Vanek, Tereza: Die schöne Insel

Die schöne Insel
China Reihe 3
Tereza Vanek
Historisch
Bookspot Verlag
15. Juni 2017
Ebook / Taschenbuch
448

 

Die russischstämmige Anastassia lebt zusammen mit ihrer Familie in Shanghai. Während ihre Eltern einen kleinen Laden mit russischen Artikeln betreiben, geht Anastassia in die Schule und lernt ein wenig die Sprache und Gebräuche kennen.

Doch dann stirbt Anastassias Vater und die Frau, die sie bisher als ihre Mutter angesehen hat, verstößt sie mit dem Hinweis, sie sei nur das ungeliebte Stiefkind. Zusammen mit ihrem Sohn kehrt die Mutter in ihre russische Heimat zurück und überlässt Anastassia ihrem Schicksal.

Zwar will Anastassia auch gar nicht zurück, immerhin ist Shanghai ihre Heimat, aber was soll sie nur alleine ohne Einkommen, ohne Sicherung machen? Gemeinsam mit der Chinesin Clio schließt sie sich christlichen Missionaren an und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Formosa.

Ich liebe die Bücher von Tereza Vanek, da sie mich bisher immer auf farbenprächtige Weise in exotische Regionen mitgenommen hat. Und auch hier war dies wieder der Fall. Anastassia wird einem schnell sympathisch, wogegen Clio mir immer zu sehr ein Rätsel blieb. Da auf den ersten Seiten vor allem die Familie von Anastassia und ihr eigenes Schicksal im Vordergrund standen, konnte ich sie in aller Ruhe erst einmal kennenlernen. Aber durch ihren Umzug nach Formosa begann nicht nur für die junge Russin ein exotisches Abenteuer.

Tereza Vanek beschreibt nicht nur die Landschaft, das dort herrschende, teils doch eher raue Klima, sondern auch die Menschen, die dort leben, ihre Konflikte, Traditionen, Ängste und das Misstrauen anderer Völker gegenüber.

Da Clio als Chinesin mit anderen Idealen und Vorstellungen erzogen und aufgewachsen ist, prallen bei den beiden Freundinnen oft Welten aneinander. Für einen Leser, der vielleicht gedanklich mit Tereza Vanek schon einmal in Shanghai war, sind beide Seiten nachvollziehbar und verständlich. Zumindest konnte ich sowohl Anastassia wie auch Clio gut verstehen und hätte so manches Mal gerne zwischen ihnen vermittelt.

Zwar gehört das Buch zu den drei Büchern der Autorin über China, doch ist es ein eigenständiger Band, der unabhängig von den anderen gelesen werden kann.

Die Karte im Vorblatt hätte ich gerne etwas größer gehabt, so war sie doch etwas schwer zu entziffern. Das Nachwort war wieder sehr interessant und gibt Aufschluss, was Fiktion und Wahrheit angeht.

Fazit:

Es war wieder eine sehr schöne und vor allem exotische Reise, bei der dieses Mal jedoch vor allem die zwischenmenschlichen Konflikte im Vordergrund standen und man daher weniger das Land, als mehr die Leute kennen lernen konnte.

 

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