Die Thalmeyer-Saga 2
Belletristik
Maximum Verlag
06. Mai 2024
Broschiert
400
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Selb, 1952: Marie Thalmeyer hat die erste Nachkriegszeit gut überstanden und doch muss sie an mehreren Fronten stark sein und kämpfen. Nicht nur ihre kleine Tochter Jana hat es schwer im Kindergarten, auch der Manufaktur geht es nicht gerade gut. Immerhin wurde der Markt in der DDR für Meißner Porzellan geöffnet und Marie brechen wichtige Kunden weg.
Aber auch Sophie, ihre kleine Schwester hat einen schweren Kampf vor sich und Maries Bruder etabliert sich nach und nach als Manager von Stars.
Doch auch außerhalb der Familie Thalmeyer bleibt die Welt nicht stehen und so tauchen alte Feinde der Familie aus der Versenkung wieder auf, deren einziger Gedanke Rache zu sein scheint.
Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Thalmeyer-Saga. Ich kenne den ersten Band noch nicht, so dass mir die Vorgeschichte nicht geläufig ist. Dennoch konnte ich mich in dieser Geschichte gut zurechtfinden. Es gibt einige Wiedersehen, was ich zwar gemerkt hat, mir der Hintergrund vom Autor aber kurz umrissen wurde, so dass es verständlich war.
Die Geschichte spielt in Selb 1952. Das Wirtschaftswunder keimt langsam auf und die Menschen versuchen die Narben des Krieges verheilen zu lassen. Der Autor hat einen sehr breiten Fokus, so dass ich nicht nur die Familie Thalmeyer, sondern auch viele weitere Protagonisten und Schicksale kennenlernen durfte.
Etwas überrascht war, dass das Buch zwar „Die Porzellanmanufaktur“ heißt, jedoch die Manufaktur nur beiläufig erwähnt wird. Vielmehr stehen die historischen Entwicklungen und Schicksale der vielen Protagonisten im Raum. Und davon gibt es einige, so dass ich mir an mancher Stelle ein Personenregister gewünscht hätte. Dennoch sind die Protagonisten so unterschiedlich und fein gezeichnet, dass man sie gut voneinander unterscheiden kann.
Die Sprache ist in diesem Buch sehr eigen. Kurze Kapitel heizen den Lesefluss an. Die teils nüchterne Sprache lässt wenig Nähe zu, so dass ich als Leserin eher außen vor bleibe anstatt in die Geschichte einzutauchen. Ereignisse werden oft einfach schnell zusammengefasst und nicht ausgeschmückt und doch entwickelte sich ein Lesesog, der süchtig machte. Zumindest viel es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Ich wollte einfach immer weiterlesen und die teils kurzen Kapitel haben diesen Effekt noch weiter verstärkt.
Das Buch ist klar und verständlich geschrieben, man spürt die sorgfältige Recherche. Historische Ereignisse, Informationen und auch Personen werden in den Text eingegliedert und authentisch dargestellt.
Kleine Rückblicke auf die Vergangenheit mancher Protagonisten machten es mir einfacher, deren Handeln zu verstehen, wodurch sie etwas plastischer wurden.
Fazit:
Auch wenn ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen musste, fand ich doch sehr schnell Zugang zu dem Buch, fiel in einen Lesesog, der mich die Geschichte der vielen verschiedenen Protagonisten zwar auf Distanz, aber dennoch plastisch genug miterleben lies und bei dem ich gerne direkt mit im letzten Teil weitergelesen hätte.
Werbung, da Rezensionsexemplar
1 thoughts on “Maiwald, Stefan: Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Hoffnung”