Electro Wonderpen
Gerade in einem Alter von etwa 2 Jahren fangen Kinder an, Formen und vor allem auch Farben zu entdecken. Wichtig dabei ist, dass man sie dabei unterstützt, ihnen die Farben und Formen beibringt. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Mit einem Buch, einer Tabelle oder auch mit Spielzeug (Bauklötze, Sortierspiele, Knete …).
Jumbo Spiele setzt auf eine etwas modernere Variante und bietet ein Spiel mit einem elektrischen „Wonderpen“ an.
Inhalt:
Neben einem großen Karton bekommt man bei dem Spiel
- 6 doppelseitig farbig bedruckte Karten (ca. 31 x 26 cm)
- 1 Wonderpen (inkl. Batterien LR41 – Knopfzellen)
- 1 kleine Anleitung
Zusammenbau:
Zusammenbauen muss man bei dem Spiel nichts. Beim Wonderpen muss der Batterieschoner entfernt werden und dann kann es auch schon losgehen.
Spielprinzip:
Das Spielprinzip ist recht einfach. Auf den einzelnen Karten finden sich Aufgaben in Form von
- Welche Tiere/Früchte haben die gleiche Farbe wie vorne angegeben?
- Finde zwei gleiche Tiere/Gegenstände
- Zu welchem Gegenstand passt der Ausschnitt?
- Zu welchem Bild gehört der Schatten?
- Was ist aus welchem Stoff gemacht?
- Zu welchem Tier gehört der Kopf?
- Welche Gegenstände haben die gleiche Form?
Je Blatt gibt es pro Aufgabenstellung vier Stück davon mit drei Lösungsvorschlägen. Bei den Lösungen gibt es dann einen schwarzen Punkt. Diesen Punkt muss man mit dem Stift berühren. Ist die Antwort richtig, ertönt eine kleine Melodie und der Stift leuchtet hinten grün auf. Ist die Antwort falsch, passiert gar nichts. Manche Aufgaben verfügen über eine, bei anderen dagegen gibt es sogar zwei richtige Antworten.
Ist das Spiel für 2jährige geeignet?
Jaein. Meine 2jährige Tochter war gleich Feuer und Flamme für das Spiel. Kennt sie doch von ihrer großen Schwester die TipToi Sachen. Da wird auch mit einem Stift gespielt. Nun hat sie ein eigenes Spiel, das etwas kleiner und einfacher ist.
Wieso nun das „jaein“?
Ganz einfach. Bevor eine 2jährige das Spiel selbstständig spielen kann, muss man ihr es als Erwachsener zunächst erklären. Dazu gehört neben der richtigen Haltung des Stifts auch das Vorlesen der Aufgabenstellungen dazu. Manchmal muss man die Aufgabe sogar ein wenig genauer erklären.
Was mir dabei vor allem aufgefallen ist/Kritik:
Der Stift ist klein und handlich, was im Prinzip gut ist, aber Kinder in dem Alter haben doch so ihre Probleme mit dieser Größe. Er hätte also ruhig ein wenig größer sein dürfen.
- Auch ist die Form suboptimal. Funktional ist er, aber für Kinder sieht er vorne wie hinten gleich aus. Er verjüngt sich in beide Richtungen und an den Enden gibt es eine Erhöhung. Kinder achten dabei nicht auf das Detail. Und so kommt es immer wieder bei uns vor, dass meine Tochter den Stift falsch herum hält und sich wundert, wieso der Stift nicht „funktioniert“.
- Bei einer richtigen Antwort, ertönt ein Ton. Bei einer falschen, bleibt der Stift ruhig und schweigt. Nun könnte es aber auch sein, dass man nicht richtig auf dem schwarzen Punkt war. Daher fände ich es besser, es würde irgendwas passieren (rotes Licht, Signalton, …), wenn die Antwort falsch ist. So könnte man gleich erkennen, war die Antwort falsch oder nur die Position.
- Auch war es kompliziert, meiner Tochter beizubringen, dass sie für eine Antwort auf den schwarzen Punkt gehen muss. Kinder sehen das Ganze und daher war für sie klar, die Antwort ist das ganze Bild und nicht der kleine schwarze Punkt daneben.
Spielspaß:
Meine Tochter liebt das Spiel. Mit dem Stift hat sie manchmal ihre Probleme (welche Seite ist nun die richtige?), was sie aber ganz elegant dadurch löst, indem sie einfach mit ihrem Finger draufdeutet und uns die Antwort benennt.
Mit der Zeit (nach zweimal Spielen bei uns) lernen die Kinder auch, was auf welchem Blatt gefordert wird, so dass man ihnen die Aufgabenstellung nicht mehr vorlesen muss. Es ist ein sehr kurzweiliges Spiel, bei dem sich die Kinder, sofern sie das Spiel schon etwas kennen, auch alleine mit befassen können.
Qualität des Spielmaterials:
Die Karten sind aus etwas dickerem Papier und beschichtet. Sie bekommen beim Spielen durch die Kinder schon mal den einen oder anderen Knick, was aber noch in Ordnung ist.
Wir haben uns die Technik, die hinter dem Ganzen steht einmal genauer angesehen. Bei den Karten handelt es sich um einen normalen Farbdruck. Die schwarzen Punkte bei den „richtigen“ Antworten wurden dagegen mit einer Graphitbeschichtung versehen. Dadurch „erkennt“ der Stift die richtigen Antworten.
Ein einfaches Prinzip, was leider einen Nachteil mit sich bringt. Mit der Zeit (je nachdem wie man mit den Karten umgeht, wie oft gespielt wird etc.) löst sich diese Graphitbeschichtung ab. Der Stift erkennt dann die „richtige“ Antwort nicht mehr.
Der Stift ist zwar klein, dafür recht stabil gebaut. Er darf auch mal herunterfallen, ohne dass er gleich das zeitliche segnet. Die Batterien könnten, je nach mitgelieferter Qualität und Ladezustand recht lange halten. Zumindest mal so lange, dass das Kind mit dem Spiel spielen kann, bis es uninteressant wird ohne dass man die Batterien vorher wechseln muss.
Fazit:
Natürlich sehe ich das Spiel mit anderen, kritischeren Augen als jetzt meine kleine Tochter. Für mich gibt es einige Kritikpunkte, meine Tochter dagegen ist begeistert davon, beschwert sich nur manchmal, dass der Stift nicht funktioniert. Das liegt aber an der falschen Stifthaltung oder dass sie mal wieder den Punkt nicht sauber getroffen hat.
Begeisterung ist da, Langzeitspielspaß ebenso. Wie lange die Beschichtung hält, kann ich nicht einschätzen, aber ich hoffe mal, dass sie die Zeit, in der das Spiel für meine Tochter interessant ist, überstehen wird.
Ansonsten ist es ein schönes Spiel, bei dem die Kinder viel lernen können und durch die selbstständige Kontrolle zudem einen weiteren Spaßfaktor haben. Denn mal ehrlich, wer freut sich nicht, wenn etwas blinkt und Geräusche von sich gibt?