Sachbuch
Deutsche Bibelgesellschaft
10. Mai 2022
Gebundene Ausgabe
160
Auf den Tag genau vor 500 Jahren, am 21. September 1522, erschien mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren das „Newe Testament Deutzsch“ von Martin Luther.
Der Autor Michael Landgraf hat sich passend zu diesem Jubiläum auf die Spuren der Deutschen Bibeln gemacht und nach ihren Ursprüngen gefahndet. Auch wenn es bereits vor Luther schon Bibeln oder Auszüge aus der Bibel gab, teilweise sogar schon auf Deutsch, änderte die Version Luthers einiges.
Luther machte es sich zur Aufgabe, die Bibel nicht nur einfach zu übersetzen, sondern berücksichtigte dabei den Urtext, legte Wert auf Verständlichkeit und Ästhetik. Dieser Spagat forderte ihm einiges ab, nicht zuletzt, da innerhalb Deutschlands viele Varianten und Dialekte existierten. Auch war die Rechtschreibung nicht einheitlich geregelt.
Michael Landgraf begibt sich in seinem Buch auf Spurensuche, betrachtet die Hindernisse und Herausforderungen, mit denen sich Martin Luther konfrontiert sah. Doch der Autor blickt auch über den Tellerrand hinaus, verfolgt die Geschichte der Bibel weiter bis zur heutigen Zeit und zeigt nicht nur die Entwicklung der Deutschen Bibel auf, sondern auch ihren Stellenwert.
Das Buch ist so gestaltet, dass man es zunächst nicht als Fachbuch wahrnimmt. Zahlreiche Abbildungen, Karten, Skizzen, Hinweise und Anmerkungen lassen das Buch optisch lebendig werden. Der Text von Michael Landgraf ist gut zu lesen, verständlich und nicht überladen. Natürlich ist es schwer, ein solches Buch in einem zu lesen. Doch ich nahm mir Zeit und las immer mal ein Kapitel, machte Pause, ehe es weiter ging. Manche Kapitel zog ich sogar vor, was problemlos möglich war.
Neben der Frage, welches Deutsch verwendet wurde bei den Bibelausgaben, blickt der Autor auch auf die Herstellung von Bibeln, die unterschiedlichen Ausgaben und auch auf die Neuzeit, in der z.B. spezielle Kinderbibeln existieren.
Einige Fakten waren mir schon bekannt, vieles noch nicht und so konnte ich mit dem Buch mein Wissen ergänzen und erweitern. Hinzu kamen einige Funfacts, denn dass es sogar eine LEGO® – Bibel gibt, war mir gänzlich neu.
Fazit:
Auch wenn man sich jetzt weniger für den Inhalt einer Bibel interessiert, so ist die historische Seite des Buches gewiss einen tieferen Blick wert. Fakten werden verständlich und leicht vermittelt und mir machte es Spaß, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, einzutauchen und neue Fakten und Informationen zu entdecken.
Werbung, Rezensionsexemplar