Interview mit Carina Lund

Carina Lund
Foto: Carina Lund

Liebe Carina,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Dein aktueller Krimi spielt auf Nordseeinsel Juist und stellt das Finale für die Soko Mondschein dar. Magst Du kurz erzählen, um was es in „Meeresgrauen“ geht?

Die Zeit nehme ich mir gerne, und ich danke Dir für das Interesse.

Meeresgrauen“ ist der dritte und finale Band einer Krimitrilogie. Die ersten beiden Bände heißen „Meeresdämmerung“ und „Meeresnacht“. In der Trilogie fahndet die Soko Mondschein nach dem „Mondscheinmörder“, einem Serientäter, der der alle zwei Jahre und vier Monate zuschlägt und eine junge Frau vergewaltigt und ermordet. In den ersten beiden Bänden gibt es darüber hinaus einen parallellaufenden Fall für die Ermittler, der letztendlich aber nichts mit dem Mondscheinmörder zu tun hat. In „Meeresgrauen“ hingegen dreht sich alles um ihn und darum, ob und wie er gefasst werden kann.

Du veröffentlichst auch unter dem Pseudonym Kate Dakota Liebesromane. Welches Genre gefällt Dir besser, wo fühlst Du Dich wohler und warum?

Ich fühle mich in beiden Genres wohl und mag die unterschiedlichen Herausforderungen. Gilt es bei dem einem, an den Emotionen der Leser zu kitzeln, so zählt bei dem anderen die Spannung, die aufzubauen ist. Aber ich gebe zu, dass ich beide Genres auch gerne vermische. So haben meine Dakota-Romane fast immer auch eine spannende Komponente wie etwa ein Familiengeheimnis oder dergleichen, und in meinen Lund-Krimis darf es auch gerne mal ein bisschen prickeln oder dramatisch daher gehen.

Wirst Du künftig unter beiden Namen veröffentlichen oder bleibt es bei einem?

Es wird bei den beiden Pseudonymen bleiben, Kate Dakota für die Romane und Carina Lund für die Krimis. Für mich macht es Sinn die beiden Genres ganz klar durch verschiedene Pseudonyme zu trennen.

Gibt es reale Vorbilder für deine fiktiven Figuren?

In der Regel nicht. Es gibt einige wenige Ausnahmen. Einmal habe ich eine rabiate Krankenschwester eingebaut, um ein Familienmitglied ein bisschen zu necken. Das andere Mal war es der Wunsch zweier ehemaliger Klassenkameraden in eine Story eingefügt zu werden. Das habe ich in meinem New York – Roman „Eine Liebe in Manhattan“ auch tatsächlich getan. Ansonsten sind meine Romanfiguren frei erfunden.

Wie kam es dazu, dass Du ausgerechnet die schöne Nordseeinsel Juist zum Schauplatz für Deine Krimis ausgewählt hast?

Bei den ersten beiden Krimis der Trilogie waren Carolinensiel und Bremerhaven die Handlungsorte. Für Band 3 wollte ich unbedingt eine Insel wählen. Ich habe Juist gewählt, weil ich es selber kenne und weil es über diesen schönen Flecken Erde auch Dinge zu berichten gibt, die ich gut in der Rahmenhandlung verarbeiten konnte.

Wie sehen Deine Recherchearbeiten aus? Läufst du die Wege Deiner Protagonisten ab?

Mir ist es wichtig, dass meine Geschichten real wirken. Heißt z.B., dass auch die Hintergrundinformationen und die Beschreibung der Örtlichkeiten möglichst exakt sind. Ich lese im Vorfeld sehr viel über die Location und schaue mir Videos an. Beim Schreiben habe ich dann auch immer eine Karte zu Hand, auf der ich die Wege nachverfolge und schaue, ob alles schlüssig ist. Wenn möglich, laufe ich diese Wege tatsächlich auch selbst, und habe sie zuvor schon mal gelaufen.

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Wie ich zum Schreiben kam, ist schwer zu sagen. Schon in meiner Kindheit habe ich mir gerne Fantasiewelten geschaffen, in die ich eingetaucht bin. Irgendwann habe ich begonnen, sie aufzuschreiben. Inspiriert werde ich durch vieles. Durch Reisen, oftmals durch Dokus über wahre Begebenheiten (meiner Meinung schreibt das reale Leben die spannendsten Geschichten), durch mein nahes oder auch weiteres Umfeld, durch außergewöhnliche Persönlichkeiten u.s.w..

Könntest Du Dir vorstellen auch in einem anderen Genre – außer Kimi und Liebesroman – aktiv zu werden?

Das mache ich auch schon jetzt: Unter meinem Klarnamen veröffentliche ich Bücher und Dokumentationen zu regionalhistorischen Themen. Weitere Genres hinzuzunehmen plane ich im Moment nicht.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Es gab schon viele schöne Momente, und zwar immer die, wenn ich ein Buch beende. Es ist wie eine lange schwere Geburt und am Ende schaut man in das Gesicht seines Babys, das ist wirklich immer wieder ein tolles Gefühl. Auch weil ich eigentlich bei jedem Projekt zwischendurch zweifle, ob ich es fertigstellen kann. Bislang ist es zum Glück immer gelungen.

Und zu guter Letzt: Wann kommt das nächste Buch bzw. an was arbeitest Du gerade?

Da gibt es noch nichts Spruchreifes. Die Krimitrilogie habe ich ja gerade erst beendet, und ich genieße momentan eine Schreibpause. Eigentlich wäre dann mal wieder ein Kate Dakota – Roman dran. Aber ich setze mich da nicht unter Druck. Auch für neue Krimis hätte ich Ideen, man muss schauen, was es am Ende wird.

Liebe Carina, vielen Dank für das interessante Interview.

Sehr gerne, Carmen, und ich danke Dir.

Carina Lund

Carina Lund, geboren 1968 in Rheine, Nordrhein-Westfalen, lebt in einem kleinen Ort im südlichen Emsland in Niedersachsen. Von 1995 bis 1997 absolvierte sie ein Autorenstudium an der Fernuniversität Hamburg. 1998 veröffentlichte sie unter ihrem Klarnamen ihr erstes Buch zu einem regionalhistorischen Thema, dem weitere Publikationen folgten. Im Februar 2014 erschien ihr erster Liebesroman unter dem Pseudonym Kate Dakota. Unter dem Namen Carina Lund schreibt sie seit 2019 außerdem Krimis.

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