Maurer, Jörg: Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel
Hubertus Jennerwein 14
Jörg Maurer
Alpenkrimi
FISCHER Scherz / Argon Verlag
26 Mai 2021
Broschiert / Hörbuch
416 / 12 Stunden und 37 Minuten

Kommissar Jennerwein und sein Team haben den aktuellen Fall nahezu abgeschlossen. Der Mörder des toten Industriellen Drittenbass ist gefasst und sitzt sein. Lediglich das verschwundene Geld bereitet den Ermittlern noch Kopfzerbrechen. Doch das ist alles nur eine Frage der, ist Jennerwein überzeugt.

Doch dann wacht er plötzlich auf einer Wanderbank auf und versteht die Welt nicht mehr. Wie kam er da hin? Wieso fühlt er sich so merkwürdig? Und was ist mit seinem Körper geschehen???

Noch während Jennerwein versucht, alles zu verstehen, stellt er eins fest. Niemand wird ihm glauben und er steht plötzlich im Fokus einer Mordermittlung.

Die Krimis mit Kommissar Jennerwein und seinem Team kenne ich schon eine Weile. Auf den 14. Band habe ich mich sehr gefreut und wollte dieses Mal etwas Neues ausprobieren. So habe ich mir das Buch als Hörbuch angehört und mal nicht selbst gelesen.

Das Hörbuch wird vom Autor selbst gelesen, was ich sehr interessant finde. Zum einen hört man die Stimme des Autors, zum anderen finde ich, kann er die Geschichte um einiges besser vermitteln als ein neutraler Erzähler. Immerhin hat er die Geschichte geschrieben und weiß, wie er sich die einzelnen Protagonisten vorgestellt hat. Das habe ich übrigens sehr gut erkennen können, da ich manche Protagonisten nicht so gelesen hätte, wie der Autor und so ein ganz anderes Bild der betreffenden Person vermittelt worden wäre.

Die Geschichte ist zunächst verwirrend Wie Jennerwein versteht man als Leser oder Zuhörer zunächst nicht, was los ist und was mit Jennerwein geschehen ist. Aber durchhalten lohnt sich, denn sobald sich die Nebel lösen, wird die Geschichte sehr spannend und Fordernd.

Der Schreibstil ist gewohnt, wenn auch manchmal etwas ausschweifend, philosophisch. Doch werden dadurch kleine Ruhephasen geschaffen. Sehr gut gefallen haben mir die Kapiteleinleitungen, die im Hörbuch von einem Jingle eingerahmt wurden. Hier wurde sich immer auf den berühmten altgriechischen Halbgott Herakles bezogen, der 12 Aufgaben zu lösen hatte. Vor jedem Kapitel durfte sich eine Person eine Aufgabe für Herakles ausdenken, die dieser zu lösen habe, Dabei handelte es sich um aktuelle Aufgaben und manchmal auch bekannte Personen.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und als Hörbuch ein Genuss. Der Autor schafft es mit seinem Dialekt, den Leser in das Alpenvorland zu versetzen. Die verschiedenen Nuancen in seiner Stimme hauchen den Protagonisten ihren eigenen Charakter ein, so dass man sie gut voneinander unterscheiden kann.

Der Fall ist bereits der 14. Fall von Jennerwein, so dass man zum besseren Verständnis einige der Vorgängerbände bereits kennen sollte. Zwar ist der Fall in sich abgeschlossen, jedoch sind die zwischenmenschlichen Beziehungen vielleicht nicht ganz so leicht zu verstehen. Gerade in diesem Band gibt es doch einige Bezüge, deren Vorgeschichte man kennen sollte.

Was mich etwas gestört hat, am Ende lösen sich nicht alle Fäden auf und es bleibt so manche Frage leider offen.

Fazit:

Mir hat beides sehr gut gefallen – Buch wie Hörbuch. Es war für mich ein versuch, ob ich mit einem vom Autor gelesenen Hörbuch zurechtkomme und ich bin begeistert. So gesehen finde ich es sogar noch besser als ein Hörbuch von einem neutralen Erzähler und werde nun verstärkt nach dieser Art Hörbücher Ausschau halten.

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