Liebe Alexa,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Am 19. November 2024 erscheint ein neuer Thriller von Dir.  Magst Du kurz erzählen, um was es in „BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI“ gehen wird?

Herzlichen Dank, dass ich deine spannenden Fragen beantworten darf.

Veda, die Protagonistin des Romans erhält von ihrem verstorbenen Ex-Freund Informationen über eine Reihe teils mysteriöser Kriminalfälle. Mit ihrem besten Freund Philipp und der Kriminaloberkommissarin Natalie, genannt Talli, sucht sie nach einem Zusammenhang, der all diese Fälle verbindet. Vielleicht zu spät merken sie, dass ihnen jemand – oder etwas – dabei auf Schritt und Tritt folgt und die Welt der Menschen grundlegend verändern könnte – zum Guten oder zum Bösen.

Wie kamst Du auf die Thematik KI? Gibt es hier persönliche Erfahrungswerte?

Ich interessiere mich allgemein sehr für Zukunftsthemen. Lieber blicke ich voraus als zurück. Allerdings habe ich mich auch ein bisschen vor dem Thema gegruselt, bevor ich mit der Recherche begann. Trotzdem wollte ich wissen, was wirklich auf uns zukommt und was nur heiße Werbeluft ist. Tatsächlich war die Künstliche Intelligenz dann das letzte Puzzleteil, das aus einem juristischen Gedanken und einer echten Begebenheit während meiner juristischen Ausbildung eine Romanidee hat werden lassen. Plötzlich hatten sich diese drei bisher einzeln vor sich hin funkenden Synapsen miteinander verbunden und ein spannendes Bild kreiert.

Du schreibst vor allem Thriller. Könntest Du Dir vorstellen, noch ein anderes Genre auszuprobieren?

Ich habe schon ein paar Ideen für Krimis mit Humor im Stile meiner Kurzkrimis aus den Tatort Nord-Anthologien, sowie für Romane, die sich mit familiären und zwischenmenschlichen Themen auseinandersetzen, vielleicht auch in Richtung coming of age. Ich habe sogar eine Idee mit Fantasieelementen. Außerdem würde ich gerne mal einen spannenden und witzigen Liebesroman schreiben. Bisher fehlte mir eine gute Idee, aber während ich deine Fragen beantwortet habe, ist mir eine eingefallen. Falls daraus tatsächlich ein Roman werde sollte, bist du dann ganz offiziell die Muse dazu. Lieben Dank 😘.

Wie sehen Deine Schreiballtag aus? Hast Du bestimmte Rituale?

Da ich mir meinem Lebensunterhalt mit meinem Brotjob verdiene, schreibe ich, wenn ich von der Arbeit komme, am Wochenende und im Urlaub. Zwischendurch muss ich ein bisschen Sport treiben, damit mein Rücken nicht jammert vom vielen Sitzen. Während des Schreibens höre ich meistens zur Stimmung der jeweiligen Szene passende Film- oder Trailermusik. Außerdem schreibe ich „mit System“. Ich plotte den Roman und die Figuren komplett durch, bis ich eine Inhaltsangabe mit Kapiteln habe. Für die BOX waren das über 40 Seiten Inhaltsangabe und auch ca. so viele Seiten für die Charaktere. Für mich ist das wichtig, weil ich in den ein bis drei Stunden täglich, die mir in der Woche zum Schreiben bleiben, nicht stundenlang darauf warten kann, dass mich die Muse küsst. Auf die Art vermeide ich auch Schreibblockaden.

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Wie wahrscheinlich die meisten AutorInnen kam ich über das Lesen zum Schreiben. Ungefähr mit vierzehn Jahren wurde ich zur Vielleserin. In den Ferien habe ich manchmal ein Buch täglich gelesen. In diesen Fantasiewelten fühlte ich mich meistens wohler als in der Realität. Und da ich mich als Teenager oft unverstanden und ungehört fühlte, war es irgendwie folgerichtig, dass ich mit dem Schreiben begann.

Mich inspiriert, was ich sehe und lese. Ich brauche den Input aus den Nachrichten, von Menschen um mich herum und den Büchern von KollegInnen. Alle möglichen Informationen sammeln sich in meinem Kopf und verbinden sich irgendwann vielleicht zu einer Idee. Unglücklicherweise passiert das oft kurz vor dem Einschlafen. Dann muss ich es sofort aufschreiben, um es nicht zu vergessen, was meine Nächte häufig schmerzlich verkürzt.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Als ich die E-Mail mit dem Vertragsangebot von HarperCollins für Projekt 22 und BOX bekommen habe. Ich habe vor Freude geweint, weil ich mir das über zwanzig Jahre lang gewünscht hatte.

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Neben dem Marketing für die BOX, das man als kleines Autorenlicht im Wesentlichen selbst machen muss, auch wenn man einen Verlag hat, plotte ich gerade einen dritten Thriller, der Projekt 22 und BOX fortsetzen soll. Geplant war das ursprünglich nicht. Die Idee kam mir, nachdem das Exposé für BOX schon fertig war.

Liebe Alexa, vielen Dank für das interessante Interview.

Ganz lieben Dank für deine Unterstützung.

Alexa Linell

„Ich schreibe unter dem Pseudonym Alexa Linell Thriller und Krimis, bin in Hamburg geboren, dort und in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Nach einem Abstecher in die Rechtsmedizin und zwei juristischen Staatsexamen lebe und arbeite ich nun im Norden Deutschlands.

Mit vierzehn Jahren wurde ich zur Vielleserin und begann mit dem Schreiben. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man zunächst kurze Texte schreiben soll, aber ich hatte nur eine Romanidee. Außerdem erinnerten mich Kurzgeschichten an den ungeliebten Deutschunterricht in der Schule. Also begann ich mit fünfzehn Jahren meinen ersten Roman und verschickte ihn drei Jahre später an diverse Verlage. Von den Absagen ließ ich mich nicht entmutigen und schrieb mit teils langen Pausen neben zwei juristischen Staatsexamen und verschiedenen Berufstätigkeiten weiter.

Irgendwann traf ich eine Mörderische Schwester, wurde Mitglied im gleichnamigen Verein und konnte zwei Kurzkrimis in den „Tatort Nord“-Anthologien bei der HarperCollins Verlagsgesellschaft unterbringen. Zum Glück gefiel der Lektorin mein Thriller „Projekt 22“ so gut, dass der Roman im Juli 2023 bei HarperCollins erschien.

Am 19.11.2024 wird dort mein zweiter Thriller BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI herauskommen. Wieder ein Wissenschaftsthriller, der in der Welt der Rechtswissenschaften spielt mit neuen Charakteren und einem Abstecher in den Cyberspace.“

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