Reiseführer
MAIRDUMONT
4. Mai 2017
Taschenbuch
224
Wer in Frankfurt lebt oder arbeitet, hat die Stadt sicherlich schon auf seine eigene Weise ein wenig entdeckt. Was aber, wenn man eine regelrechte Aufforderung dazu erhält? Egal, ob als Einheimischer, Arbeiter oder Tourist, denn dieses Buch spricht jeden an.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Mitmachbuch. Ein unfertiger Cityguide, der mit seinen plakativ gestalteten Seiten gerade einlädt, selbst kreativ zu werden und dabei die Stadt zu entdecken. Dabei soll man aber nicht am heimischen Küchentisch sitzen und malen, man soll vielmehr rausgehen und Frankfurt entdecken, ja erleben.
Zunächst einmal fällt das Buch, das in einem DinA 5 Format gehalten ist, durch seine äußere Gestaltung direkt auf. Nicht nur das Cover, auch die Buchschnitte sind bedruckt, so dass das Buch rundherum gestaltet ist.
Dieses Buch ist definitiv kein Cityguide im klassischen Sinne, es ist vielmehr ein Entdecker-, ein Mitmachbuch. Es müssen Fragen beantwortet werden, Dinge gezeichnet werden, Aufgaben gelöst und so das Buch mit Leben befüllt werden. Sein handliches Format und das leichte Gewicht machen es möglich, dass man das Buch immer dabei haben kann, in der Handtasche, im Rucksack oder sogar in der hinteren Hosentasche. Nur an einen Stift sollte man denken.
Mein Mann arbeitet seit über 10 Jahren in Frankfurt, hat daher schon viel gesehen. Ich habe ihm das Buch gegeben und er fing sofort an, darin herumzustöbern. Ein paar Dinge sind ihm gleich ins Auge gestochen. So wird auf einer Seite verlangt, dass man zu „Best Worscht in Town“ geht und eine D-Worscht essen soll. Diese Aufgabe findet er für sich unlösbar, denn zwar ist er recht oft bei „Best Worscht in Town“, jedoch kam er noch nie über B bzw. B+ hinaus. (Für jene, die „Best Worscht in Town“ nicht kennen: Je höher der Buchstabe, desto schärfer wird die Currywurst und eine D ist für einen Normalmenschen jenseits von Gut und Böse).
Das zweite war eine Doppelseite, auf der man alle Einkaufszettel aufkleben soll, die man in der Brückenstrasse erstanden hat. Der Platz könnte seiner Meinung nach, je nach Leser(in), nicht ausreichend bemessen sein.
Ansonsten ist er schon fleißig am Gestalten und ich bin schon gespannt, wie das Buch nach seinem Urlaub aussehen wird, denn vieles kann er nur IN Frankfurt erledigen (wie z.B. das Buch über den Boden vom Hauptbahnhof zu schleifen).
Fazit:
Das Buch ist eine interessante Mischung aus Reiseführer (denn man bekommt die eine oder andere Besuchsanregung), Mitmach- und Entdeckerbuch und ein individuelles Andenken an eine Stadt, das man so schnell nicht vergessen wird.