Deloy, Sylvia: Das Glück ist zum Greifen da

Das Glück ist zum Greifen da
Sylvia Deloy
Belletristik
Bastei Entertainment
31. Januar 2020
Taschenbuch / ebook
353

Ana ist an ihrem ersten Arbeitstag bei einem hippen Kölner Start-up Unternehmen schrecklich aufgeregt. Endlich wieder Arbeit. Doch dann kommt alles anders. Der vermeintliche Chef rudert plötzlich zurück und ehe Ana es sich versieht, steht sie wieder arbeitslos auf der Straße.

Als wäre der Tag nicht so schon schlimm genug, flattert ihr ein Brief von der Ausländerbehörde ins Haus. Sie hat umgehend Deutschland zu verlassen und das mit ihren beiden Zwillingsjungs. Der Vater ist unauffindbar und das Einzige, was Ana jetzt noch retten könnte, wäre entweder eine Arbeit mit gesichertem Einkommen oder eine Ehe. Aber an beiden Fronten sieht es Mau aus.

Doch Ana lässt sich nicht unterkriegen und nimmt den Kampf auf, gegen die Behörde, das Leben und den ganzen Rest …

Die alleinerziehende Serbin Ana ist ein tollpatschiger und dabei liebenswerter Charakter, der sich allerhand Steine in den Weg legen. Gemeinsam mit ihren 10jährigen Zwillingen Olly und Vally kämpft sie darum, in Deutschland bleiben zu können.

Neben der Suche nach einer Arbeit, macht sich Ana zudem noch auf die Suche nach dem Vater der beiden. Doch das stellt sich als ebenso knifflig heraus, wie die Arbeitssuche an sich. Immer wieder stolpert Ana in Fettnäpfchen, entdeckt Tinder und nicht zuletzt das Leben.

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin unternimmt sie einige Versuche, hofft und bangt und lies mich als Leserin an ihren Ängsten, Sorgen und Nöten teilhaben.

Die Autorin hat einen sehr schönen und feinen Schreibstil. Geschickt verpackt sie nicht nur ernste Themen wie Ängste vor einer Abschiebung, Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit zwischen den Seiten, auch Heimat- und Familienliebe wird geschickt in die Geschichte eingeflochten und bietet Platz zum Nachdenken und Träumen.

Kritische Punkte vereint mit Humor, Situationskomik, gewürzt mit einem Hauch von Romantik und Leidenschaft machen das Buch zu einem Schmöker, den man nur sehr ungern aus der Hand legt.

Die Protagonisten sind sehr plastisch beschrieben und wurden mir schnell vertraut. Die allgegenwärtige Vasa-Torte reizte zudem. Da wäre vielleicht ein Rezept nicht schlecht gewesen, um die Torte selbst einmal nachbacken zu können. Immerhin spielt sie keine unbedeutende Rolle im Buch.

Fazit:

Eine tolle Geschichte, bei der man eine Vielzahl an Emotionen durchlebt und man am Ende traurig ist, wenn man Ana und ihre Lieben verlassen muss.

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