Interview mit Hans Wildfeuer

Hans Wildfeuer
Foto: Hans Wildfeuer

Lieber Hans,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Deine Erzählung DIE REISE DES BAYRISCHEN PRINZEN OTTO AUF DEN THRON VON GRIECHENLAND ist eine Reisebeschreibung. Magst Du kurz erzählen, um was es in dieser Erzählung geht?

Es dreht sich hier um eine Beschreibung der Reise des Prinzen Otto von München nach Nauplia in Griechenland, wo er im Anschluß den Thron bestiegen hat. Die Reise begann am 06. Dezember 1832 und endete am 30. Januar 1833. Er reiste von München aus mit einer Kutsche bis Brindisi und von dort aus mit der Madagaskar, einer Brigg aus England. Begleitet wurde er von seinem Bruder einem kleinen Gefolge.

Welche historischen Themen oder auch Epochen interessieren Dich vor allem? Wie findest Du zu Deinen Themen? Gibt es reale Vorbilder für deine Figuren?

Es ist nicht so, daß ich mich explizit auf historische Vorgänge begrenze. Klar interessieren mich in erster Linie historische und geografische Zusammenhänge. Aus dem Grund habe ich mich auch dieser Geschichte des Wittelsbacher Prinzen Otto gewidmet, der sich als Jugendlicher auf den Weg nach Griechenland gemacht hat, um dort König zu werden. Diese Beschreibung entstand auf Grund einer Bitte, die ein Verein an mich gerichtet hat. Für den ich über einen längeren Zeitraum, regelmäßig historische Begebenheiten recherchiert und veröffentlicht habe. Warum sollte ich sie nicht auch einem breiteren Publikum zugänglich machen. Der Hintergrund für diese Geschichte waren politische Vorgänge in Europa. Bei der die großen Player, die Allianz Englands, Frankreichs und Russlands, das kleine Königreich Bayern dazu nutzten, die Ansicht Europas und des Orients nachhaltig zu verändern.

Wie sehen Deine Recherchearbeiten aus? Läufst du die Wege Deiner Protagonisten ab? Reist Du viel?

Die Recherche zu meinen Veröffentlichungen betreibe ich sehr umfangreich. So fahre ich in der Regel zu den Stätten, an denen sich das abgespielt hat. Weiters bediene ich mich alter historischer Aufschreibungen. Am Ende lassen sich dann aus all den einzelnen Punkten Schlüsse und Folgerungen ziehen, die das Unbekannte abrunden.

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Zum Schreiben kam ich aus meiner beruflichen Laufbahn heraus. In dieser bekam ich einen sehr weitreichenden Einblick in viele Bereiche des Lebens, der Technik, der Geschichte und der Geografie. So habe ich als Handwerker meine berufliche Laufbahn begonnen, war dann viele Jahre als Lokführer unterwegs. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung sorgte dafür, dass ich umlernen musste und fortan lange Zeit am Schreibtisch verweilen musste. Wobei ich da schon z.B. im Beschwerdemanagement, im Qualitätsmanagement, in der Bildung und im Kundenservice sehr viel Fantasie und Eigeninitiative anwenden musste, um die notwendigen Begründungen oder Erklärungen für die Kunden und den Arbeitgeber zu generieren. Nebenbei habe ich mit zunehmendem Alter begonnen, für meine Kinder und für nahestehende Vereine, zu deren Unterhaltung, bei Veranstaltungen etc., Festschriften, Geschichten und Broschüren zu gestalten und zu lesen. Darüber hinaus hatte ich etwas Talent, mit dem Bleistift und Farben umzugehen, was ich in meine Geschichten einbinden konnte.

Könntest Du Dir vorstellen auch in einem anderen Genre aktiv zu werden?

Ich bewege mich gerne in mehreren Genres. Wobei mir der Humor am wichtigsten erscheint. Das ist es auch, was mich antreibt. Ich versuche im täglichen Leben, die lustigen Momente herauszufiltern und mich daran zu erbauen. Da gibt es unerschöpfliche Momente und Episoden, meinen Frohsinn zu erhalten.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autor gewesen?

Die Frage nach „dem schönsten Moment“ in meiner Autorenzeit lässt sich so nicht beantworten. Denn bei jedem Satz, jedem Absatz, jeder Geschichte gibt es Momente, die einem mit Freude erfüllen und mich zum Nachdenken anregen. Wenn dann die Resonanz der Leser und Zuhörer bei Lesungen auf mich trifft, das sind schon tolle Erfahrungen.

Und zu guter Letzt: Wann kommt das nächste Buch bzw. an was arbeitest Du gerade?

Kürzlich habe ich erneut eine Erzählung aufgelegt. Diese beschreibt die Geschichte zweier Spitzbuben aus dem Bayrischen Wald. Die durch ihr Tun, das Leben ihrer Umgebung gehörig durcheinanderwirbeln. Eine Erinnerung aus meiner eigenen Kindheit, mit dem Titel: „Barfuß über alle Berge“ Erhältlich bei Amazon.

 

Lieber Hans, vielen Dank für das interessante Interview.

Hans Wildfeuer

In den Nachkriegsjahren in einem kleinen Dorf im Bayrischen Wald geboren, zog es meine Eltern, wegen der dort herrschenden Arbeitslosigkeit nach Oberbayern, an die Grenze zu Tirol. Schon sehr früh verlor ich meinen Vater. Was dazu geführt hat, dass mir der Ernst des Lebens sehr bald vor Augen geführt wurde. Nach meiner beruflichen Ausbildung, mit siebzehn Jahren, verließ ich mein Zuhause und tourte fortan durch die Welt. Ein sehr abwechslungsreiches, herausforderndes Berufsleben sorgte für viele schöne und zum Teil aber auch schreckliche Erinnerungen. Die mich bis in den Ruhestand begleitet haben. Jetzt bin ich dazu übergegangen, dies alles, im Nachhinein, zu verarbeiten und einzelnes zu Papier zu bringen.

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