Schwab, Elke: Pleiten, Pech und Leichen: Ein Saarland-Krimi

Pleiten, Pech und Leichen: Ein Saarland-Krimi
Elke Schwab
Krimi
Sutton
22. September 2014
Taschenbuch
256

 

Jennifer Klein ist 35 Jahre alt und arbeitet als Hilfskraft in einer Bäckerei im Europa-Center in Saarbrücken. Sie verdient mehr schlecht als recht und so peppt sie ihr Einkommen mit kleinen Ladendiebstählen im Europa-Center auf, die sie dann auf Ebay wieder verscherbelt.

Doch eines Tages stellt sie der Kaufhausdetektiv beim Diebstahl eines sehr teuren Parfums. Karl Renner hatte sie schon länger im Visier und sieht endlich seine Chance gekommen, sie des Diebstahls zu überführen. Doch gerade als er sie festnehmen will, geschieht ein Unglück. Jennifer wehrt sich so heftig, dass Karl Renner sein Leben dabei verliert. Nun hat Jennifer ein anderes Problem. Aber damit nicht genug. Von diesem Tag an reiht sich eine Leiche an die nächste und Jennifer weiß weder ein noch aus.

Was nach einer eher witzigen statt ernstzunehmenden Krimiunterhaltung klingt, entwickelt sich auch zu solch einer. Jennifer ist eine chaotisch-liebenswerte Person, die mit ihrem dreibeinigen Hund „Käpt’n Ahab“ in einer kleinen Wohnung lebt und als einzige Verwandte nur noch ihre Oma Käthe hat. Aber ganz alleine ist Jennifer trotzdem nicht. Immerhin gibt es ja noch ihren Dauer-Stalker Tobias Winter, ihre Freundin Anna und den schnittigen Ferrari-Fahrer Simon, der sie in die Karibik entführen will.

Die Autorin verleiht jedem Protagonisten einen eigenen typischen Charakter. Dadurch werden die Figuren bildlich und greifbar. Man kann sie gut voneinander unterscheiden und hat schnell ein Bild von ihnen im Kopfkino erzeugt. Zeitgleich wird die Protagonistin Jennifer Klein so chaotisch geschildert, dass man buchstäblich auf das nächste Fettnäpfchen wartet, in das sie sicherlich wieder hineintappen wird.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unterhaltsam, der Lokalkolorit war mir jedoch etwas zu schwach vertreten und auch die Toten kamen mir persönlich ein wenig nach dem gleichen Schemata ums Leben. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, da mein Fokus sich vor allem auf das chaotische Dasein von Jennifer und ihrer Oma Käthe richtete.

Gegen Ende zieht der kriminalistische Part ein wenig stärker an, so dass auch die Spannung zusätzlich steigt. Der Schluss lässt Spekulationen für eine Fortsetzung zu, auf die ich nun gespannt warte.

Fazit:
Ein witziger und unterhaltsamer Saarland-Krimi, bei dem die Unterhaltung vor allem lebhafte Charaktere und irrwitzige Situationen um Fokus stehen.

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