Bauer, Angeline: Die Niemalsbraut

Die Niemalsbraut
Angeline Bauer
Historisch
Rosenheimer Verlagshaus
16. August 2012
Hardcover
224

 

An einem kalten Winterabend kommt auf dem Niedermoosbacher-Hof ein Kind zur Welt. Karoline ist die sechste und damit jüngste Tochter. Weitere Kinder wird es nicht geben, denn die Mutter stirbt im Kindbett. Doch bevor sie geht, nimmt sie ihrem Mann das Versprechen ab, dass ihre geliebte Tochter Johanna, als älteste, zuerst heiraten und den Hof bekommen soll. Danach die anderen Töchter, eine nach der anderen – schön der Reihe nach. Der Mann verspricht, im Beisein des Pfarrers, seiner sterbenden Frau, ihren letzten Willen zu befolgen.

Die Jahre gehen ins Land und aus der neunjährigen Johanna wird ein heiratsfähiges Mädchen. Auch ein geeigneter Kandidat wird gefunden. Doch dann entscheidet sich der für eine andere und Johanna wird immer verbitterter und gemeiner. Bei einem Almauftrieb schließlich verunglückt Johanna und Karoline kehrt alleine zurück. War es wirklich ein Unfall? Als schließlich weitere Schwestern von Karoline sterben, gerät diese immer mehr in Verdacht. Hat sie wirklich ihre Schwestern beseitigt, damit sie den Mann, den sie liebt, heiraten kann?

Angeline Bauer beschreibt in dem Buch die Geschichte eines jungen Mädchens, das zeit seines Lebens für den Tod der Mutter im Kindbett verantwortlich gemacht wird und unter den Gemeinheiten der Schwestern zu leiden hat. Dabei schafft es die Autorin, die Geschichte in einer der Zeit angemessenen Sprache so spannend zu erzählen, dass man zu Beginn erst einmal über den ungewohnten Schreibstil stutzt, dann aber in der Geschichte versinkt. Das Buch ist mit knapp 220 Seiten zwar relativ dünn, doch ist die Geschichte so prall erzählt, dass es einem viel mehr vorkommt.

Die Figuren sind wunderbar farblich herausgearbeitet. Der Hass der Schwestern, wie auch die Verzweiflung von Karoline bekommt der Leser deutlich zu spüren.

Die Geschichte ist glaubhaft und in sich schlüssig, spannend bis zur letzten Seite und das Ende logisch und überraschend.

Fazit:

Ein rundum gelungener Heimatkrimi aus dem 19. Jahrhundert, zum eintauchen, versinken und mitfiebern. Sehr empfehlenswert.

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