Interview mit Joyce Summer

Joyce Summer
Foto: Joyce Summer

Liebe Joyce,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Wir haben uns kennengelernt, da warst Du mit Deinen Madeira-Krimis unterwegs. Jetzt hat es Dich allerdings in einer neuen Reihe an die Ostsee verschlagen. Magst Du kurz erzählen, um was es in „Tod mit Tiefgang“ geht?

Die Hamburger Kommissarin Stine Janssen nimmt sich, geplagt von schweren Schwindelanfällen und enttäuscht von ihrem Job, eine Auszeit im idyllischen Holtenau. Dort will sie ihrem Onkel Henri, der kürzlich ein Café von seiner Schwester Helga geerbt hat, zur Hand gehen. Als Stine bei einem Helmtauchseminar in der historischen Seebadeanstalt teilnimmt, findet sie eine Leiche. Schnell wird klar, dass der Tote ein alter Bekannter ihres Onkels ist und dass es sich um Mord handelt. Die exentrische Schwester des Toten, Lilly, bitte Stine um Hilfe. Gemeinsam mit Jan, einem geheimnisvollen Ermittler aus Südafrika, macht sich Stine auf die Suche. Dabei stellt sie fest, dass der Tote nicht der harmlose alte Rentner war, der er zu sein schien …

 

Tod mit Tiefgang: Ostseekrimi – Küstenkrimi (Ein Fall für Stine Janssen 1) – Joyce Summer
ASIN ‏ : ‎ B0CW1HP2P2
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Dateigröße ‏ : ‎ 1490 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 357 Seiten

Wie kam es zu dem Ortswechsel? Was hat Dich von Madeira an die Ostsee verschlagen?

Tatsächlich lasse ich mich bei meinen Geschichten gerne vom Leben inspirieren. Mein Mann, Dave Cobbler, ist vor seiner Tätigkeit als Urban Fantasy Autor, u.a. auch Tauchlehrer gewesen. Einer seiner Freunde veranstaltet regelmäßig in der Seebadeanstalt Helmtauchen. Da dachte ich mir, warum nicht unter Wasser mal ’ne Leiche finden? Dazu kam, dass mein Onkel in Kiel in einem Schnellbootgeschwader in den 60er Jahren war. Seine Geschichten aus der Zeit passten einfach zu perfekt in meine Fantasie und so ist „Tod mit Tiefgang“ mit dem Ortswechsel Ostsee geboren worden.

Ein großes Thema in dem Buch ist das Helmtauchen. Bringst Du da eigene Erfahrungswerte mit?

Joyce Summer
Foto: Joyce Summer

Tatsächlich war ich bisher nur Schnorchlerin im Urlaub. Mein Mann ist der Taucher. Als ich anfing das Buch zu schreiben, habe ich ihn und seinen Freund, der das Helmtauchen veranstaltet, ständig mit Fragen gelöchert: „Wie fühlt sich das unter Wasser im Anzug an?“ „Werde ich hochgeschwemmt?“ „Welche Geräusche gibt es im Helm?“ und so weiter. Irgendwann meinten die Männer: „Das musst du schon selbst herausfinden“ und so fand ich mich tatsächlich „im Helm“ wieder. Wenn es jemanden von deinen Lesern interessiert, kann er die Geschichte auf meiner Webseite nachlesen. Bzw. natürlich im Buch, in der die Szenen, in der Stine in den Helmtauchanzug geht, mehr oder weniger (außer der Leiche natürlich 😉 ) der Realität entsprechen. Bis hin zu der sexy Unterwäsche (auch dazu findet ihr ein Foto auf meiner Webseite) …

 

Bleibst Du jetzt an der Ostsee oder wird es noch mal einen Abstecher nach Madeira geben?

Mein Comissário Avila sitzt mir schon im Nacken. Ständig fragt er mich, wann ich seine neue Geschichte erzähle … Dazu kommt, dass ich schon Mails von Lesern bekommen, die fragen, wann es endlich einen neuen Avila gibt. Tatsächlich ist die Geschichte schon durchgeplottet und wartet nur darauf, dass ich sie niederschreibe. Also keine Sorge, Avila kommt zurück!

 

Könntest Du Dir vorstellen, ein anderes Genre auszuprobieren?

Tatsächlich nein. Abgesehen davon, dass meine Südafrika-Krimis, alleine durch das Setting dort nicht unbedingt als „Cosy crime“ zu bezeichnen sind, bleibe ich bei Krimis. Das sind auch die Art von Büchern, die ich privat lese.

 

Wie sehen Deine Recherchen ganz allgemein aus? Läufst Du Wege ab? Tauchst Du in Archive ein?

Ich rede mit den Menschen vor Ort, wenn möglich (für meinen zweiten Südafrika-Krimi war das wegen der Pandemie damals nicht möglich, hier musste ich mich über emails mit Freunden und Farmern in Südafrika austauschen). Außerdem schaue ich mir den Ort sehr genau an. In Holtenau war ich jetzt auch wieder Ende August, um schon die Ideen für Band 2 von Stine zu sammeln. Und was soll ich sagen: ich bin mit einem bunten Strauß von tollen Ideen zurückgekommen. Auch Menschen können mich inspirieren. Das kann dann auch bedeuten, dass ich sie anstatt in Hamburg auf Madeira oder in Holtenau verorte, aber bestimmte Charakterzüge oder Geschichten von ihnen den Weg in meinen Krimi finden.

 

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Die Blumeninsel Madeira ist schuld daran, dass ich zum Schreiben gekommen bin. Ich fand es schon immer toll, Bücher zu lesen, die an meinen Urlaubsorten spielen, um dann die Wege des Autors nachzulaufen. Für Madeira gab es so etwas nicht. Daher habe ich mich dann 2014 hingesetzt und „Mord auf der Levada“ geschrieben. Dazu kamen dann auch noch die Geschichte meines Schwiegervaters, der mir von den gefährlichen Anflügen auf den Flughafen dort erzählte und der Bericht 2013, dass eines der in den 70er Jahren abgestürzten Flugzeugen in den Tiefen vor Madeiras Küste gefunden wurde …

 

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Die Lesung im Garten des Hotel Atrio auf Madeira war sicher ein großes Highlight in meiner Autorenlaufbahn. Zwischen Hibiskus und Jacaranda mit Expats und Madeiraliebhabern von Avilas neuestem Fall zu erzählen war toll. Aber letztendlich liebe ich jede Lesung, in der ich meinen Lesern begegne und so die Rückmeldungen zu meinen Büchern bekomme.

 

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Leider liegt im Moment für mich als Selfpublisherin viel Marketing an. Aber ich sitze auch schon wieder im Café mit meiner lieben Freundin und Kollegin Eva Almstädt und denke über den neuen Stine Krimi nach.

 

Liebe Joyce, vielen Dank für das interessante Interview.

Vielen Dank, liebe Carmen, für die schönen Fragen. Es hat mir viel Spaß gemacht!

 

Joyce Summer

In der Nibelungenstadt Worms geboren, faszinierten Joyce Summer seit Kindertagen Geschichten und Sagen. Was lag da näher, als sich irgendwann ganz dem Schreiben zu widmen? Politik und Intrigen kennt sie nach jahrelanger Arbeit als Managerin in verschiedenen Banken und Großkonzernen zur Genüge: Da fiel es ihr nicht schwer, dieses Leben hinter sich zu lassen und mit Papier und Feder auf Mörderjagd zu gehen.

Die Fälle der Hamburger Autorin spielen dabei nicht im kühlen Norden, sondern in warmen und speziell ausgesuchten Urlaubsregionen. Die Ermittler, die Joyce Summer auf Reisen schickt, sind außergewöhnlich: neben dem gemütlichen, stets Kaffee trinkenden portugiesischen Comissário Avila und der neugierigen Hamburger Cafébesitzerin Pauline ermittelt bei ihr der rugbyspielende Captain Pieter Strauss der Kapstädter Spezialeinheit »Die Valke«.

Die Idee zu ihrem ersten Krimi kam ihr während eines Urlaubs auf ihrer Lieblingsinsel, Madeira. Damals war das Schreiben noch ihr Hobby, aber plötzlich war Joyce klar, in welche Richtung es gehen sollte: »Für mich ist es wichtig, meinem Leser ein Gefühl für den Ort zu geben, in dem meine Geschichten spielen. Er soll die Insel mit all seinen Sinnen erfahren. Sie sehen, schmecken und fühlen. Vielleicht sogar Lust bekommen, sie selbst zu besuchen.«

Die Autorin selbst bereist die Schauplätze ihrer Bücher regelmäßig, um immer wieder neue Geschichten für ihre Krimis zu finden.

Wenn sie nicht auf Reisen ist, lebt die Autorin mit ihrem Lebensgefährten in Hamburg.

Besuchen Sie Joyce auf ihrer Webseite:

https://www.joycesummer.com/

oder bei Instagram

https://www.instagram.com/joyce.summer.krimi/

oder bei Tiktok (zusammen mit Thriller und Fantasy Autor Dave Cobbler)

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