Krimi
emons:
22. September 2016
Taschenbuch
224
Ein Ereignis beschäftigt in diesen Tagen ganz Speyer: Die geschichtsträchtige Reithalle soll abgerissen werden. Viel Bürger wehren sich gegen diesen Beschluss und unterstützen dabei Ingeborg Schindler, die die Gunst der Stunde nutzt, um ihre politische Karriere etwas voranzutreiben.
Auch Ferdinand Weber, Kriminaloberrat a.D., nimmt an der Demonstration mit seiner Freundin, der Buchhändlerin, Jeannette teil. Auch der ehemalige französische Soldat Clément Aust ist zugegen. Doch plötzlich wird Aust vor ein Auto gestoßen und Weber kann ihn nur in letzter Sekunde noch retten. War es ein Unfall oder doch eher ein Mordversuch? Als Aust wenig später tot ist, zweifelt Weber nicht daran, dass Aust ermordet wurde. Doch ihm sind die Hände gebunden.
Zeitgleich regelt die alte Wirtin Mechthild Krause ihren Nachlass und wirft dabei viele Fragen bei den Schindlers auf. Was geschah wirklich vor 29 Jahren und was hat das alles mit dem damaligen Papstbesuch zu tun?
Bei dem zweiten Band mit Kriminaloberrat a.D. Ferdinand Weber bilden sich gleich zu Beginn viele verschiedene Handlungsstränge. Die Autorin greift viele reale Gegebenheiten und Ereignisse auf, die sich geschickt in die Handlung einbaut und sie damit unterfüttert. So erfährt man nebenbei noch etwas über Speyer und seine Geschichte. Die Handlung dagegen ist sehr durcheinander. Man ist als Leser immer ein wenig am Sortieren, versucht Zusammenhänge zu erkennen und möchte Ferdinand Weber bei seinen Ermittlungen unterstützen. Denn dieser hat es nicht gerade leicht. Zwar hat er einen Freund bei den aktiven Polizisten, doch wird dieser von seinem Vorgesetzten ausgebremst und sogar der Kontakt zu Weber untersagt.
Die Protagonisten sind der Autorin wieder sehr gut gelungen. Jeder hat seinen eigenen, ihm typischen Charakter, und auch ihre Sorgen, Probleme und Nöte werden gut gezeichnet, so dass man sich zum einen die Personen bildhaft vorstellen und zeitgleich ihnen auch nachfühlen kann.
Bei dem Krimi handelt es sich zwar nicht um einen Hochspannungskrimi, doch ist es schwierig, ihn zur Seite zu legen, da man das Geflecht, welches die Autorin gleich auf den ersten Seiten aufgebaut hat, gerne durchdringen und vor allem lösen möchte. Man erstellt seine eigenen Theorien während des Lesens, verwirft diese wieder, baut neue auf und ist so die ganze Zeit mit dem Buch und seiner Geschichte beschäftigt.
Fazit:
Ein toller Regionalkrimi, der den Leser zum mitdenken auffordert, ihn bei einer Leseunterbrechung dennoch weiter beschäftigt und so nicht so schnell in Ruhe lassen wird, bis wirklich jede offene Frage geklärt ist. Ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Ferdinand Weber.