Regionalgeschichte im GMEINER-Verlag
Kultur, Gegenwartsliteratur
Gmeiner Verlag
5. Juli 2017
Gebundene Ausgabe
208
Michael Kühner, ehemaliger Leiter der Stuttgarter Mordkommission, widmet sich in diesem Buch sieben Mordfälle in der Zeit zwischen 1945 und 1958. Der Autor möchte mit der Aufarbeitung der alten Fälle dem Leser vor allem zeigen, wie sich die Welt des Verbrechens und der Polizeiarbeit in dieser Ausnahmezeit darstellte.
Gerade mal noch fünf Kriminalbeamten, die nicht in der NSDAP gewesen waren, versuchten in Stuttgart Mordfälle aufzuklären. Der Autor Michael Kühner, selbst Jahrgang 1948, wuchs in dieser Zeit auf.
In seinem Buch geht Michael Kühner sehr akribisch vor. Liefert neben Erklärungen und Ermittlungsbeschreibungen, auch zahlreiche Abbildungen, um dem interessierten Leser die sieben Fälle vorzustellen und ihm ein Bild des Geschehens geben zu können.
Das Buch ist kein Roman, sondern zeigt deutlich das Bild akribischer Polizeiarbeit, vor allem in einer Zeit, da es oft nicht nur an der Technik, sondern vor allem auch an qualifiziertem Personal mangelte.
Dennoch ist es interessant zu lesen, wie zu jener Zeit gearbeitet wurde, wie man ein Puzzleteil nach dem anderen zusammengetragen hat. Auch wenn ich das Buch nicht am Stück lesen konnte, gerade für Abends zur Entspannung auf der Couch eignet es sich weniger, habe ich es doch mit Interesse gelesen.
Auch ein wenig persönlich wird das Buch, zeigt es doch ein wenig den Werdegang des Kriminalinspektors Frey, der nicht zuletzt der Mentor des Autors war.
Fazit:
Ein interessantes Buch, das die wahre Polizeiarbeit in der schwierigen Nachkriegszeit in Stuttgart aufzeigt und dem Leser einen unverfälschten Einblick gewährt.