
Foto: Karina Schuh
Liebe Carla,
zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Dein neuster Roman „Auf Eifelwolke Nummer sieben“ ist gerade erschienen. Magst Du kurz erzählen, um was es in Deinem neuen Roman geht?
Ja, gern. Hauptfigur ist Grafikdesignerin Liane. Sie steht in Köln mitten im Leben – das denkt sie zumindest, bis sie ein renovierungsbedürftiges Haus in der Eifel entdeckt. Unerwartet spürt sie eine Sehnsucht nach einem Rückzugsort in der Natur. Spontan kauft sie das Haus und löst damit einen Streit mit ihrem Freund Matthias aus. Kurzerhand nimmt sie eine Auszeit in ihrem Haus am Maar. Während sie das Haus auf Vordermann bringt, lernt sie nicht nur sich selbst neu, sondern auch Gegend und Leute kennen. Ein Flirt mit Makler Joop und eine Begegnung mit den herrlich verschrobenen Eifelhexen zeigen ihr, wie befreiend es ist, einfach sie selbst zu sein. Doch dann steht Matthias überraschend vor ihrer Tür, und Liane wird klar, dass sie einige weitreichende Entscheidungen treffen muss …

Herausgeber : Emons Verlag (22. August 2024)
Sprache : Deutsch
Taschenbuch : 336 Seiten
ISBN-10 : 3740822104
ISBN-13 : 978-3740822101
Bisher hast Du immer Sehnsuchtsorte für Deine Romane ausgesucht gehabt. Wie es kam es bei diesem Buch zur Eifel? Ist das für Dich auch ein typischer Sehnsuchtsort?
Tatsächlich hat es mich gereizt, einen Liebesroman in einer Gegend anzusiedeln, die berühmt für ihre Krimis ist. Als ich dann überlegt habe, wo genau Lianes Haus stehen könnte, habe ich mich rasch für die Vulkaneifel entschieden – und mich dabei erneut in die Landschaft dort verliebt. Insofern, ja, für mich ist die Eifel durchaus ein Sehnsuchtsort. Ob es ein typischer ist? Das können die Leser:innen uns vielleicht sagen 🙂
Was verbindet Dich mit der Eifel?
Ich bin in Jülich geboren und aufgewachsen, und so gingen unsere Sonntagsausflüge gern mal in die Rureifel. Später habe ich die Eifel dann umkreist: Ich habe in Trier und Koblenz studiert, lebe nun in Königswinter, arbeite mich also an den Rändern ab – und freue mich immer, wenn ich ins Eifelherz vorstoße.
Fließen eigene Erfahrungen in Deine Bücher mit ein?
Sicherlich, aber nicht 1:1. Es ist immer eine Mischung aus eigenen Erlebnissen und fiktiven. So habe ich leider nicht geerbt und auch kein eigenes Häuschen in der Eifel ;-), aber den Kirschbaum aus Lianes Kindheit kenne ich sehr gut, auf den bin ich selbst geklettert 🙂
Könntest Du Dir vorstellen, ein anderes Genre auszuprobieren?
Nach den Krimis habe ich mit der Eifelwolke ja einen Ausflug in ein anderes Genre gemacht und würde es jeder Zeit wiederholen. Ich lese gern querbeet und finde es sehr spannend und bereichernd, auch in verschiedenen Richtungen zu schreiben.
Wie sehen Deine Recherchen aus? Läufst Du Wege ab?
Ich bin im Vorfeld gern vor Ort, schaue mir die Gegend an, suche Schauplätze, die für die jeweilige Geschichte passen können. Auch beim Schreiben bin ich dann immer wieder mal eine Zeit in der Gegend, um mich inspirieren zu lassen oder Sachen zu überprüfen.
Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?
Im Vergleich zu vielen anderen habe ich das Schreiben erst spät für mich entdeckt. Gelesen habe ich schon immer wie eine Weltmeisterin, bin aber nie auf die Idee gekommen, dass ich Bücher schreiben könnte. Das hat sich erst geändert, als ich über Umwege in einem Seminar für „Kreatives Schreiben“ gelandet bin. Da hat es Plopp gemacht und seitdem bin ich nicht mehr zu bremsen. Schreiben, schreiben und noch mal schreiben. Die Ideen kommen auf ganz unterschiedliche Weisen. Manchmal über Nacht, ich wache mit drei Figuren auf und weiß, da ist eine Geschichte, manchmal ist es ein Ort, der mich inspiriert, etwas, das ich sehe, höre, lässt mich nicht mehr los und schafft es so vielleicht bis in ein Buch.
Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Da gibt es so viele schöne Momente: Der Augenblick, wenn eine Idee zündet. Wenn sich Dinge in der Geschichte auf unvorhergesehene Weise fügen, wenn sich verschiedene Teile wie in einem Puzzle plötzlich zusammensetzen lassen. Unvergessen bleiben insbesondere all die Momente auf dem Weg zum ersten Buch: Die Mail, in der steht „wir wollen Ihr Buch machen!“, der erste Blick aufs Cover, das Paket mit dem Buch, das erste in Händen Halten, das Sichten des Buchs in einem Buchgeschäft. Jede wertschätzende Rezension, tolles Feedback. Kontakte, Gespräche mit Leser:innen, Blogger:innen. Lesungen. Jedes Mal wieder, mit jedem neuen Buch. 🙂
Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?
Ich springe gerade ein bisschen: Im März 2025 wird ein Wanderkrimi von mir erscheinen, der ist im Lektorat, und während ich auf die Anmerkungen der Lektorin warte, gehe ich durch die Ideen für weitere Bücher, ein dritter Band in der Reihe mit Freddie Weihs, ein Eifelkrimi, ein weiterer Nicht-Krimi – da ist so einiges, aber noch steht nicht fest, was ich zuerst angehen werde. Halt! Doch. Eine kriminelle Weihnachtsgeschichte, schließlich ist es bis Weihnachten nicht mehr lang hin, und das Fest soll doch mörderisch schön werden, oder? 😉
Liebe Carla, vielen Dank für das interessante Interview.
Danke dir, liebe Carmen, für deine spannenden und liebevoll zusammengestellten Fragen!
Carla Capellmann
Carla Capellmann wurde 1963 in Jülich geboren und lebt nach Abstechern in Bayern und Hessen wieder im Rheinland. Neben ihrer Arbeit als Informatikerin gilt ihre Leidenschaft dem Schreiben von humorvollen Krimis und Liebesromanen. Dabei spielen ihre Bücher oft an Orten, die sie selbst liebt, wie zum Beispiel Zeeland oder die Eifel.
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