Henry Smart 2
Kinderbücher
Oetinger
23. April 2018
Hardcover
288
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
Nach seinem Urlaub in Deutschland, ist Henry froh, wieder in San Francisco zu sein. Bayreuth war einfach zu anstrengend und aufregend. Immerhin wurde er plötzlich als Agent engagiert. Aber nicht von irgendwem, sondern vom Götterchef Wotan höchstpersönlich.
Nun heißt es für Henry wieder, die Schulbank drücken. Was er auch mit Freuden macht. Ist es doch wesentlich ruhiger und vor allem sicherer. Aber dann taucht Hilda, die Walküre, in seiner Klasse als angeblich neue Mitschülerin auf. Henry ahnt, dass da mehr dahinter steckt und ehe er es sich versieht, ist er auch schon auf dem Weg nach Paris, um dort keinen geringeren als D´Artagnan zu treffen und dem Zwerg Albernich ein weiteres Mal das Nibelungengold vor der Nase wegzunehmen.
Der zweite Band mit Henry Smart schließt an den ersten an und man hat fast das Gefühl, zwischen Teil 1 und Teil 2 ist gar keine große Zeit vergangen. Schnell war ich wieder in der Geschichte drin, traf auf alte Bekannte, historische Persönlichkeiten und berühmte Schauplätze in und unter Paris.
Henry muss mit Hilda und Siegfried dieses Mal nach Paris und dort das Nibelungengold aufspüren. Als Leser darf man die drei und die Norne Urd natürlich begleiten. Dabei lernt man ein klein wenig Paris kennen, die Kunstschätze und ihre historische Bedeutung. Auch auf D´Artagnan und seine drei Musketiere trifft man.
Der Schreibstil ist flüssig und dem jüngeren Leser merklich angepasst. Aber auch als erwachsener Leser hat man hier seine Freude, da man viele Anspielungen besser versteht und sich von dem Witz der Dialogen tragen lassen kann.
Die Geschichte ist sehr spannend, für erwachsene Leser sind die Lösungen manchmal ein wenig zu schnell und einfach, vieles vorhersehbar, doch gerade für junge Leser ist dies perfekt. Die rätseln mit, machen sich selbst Gedanken und können die Lösung sehr gut nachvollziehen. Die Zankereien und Kabbeleien zwischen Henry, Hilda und Siegfried tragen das ihre dazu bei.
Henry ist kein typischer Held, sondern ein ganz normaler Junge ohne besondere Kräfte oder Fähigkeiten, der einfach nur überleben will. Genau das macht ihn so sympathisch. Er hat Ecken und Kanten, zeigt auch mal Schwäche und ist einfach nur liebenswert.
Ein kleiner Fehler hat sich in die Geschichte eingeschlichen. Die zitierte Szene aus Star Wars war nicht in Episode I, sondern erst in Episode IV zu finden. Aber das fällt sicherlich nicht weiter auf. Wichtig ist, der Plan hat letztlich geklappt, so oder so.
Fazit:
Ein weiteres Abenteuer mit Henry Smart und den göttlichen Helden, bei dem es hoch her geht, Köpfchen gefragt ist, man etwas über die Geschichte, aber auch Paris lernt und bei dem dennoch Spannung und auch ein wenig Romantik nicht zu kurz kommen. Ich bin jetzt schon gespannt, wann Wotan seinen Agenten Henry Smart das nächste Mal zu einem Einsatz schicken und wo dieser dann sein wird.