Interview mit Hendrik Lambertus – von Nachwuchsbloggerin Patricia

 

(c) Fany Fazii

Lieber Hendrik,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und meiner kleinen Nachwuchsbloggerin Patricia einige Fragen beantwortest. Wir haben gemeinsam Deine „Choose-your-own-Adventure“ – Bücher gelesen. Der neuste Band der Zauberakademie Siebenstern ist am 14. März 2024 erschienen.

Patricia hat folgende Fragen an Dich:

 

Wie bist Du auf den Namen „Zauberakademie Siebenstern“ gekommen?

Der Name kam mir spontan in den Sinn, als ich an der ersten Projektskizze geschrieben habe: Die Sieben ist ja eine magische Zahl wie im Märchen, etwa die „sieben Zwerge“ oder die „sieben Raben“, und auch der Sternenhimmel fühlt sich ziemlich magisch an. Also wurde beides zusammen der Name der Zauberakademie. Das spiegelt sich auch darin wider, dass die Schule aus sieben Türmen besteht.

 

Die Namen der Figuren sind teilweise recht schwierig zu lesen, war das beabsichtigt?

 

Ich bastele sehr gerne bunte Fantasie-Namen – und manchmal übertreibe ich es dabei vielleicht auch ein bisschen …

Aber zumindest bei dem Hochelfen Jondir war das Absicht. Mit vollem Namen heißt er Jondirandrylion, und er besteht darauf, so genannt zu werden. Daran kann man gleich erkennen, dass er ziemlich hochnäsig ist und noch viel zu lernen hat.

 

Woher hast Du Deine Ideen?

Puh, ist eine gute Frage … Am besten fließen die Ideen, wenn ich mich bewege. Joggen und Spaziergehen sind da sehr hilfreich, aber auch putzen, aufräumen, kochen – oder einfach nur im Zimmer herumhüpfen. Eben alles, was meinen Körper in Bewegung hält und dabei zugleich den Kopf freimacht.

 

Wo und was schreibst  Du am liebsten?

Ich habe ein kleines Schreibpult, das man auf Tische aufsetzen kann. Daran schreibe ich am liebsten im Stehen. Das hat den Vorteil, dass ich auch gut nebenbei herumlaufen kann, um einer Idee hinterher zu jagen.

Gerne würde ich auch draußen im Freien schreiben, vielleicht in der Nähe von Wasser. Aber leider lasse ich mich zu leicht ablenken und starre dann nur in der Gegend herum oder beobachte irgendwelche Käfer.

Was das „Was“ angeht: Das ist zum Glück sehr unterschiedlich! Ich schreibe wahnsinnig gerne Kinderbücher, aber auch Fantasy und historische Romane machen mir viel Freude. Es lebe die Abwechslung!

 

Wie kamst Du zum Schreiben?

Geschichten habe ich mir schon ausgedacht, als ich noch gar nicht schreiben konnte; das gehört einfach zu mir. Die älteste, an die ich mich aus dem Kindergarten erinnern kann, handelt von einem Prinzen mit einer Bratpfanne. Viel mehr weiß ich leider nicht mehr davon.

Später habe ich meine Geschichten dann aufgeschrieben, und noch viel später ist zum Glück ein Beruf daraus geworden, den ich sehr liebe.

 

Könntest Du Dir vorstellen, auch ein „normales“ Kinderbuch zu schreiben, also kein „Choose-your-own-Adventure“?

Na klar! Das habe ich auch schon gemacht, etwa die Buchreihen „Die Mitternachtsschule“ und „Die Mission der tollkühnen Bücher“. Und in den nächsten Jahren werden noch mehr „klassische“ Kinderbücher von mir erscheinen.

Trotzdem war es ein Herzenswunsch für mich, einmal ein Abenteuerspielbuch zu schreiben – einfach, weil ich solche Bücher als Kind sehr geliebt habe. Dass dann gleich eine ganze Reihe daraus wurde, ist dann der Zucker auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen!

 

Du schreibst auch historische Romane, fällt Dir der Genrewechsel schwer?

Es würde mir eher schwerfallen, immer nur im selben Genre zu schreiben. Für mich ist es befreiend, zwischen verschiedenen Texten hin und her zu springen und auch mal woanders weitermachen zu können, wenn ich bei einem Text gerade nicht weiterkomme. Darum schreibe ich am liebsten auch zwei oder drei Geschichten parallel.

 

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autor gewesen?

Hui, da gab es so viele schöne Momente – und es werden immer mehr! Wenn ich mich aber festlegen müsste: Das war der Moment, als ich zum ersten Mal ein gedrucktes Buch mit meinem Namen auf dem Cover in der Hand halten durfte. Das war ein Fantasy-Roman für Erwachsene, und ich konnte gar nicht mehr aufhören, das Buch verliebt anzuschauen.

 

Und zu guter Letzt: Wann kommt das nächste Buch bzw. an was arbeitest Du gerade?

Noch in diesem Monat (Juni 2024) erscheint mein neuer historischer RomanFeuer und Erz“. Ich bin schon sehr gespannt, wie er ankommt! Daneben bastele ich gerade noch an zwei Kinderbüchern, die im kommenden Jahr erscheinen sollen. Und für die Zeit danach sind auch schon Projekte in Planung … Zum Glück wird mir gerade nicht so leicht langweilig!

 

Lieber Hendrik, vielen Dank für das interessante Interview und ich freue mich schon auf Deine nächsten Kinderbücher.

 

 

Hendrik Lambertus

Hendrik Lambertus wurde 1979 in Hannover geboren. In seiner Lieblingsstadt Tübingen studierte er deutsche, skandinavische und indische Literatur, alle drei Fächer mit einem möglichst unpraktischen Schwerpunkt: Mittelhochdeutsch, Altisländisch und Sanskrit.

Nach der Promotion machte er seine Liebe für das Schreiben zum Beruf und gründete seine eigene Schreibwerkstatt, die „Satzweberei“. Daneben ist er auch weiterhin als Lehrbeauftragter für kreatives und akademisches Schreiben sowie Literaturwissenschaft tätig.

Er schreibt vor allem fantastische und historische Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in der Nähe von Bremen.

Weitere Informationen zu Hendrik Lambertus und seinen Büchern finden Sie auf seiner Webseite www.hendrik-lambertus.de.

 

 

 

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