Knöppler, Florian: Kronsnest

Kronsnest
Florian Knöppler
Historischer Roman
Pendragon
24. Februar 2021
Gebundene Ausgabe
448

In einem kleinen holsteinischen Dorf lebt Hannes zusammen mit seinen Eltern. Der Vater ist Landwirt und für Hannes steht daher fest, auch er wird später einmal Landwirt werden und den elterlichen Hof in der Elbmarsch übernehmen. Doch der Vater ist gewalttätig und Hannes kann ihm selten etwas recht machen.

Um etwas Abstand zu gewinnen, geht er mit seinem Freund Thies fischen, genießt die Natur oder versinkt in Büchern. Aber die Zeiten sind schwer und die braune Saat findet ihren Weg auf den ländlichen fruchtbaren Boden. Noch im Keimen ändern sich die Gemüter und für Hannes wird es noch schwieriger, denn er scheint nicht nur seinen besten Freund, sondern auch seine Freundin und den Hof zu verlieren…

Der Autor hat eine ganz besondere Art des Schreibens. Der Einstieg in das Buch fiel mir selbst nicht leicht. Die ganzen Namen und Beziehungen werden zunächst mehr angedeutet, aber nicht recht ausgeführt. Der Schreibstil ist ruhig, aber auch etwas verwirrend, so dass ich einige Seiten brauchte, um mich zu orientieren.

Die Geschichte fließt gleichförmig dahin, große Spannungsbögen findet man nicht, aber dennoch schafft es der Autor, den Leser mit seinem Schreibstil bei der Stange zu halten. Ich kann nicht sagen, was es war, doch obwohl nicht wirklich viel passiert in dem Buch, musste ich immer weiterlesen. Ein ganz besonderer, ruhiger Lesesog hatte mich erfasst gehabt.

Das Buch ist ruhig und gradlinig, es gibt Einblick in das Leben von Hannes zwischen den beiden Weltkriegen, zeigt die Probleme auf, die in der bäuerlichen Welt vorherrschten und wie sich alles veränderte.

Fazit:

Ich bin etwas zwiegespalten bei dem Buch. Es weiß zu fesseln und gefangen zu nehmen, sobald man die erste Hürde überwunden hat. Der Autor versteht es, mit der Sprache zu spielen und den Leser damit gefangen zu nehmen, ohne ihm viel Action bei der Handlung zu geben. Ein Buch, das eher ruhig ist und unscheinbar und doch etwas Großes in sich birgt. Insofern bin ich froh, dass ich es zur Hand genommen und durchgehalten habe, immerhin fand ich so eine Geschichte in einer tollen Sprache, die auch beruhigend und nachhaltig auf den eigenen Alltag einwirkte.

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