03.03.2017: Lesung mit Sky du Mont im Augustinum, Heidelberg-Emmertsgrund

 

Manchmal gibt es Lesungen von Autoren, auf die freut man sich ganz besonders. Sei es, weil der Autor nicht viele Lesungen anbietet, sie nicht dort anbietet, wo man selbst wohnt, oder einfach, weil man jemanden unbedingt einmal persönlich kennen lernen und erleben will. So ging es mir mit Sky du Mont. Seit seiner Rolle in Der Schuh des Manitu, wollte ich ihn mal gerne als Autor und Mensch erleben. Nun also bot sich die Gelegenheit dazu.

 

Am Freitag, den 03.03.2017, sollte Sky du Mont aus seinem Buch Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?  vorlesen. Zwar wurde diese Lesung von der Buchhandlung Schmitt & Hahn aus Heidelberg initiiert, jedoch fand die Lesung im Augustinum im Emmertsgrund statt.

Für mich ein völlig fremder Ort, so dass ich mich bei der Anfahrt ganz auf mein Navigationsgerät verlassen musste. Einen Parkplatz hatte ich bald gefunden, schwieriger zu finden war dagegen der Ort der Veranstaltung. Da ich in der Seniorenresidenz noch nie war, kannte ich mich dementsprechend schlecht aus. Eine Ausschilderung suchte ich vergeblich, aber ich war nicht alleine. Schnell irrten weitere Gäste in den langen Gängen umher auf der Suche nach einem Hinweis.

Ein Pfleger zeigte uns schließlich den Weg und ich erkannte, warum die Veranstaltung nicht ausgeschildert war. Kam man durch den Haupteingang, war der Veranstaltungsort gleich rechts davon in einem großen Hörsaal. Dies konnte man mühelos erkennen und finden. Kam man jedoch durch den Hintereingang von den Parkplätzen, war man hoffnungslos im Labyrinth verloren.

Neben dem Saal gab es einen kleinen Büchertisch der Buchhandlung mit den Büchern, Filmen und Hörbüchern von Sky du Mont. Den Eintritt hatte ich bereits im Vorfeld in der Buchhandlung entrichtet, so dass ich mich, nach einer kurzen Kontrolle meiner Karte, auf die Suche nach einem Sitzplatz begeben konnte. Ich war überrascht, wie groß der Raum war. Er bot mit 2 x 13 Reihen über 300 Gästen Platz. Etwa die Hälfte der Plätze war bereits belegt. Letztlich dürften am Ende über 150 Zuhörer den Saal gefüllt haben.

Das Publikum war sehr durchmischt, aber von der Altersstruktur doch eher dem älteren Semester zugeneigt. Um 19.30 Uhr ging es los. Eine kurze Begrüßung, ein paar Hinweise zum Ablauf (2 x 45 Minuten Lesung, dazwischen Pause mit Gelegenheit zum Trinken bzw. für eine Signatur, wenn gewünscht). Und dann betrat Sky du Mont die Bühne.

Mitten auf der Bühne stand ein einzelner Tisch mit Mikrofon, an dem der Autor Platz nahm, sich einen Überblick über die anwesenden Gäste verschaffte und sich und das Buch erst einmal vorstellte. Ganz wichtig war ihm hierbei:

 

„Das ist KEINE Autobiografie – das ist scheißehrlich!“

 

Sky du Mont begann zu lesen, nein, vielmehr, vorzutragen. Er hielt sich nicht wortwörtlich an den geschriebenen Text, sondern improvisierte bisweilen auch, kürzte oder veränderte. Aber es machte sehr viel Spaß, ihm zuzuhören. Mit nur wenigen Worten hatte er das Publikum gefangen. Nahm es mit auf seine Reise, berichtete vom Älter werden, dem Versuch, dagegen anzugehen, es schließlich zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

Da das Buch aus kurzen Anekdoten besteht, wechselte ständig Ort und Zeit. Es ging sehr lustig zu, das Publikum lachte entweder lauthals oder kicherte leise in sich hinein. Viel zu schnell waren die 45 Minuten um, etwa die Hälfte des Buches abgearbeitet, wobei Sky du Mont nur die bestimmte Anekdoten herausgepickt hatte.

In der Pause gab es zwei Angebote: Zum einen konnte man etwas zu trinken erwerben und / oder die Zeit nutzen, um z.B. ein Buch zu kaufen und / oder sich etwas signieren lassen. Der Autor nahm sich dabei sehr viel Zeit, sprach mit den Leuten ein paar persönliche Worte, lies sich auch mit ihnen fotografieren und schaffte damit eine angenehme und ruhige Atmosphäre. Erst als alle zufrieden waren, ihr Bild und /oder ihre Signatur hatten, ging es mit der Lesung weiter.

Um 20.40 Uhr füllte sich der Saal wieder und Sky du Mont erschien dieses Mal ohne Jackett. Sein Kommentar:

„Nach jeder Pause ziehe ich ein Kleidungsstück aus …

– ich habe 4 Paar Socken an.“

sorgte gleich wieder für die richtige Stimmung im Saal.

Es folgten weitere Anekdoten aus der zweiten Hälfte des Buches mit einem sanften, eher nachdenklichen Ausklang. Nach Beendigung der Lesung ging Sky du Mont noch kurz auf seinen eher ungewöhnlichen Namen ein.

Eigentlich hieße er Cayetano Neven du Mont. Sky wäre sein Spitzname, den er seinem Bruder zu verdanken habe, da dieser Cay nicht aussprechen konnte und daraus Sky machte.

Was ich ein wenig vermisst habe, war eine Art Fragerunde, wie man sie von vielen Lesungen her kennt. Hier war es so, dass Sky du Mont nach der Überreichung eines kleinen Präsents durch den Veranstalter die Bühne verlies und der Abend um 21.04 Uhr beendet wurde. Das Publikum löste sich schnell auf und auch ich fand den Weg zurück zu meinem Auto.

Zusammenfassend kann ich sagen:

Mit seiner voluminösen und tiefen Stimme, seinem charismatisch-sympathischen Auftreten und nicht zuletzt mit seinem unvergleichlichen großartigem Humor bescherte Sky du Mont nicht nur mir, sondern wohl allen Anwesenden einen wundervollen Abend.


 

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1 thoughts on “03.03.2017: Lesung mit Sky du Mont im Augustinum, Heidelberg-Emmertsgrund

  1. Liebe Frau Vicari,

    viel zu spät lese ich jetzt Ihren kleinen Bericht über Ihren Besuch in unserem Haus… toll geschrieben!

    Besten Dank und vielleicht bis zum nächsten Mal bei uns. Unsere nächste Autorenlesung ist etwas ganz anderes und erst in 2018: Am Freitag, 19. Januar 2018, stellt Prof. Dr. Markolf Niemz sein neues Buch „ICHWAHN – Ein Physiker erklärt, warum Abgrenzung gegen unsere Natur ist“ vor. Aber bis dahin gibt es natürlich viele Kinofilme, Kabarett, Konzerte usw…

    Viele Grüße
    Max Hilker

    Kulturreferent im Augustinum Heidelberg

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