ISLAND
Land der Vulkane
Land voll mit Eis und Geysiren
Faszinierendem Polarlicht
Land der Sagen und Fabelwesen
Ursprung der nordischen Mythologie
Hierher führt mich meine heutige gedankliche Reise. Eine Reise in die wild-romantische, zerklüftete Landschaft Islands, wo man meint, bei Polarlicht zwischen Sümpfen und Geysiren, zwischen Eis und Vulkanen, vielleicht doch noch den einen der anderen Elf, Troll, Kobold oder Zwerg gesehen zu haben.
In diesem Land soll die Edda ihren Ursprung haben? Hier soll der Allvater Odin gewohnt , seine Kinder groß gezogen haben und letztlich zur letzten, alles entscheidenden Schlacht – Ragnarök – angetreten sein?
In der Literatur lassen sich immer wieder Spuren von Überlieferungen der Lieder-Edda, der Snorra-Edda oder auch des Landnahmebuchs finden. Aber auch die Landschaft bietet dem Betrachter viel Anregung, zeigt Formationen, die wie versteinerte Riesen anmuten, regt die Fantasie an, wie was gewesen sein könnte …
Angeregt durch das Buch Edda reloaded von T.S. Elin machte ich mich auf die Suche nach Asgard, Odin und seinen Halbwölfen.
Doch wo genau lag dieses sagenumwogene Asgard?
Irgendwo in Island, mitten in Midgard, wo die Menschen ihre Wohnstätte haben, soll Asgard, eine mächtige Götterburg mit dicken Mauern, liegen. Aber auch Midgard selber wird von einem starken Wall geschützt, denn außerhalb herrscht nicht nur Dunkelheit, es ist auch die Heimat von Riesen, Trollen und dem Fenriswolf. Über eine Regenbogenbrücke führt ein Weg von Asgard nach Midgard.
Den genauen Standort weiß man heute natürlich nicht mehr. Sieht man sich aber die Landschaft etwas genauer an, so stellt man fest, dass gerade im Südosten der Insel, wo die Tafelvulkane die Landschaft immer wieder malträtieren, der perfekte Ort für Asgard und Ragnarök gewesen wäre.
Odin – Herrscher über neun Welten
In dieser Einöde hatte einst ein mächtiger Gott sein Reich, seinen Sitz gehabt. Mit Odin herrschte der oberste und wichtigste Gott aus dem Geschlecht der Asen in zwei Palästen. In Valaskjalf hatte Odin den Blick über die ganze Welt, in Gladsheim fanden Versammlungen mit anderen Göttern statt.
Auch befindet sich im zweiten Palast das sagenumwobene Wallhall, wo Odin die vielen ruhmreichen, in Schlachen gefallenen, Krieger nach ihrem Tod versammelte, um sie auf die letzte aller Schlachten vorzubereiten.
Zwar war das Geschlecht der Asen zwar als mutig, tapfer, stark und kriegerisch bekannt, unsterblich oder große Denker waren sie für gewöhnlich nicht. Mit Odin erlebte die Welt eine Ausnahme. Zwar war auch Odin nicht unsterblich, konnte diesem Makel aber mit den goldenen Äpfeln der Idun (genaueres erfahrt Ihr hierzu morgen bei Marny) begegnen. Auch war Odin ein scharfer Denker, einer gewitzter Stratege und klug genug, um sich zum Herrscher über die neun Welten aufschwingen zu können. Zu diesen neun Welten gehörten:
- Alfheim (Reich der Lichtalben)
- Anderwelt (Reich der Dunkelalben und anderen Erdwesen)
- Asgard
- Helheim (Reich der Totengöttin)
- Jötunnheim (Reich der Riesen)
- Midgard (Reich der Menschen)
- Muspelheim (Reich der Feuerriesen)
- Utgard (Welt außerhalb)
- Vanenheim (Reich der Vanen)
Odins Todfeind – Der Fenriswolf
Odin fürchtete sich vor dem Fenriswolf. Ein Monster von einem Wolf, riesengroß, wild, wahnsinnig und gefährlich. Nur der Gott Tyr wagt sich in seine Nähe. Mit einer List gelingt es den Asen, den Wolf so fest zu fesseln, dass er sich kaum noch rühren konnte. Doch die Prophezeiung sagt, dass er sich am Weltenende, an Ragnarök, losreisen und Odin verschlingen wird.
Mehr zu Wölfen in der Fantasy könnt ihr bei Eva nachlesen.
Ragnarök (Schicksal der Götter) – Weltuntergang – Götterdämmerung
Weltenende, Ragnarök oder auch Götterdämmerung … all diese Begriffe bezeichnen nichts anderes als den Untergang der Götter. Doch ehe es dazu kommt, werden zunächst vier große eschatologische Ereignisse vorangehen.
Eingeleitet wird der Untergang der Götter durch den Fimbulwinter. Drei strenge Winter, die von keinem Sommer unterbrochen werden, die an Kälte, Schneefall, Frost und Schneestürmen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.
Das zweite eschatologische Ereignis ist dann das komplette Gegenteil dazu. Der Flammenriesen Surt wird mit seinem Schwert einen Weltenbrand auslösen und alles Leben auslöschen.
Doch damit nicht genug. Im dritten eschatologischen Ereignis versinkt die Erde in den Wellen des aufgepeitschten Ozeans. Mitten aus den aufgewühlten Wogen, die das Land überfluten, steigt die Midgardschlange an Land.
Den Abschluss bildet das vierte eschatologische Ereignis, bei dem sich die Sonne verdunkelt.
Die Erde bebt, Felsen stürzen ein, Bäume werden entwurzelt und der gefährliche Fenriswolf kann sich aus seiner Gefangenschaft in Ketten lösen. Wütend, mächtig und riesig, verschlingt er die Sonne, bringt Dunkelheit und Finsternis über die Welt.
Zwar ziehen die Götter, allen voran natürlich Odin, seine Söhne Thor und Vidar, sowie weitere Götter und Menschen in die Schlacht, jedoch können sie Ragnarök nicht verhindern. Der Donnergott Thor trifft letztendlich auf die fürchterliche und gewaltige Midgardschlange. Zwar kann er sie töten, jedoch stirbt er kurz darauf an ihrem Gift.
Göttervater Odin trifft auf seinen Todfeind, den Fenriswolf, kämpft gegen ihn, jedoch findet er sein Ende in den Klauen und zwischen den Zähnen des Fenriswolfes.
Sein Sohn Vidar rächt daraufhin seinen Vater, indem er den Fenriswolf besiegt und tötet.
Ein alternatives Ende?
In der Edda nimmt Odin sein Schicksal an, kämpft mit den ihm zur Verfügung stehenden Recken und Göttern gegen die Feinde an, versucht Ragnarök abzuwenden, zu überleben und scheitert letztlich, indem er vom Fenriswolf verschlungen wird.
Die Autorin T.S. Elin greift die nordische Mythologie in ihrer Götterkind-Reihe auf. Lehnt sich eng an die Vorgaben der Edda an, lässt aber den klugen und strategisch denkenden Odin einen anderen Weg gehen. Sie stellt Odin sechs weitere Söhne an die Seite. Aber nicht einfache Asen, die nur dann unsterblich sind, so lange sie von den goldenen Äpfel der Idun essen, sondern Halbwölfe – halb Ase halb Jökunn, die dank ihres Jökunner Erbes schon unsterblich sind, solange sie keine tödliche Verwundung erleiden.
Zwei Väter. Keine Mutter. Die Halbwölfe Odins.
Aber wie kam es zu den Halbwölfen?
Odins Angst vor dem Unausweichlichen, vor Ragnarök, brachte ihn dazu, sich mal wieder zu verwandeln. Nur in der Gestalt einer Wölfin war es Odin möglich, Kinder von seinem Todfeind, dem Fenriswolf zu empfangen. Kinder, die Halbwölfe sind – halb Asen und halb Jötunn. In der Gestalt einer Wölfin empfing Odin seine Söhne, trug sie aus und brachte sie auf die Welt.
Auf ihren Schultern ruht die Hoffnung Odins. Ihnen vertraut er mehr als seinen übrigen Kindern. Doch können die Halbwölfe Odins seine Erwartungen erfüllen? Zumindest macht sich Odin ihre Stärke und Verteidigungsbereitschaft und auch ihren Hang, immer ein Rudel bilden zu wollen vorab schon zu nutzen, indem er sie zur Sicherung von Asgards Grenzen einsetzt. Denn sobald ein Jötunn in der Nähe der Halbwölfe auftaucht, erwacht das Erbe des Fenriswolf in ihnen und sie verwandeln sich in Wölfe von gigantischem Ausmaß, die in ihrer Wildheit und überragenden Kampfkraft in Nichts dem Fenriswolfen nachstehen. Gepaart mit Odins Klugheit, Mut, Tapferkeit und Stärke werden die Halbwölfe zu sehr gefährlichen und schwer einschätzbaren Kampfmaschinen, vor denen sich selbst die Eisriesen fürchten.
Odins Plan – Erfolg oder Scheitern?
Doch kann der Plan, den Odin sich ersonnen hat, funktionieren? Kann er das Schicksal und die Weissagungen der Seherin umgehen, diese vielleicht sogar überlisten? Das wird die Zukunft zeigen. T.S. Elin wird uns hier gewiss noch überraschen.
Und so bleibe ich nachdenklich zurück. Wieso hat sich Odin in der ursprünglichen Edda, als kluger, denkender Stratege, nicht den Weissagungen widersetzt? Zumindest Gegenmaßnahmen eingeleitet, Vorkehrungen getroffen, so wie es die Autorin ihm in ihrem Buch nun unterstellt?
Kann man seinem prophezeiten Schicksal überhaupt entgehen?
Die romantisch-grüne Umgebung, der Zauber der Natur und die atemberaubenden Polarlichter nimmen mich gedanklich gefangen und bringen mich immer wieder zu dem Punkt, war Ragnarök wirklich das Ende des nordischen Glaubens und der Beginn des christlichen? Sind mit Ragnarök wirklich alle Wesen verschwunden? Oder könnte es nicht vielleicht doch noch sein, dass verborgen zwischen den ganzen Vulkanen, Gesteinen und grünen Landschaften der eine oder andere Zwerg, Kobold oder Elf überlebt hat und vielleicht auf die Wiederkehr der nordischen Mytholgie wartet?
Dieser Beitrag ist Teil einer Blogger-Aktion zu T.S. Elins Götterkind, organisiert von Literaturschock. Meine Rezension folgt bald, hier schon mal eine Meinung von Marny.
Weiter geht die Blogtour schon morgen:
06.05. Göttergeschlechter und Iduns Apfel auf der fantastischen Bücherwelt
07.05. Interview mit der Autorin bei Literaturschock
Gewinnspiel
Auch bei mir könnt Ihr ein signiertes Exemplar des Buches gewinnen. Beantwortet mir einfach mit einem Kommentar die Frage:
Könntet Ihr Euch ein alternatives Ende zur Edda vorstellen?
Teilnahmebedingungen
Teilnahme ab 18 Jahren, Versand nur nach Deutschland. Mehrfache Teilnahme auf einem Blog geht nicht. Ein doppelter Gewinn (also hier und auf einem weiteren Blog, der bei der Tour mitmacht) ist ausgeschlossen.
Auch der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.
Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Um gewinnen zu können, müsst ihr die Frage per Kommentar beantwortet haben.
Das Gewinnspiel läuft bei mir bis 07.05.2017 23:59. Am 08.05.2017 erfolgt direkt die Auslosung.
Viel Glück!
Eure Carmen
Guten Morgen!
Kennst du schon unsere Gruppe für Blogtouren auf Facebook? Vielleicht magst du ja mal vorbeischauen? 🙂
Wir halten da alles aktuell und verlinken die Beiträge, damit man immer alles im Blick hat und nichts verpasst – bei den vielen Touren verliert man ja leicht den Überblick 😉
https://www.facebook.com/groups/981737925190683/
Liebste Grüße, Aleshanee
So ganz hinter gestiegen bin ich noch nicht, was es mit der „Edda“ auf sich hat,was das genau ist oder wer und was man dort erwartet oder ebebn nicht- da fände ich ne bessere Aufklärung/Erläuterung wegen der Frage wegen auch besser! 😉
Doch ich denke das alles also jede geschichte ein alternatives Ende oder ein immer anderes umschriebenes Ende bekommen kann.
LG Jenny
Hallo und guten Tag,
da, der Fenriswolf ja wirklich eine üble Kreatur ist . Denn er bringt die Dunkelheit und Finsternis auf die Erde und macht somit ein Leben auf der Erde fast unmöglich..
Deshalb würde ich versuchen hier eine Wende zum Guten für Odin zubringen. Irgendetwas muss den Fenriswolf doch unschädlich machen oder zumindest weniger gefährlich…welchen Trick..wohl die Asen benutzt haben?
Vielleicht gibt es ja ein Kraut oder Wurzel, die man als möglichen Gifttrank verwenden kann …
LG…Karin..
Ich hab leider ein Problem mir das so richtig vorzustellen, was mit Edda gemeint ist. Dafür steht mir hier leider zu wenig drin für, aber ich denke, ein positives Ende wäre natürlich gut. Vielleicht, dass Odin gerettet wird oder jemand doch etwas findet, um all dies zu verhindern und Fenriswolf aufzuhalten. Oder man lässt es quasi offen und dem Leser überlassen, was er sich als Ende vorstellt. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich alles richtig verstanden habe.
Liebe Grüße,
Melanie
Hallo,
ich kann mir schon ein alternatives Ende vorstellen, da es meiner Ansicht nach immer auf die Entscheidungen ankommt, die variabel sind 🙂
LG
Schöner Blogartikel. Die nordische Mythologie ist echt spannend.