Interview mit Udo Weinbörner

 

Udo Weinbörner
Foto: Udo Weinbörner

Lieber Udo,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Wir kennen uns schon recht lange und Du hast immer spannende Projekte. Auch aktuell schreibst Du an einer neuen Reihe zur Entstehung des Klosters Heisterbach. Der erste Band dazu „Teufelsjagd und Blutgericht“ erscheint heute am 19. November 2024. Magst Du kurz erzählen, um was darin geht?

 

Weinbörner (lacht): Schon erwischt, liebe Carmen. Ich nehme an, Deine Frage betonte das Wort „kurz“ besonders. Damit legst Du meine Leidenschaft für historische Stoffe frei, die auf 550 Seiten mit vielen spannenden historischen Details meine Leserinnen und Leser in eine ihnen ferne Welt entführen. Ich liebe es als Erzähler, jedem Leser ein Gefühl für die Zwänge zu vermitteln, die meinem Romanpersonal zu schaffen machen. Erst, wenn ich sicher sein kann, dass der Roman den Lesern mit tränenverschleiertem Blick und hustend wegen der ungeheuren Staubentwicklung bei einem Mauereinsturz auf der Baustelle kaum noch eine Flucht vor der drohenden Katastrophe ermöglicht, gebe ich Ruhe.

Udo Weinbörner mit Carmen Vicari

Dir, liebe Carmen Vicari, danke ich herzlich für dieses Interview und Dein Interesse an meiner Arbeit. Schön, dass wir damit unsere 2017 auf der Frankfurter Buchmesse begonnene Zusammenarbeit fortsetzen können. Worum geht es im Roman?

 

Zum Rahmen der Handlung: Mittelalter. Wir schreiben das Jahr 1211. Am Fuß des Strombergs (des heutigen Petersbergs im Siebengebirge) bauen Zisterziensermönche in einem von Buchen bewachsenen Tal seit neun Jahren an dem Kloster Heisterbach. Erschaffen wird mitten im Wald (mit einer Länge von ca. 88 Metern) eine nach dem Kölner Dom größte und eindrucksvollste Chorkirche des Rheinlandes. In dieser entbehrungsreichen Bau- und Gründungsphase erlebt die Abtei Heisterbach unter dem in Glaubens- wie in juristischen Fragen bis über die Grenzen des Bistums Köln anerkannten und von den Mitbrüdern des Konvents geliebten Abt Heinrich I. und dem vor allem wegen seines „Buches der Geheimnisse und Wunder“ berühmten Skriptor und Novizenmeister Caesarius, einen derart regen Zulauf, dass man bereits 1216, über ausreichende Mittel und einen zahlenmäßig großen Konvent verfügte, um zwölf Mönche in den Westerwald zu entsenden, die Tochterabtei Mariastatt zu gründen.

Teufelsjagd und Blutgericht – Udo Weinbörner
Verlag
Aufbau Digital
Veröffentlichung
19.11.2024
ISBN
978-3-8412-3389-9

In fußläufiger Entfernung von ca. 1 bis 2 Stunden wird zur gleichen Zeit wie in Heisterbach an der Wolkenburg, der Löwenburg und der Burg Drachenfels gebaut. Konflikte bei der Verpflichtung und den Abwerbungsversuchen von Steinmetzen, Steinsetzern, Mörtelmachern, Windeknechten, Zimmermännern, Gerüstbauern und Schmieden, bei ständig wachsendem Zeit- und Kostendruck, sind unvermeidbar. Es ist eine Zeit der Unruhen, der Fehden, des nicht enden wollenden Thronstreits und des Kampfes um die Position und Macht des Erzbischofs von Köln. Die Zeit der Kreuzzüge und die Zeit der Teufelsaustreibungen in der Phase der Diskussion von Papst Innozenz III. über die Bestellung von Inquisitoren. Der für Deutschland künftig mit dieser Aufgabe Betraute ist Magister von Marburg, der sich um 1211 ebenfalls im Kloster Heisterbach aufhält, aber vor allem im Auftrag des Papstes zwischen dem Grafen von Sayn von der Löwenburg und der Mechthild von Landsberg (eine Tochter aus dem europäischen Hochadel und Verwandte des Herrn der Wolkenburg) eine Heirat vermitteln soll, mit deren Hilfe die kostspielige und lange Jahre andauernde Fehde der Burgherren beendet werden soll.

 

Zur Hauptperson: Seit seinem 14. Lebensjahr ist Bruder Leonard, der von seinen Mitbrüdern spöttisch „Bruder Schlendrian“ genannt wird, Novize im Kloster Heisterbach. Er steht kurz vor dem letzten Gelübde, mit dem er sich als Mönch auf Lebenszeit binden soll und zweifelt. Denn er hat auf der Löwenburg nach Jahren seine Jugendfreundin Martha wiedergetroffen und sich in sie verliebt.

Bruder Leonhard ist alles andere als ein Held, eher eine Art Tagträumer, den seine Intelligenz vieles hinterfragen lässt, wo als Mönch von ihm demütiger Gehorsam und die Beachtung des Schweigegebots gefordert wird. Seine Redegewandtheit, zeichnet ihn aus. Dass er stets einen flotten Spruch oder eine Lebensweisheit zur Hand hat, macht ihn für seine Gegner schwer fassbar und für die Leserinnen und Leser liebenswert. Jedoch wissen seine Vorderen im Kloster diese Fähigkeit von ihm nur selten zu schätzen. Zumeist argwöhnen sie, nicht ernst genommen zu werden. Für Leonhard sind seine Sprüche wirkmächtige Instrumente, sich die Welt mit Humor und Gottes Wort vom Leib und erträglich zu erhalten. Denn er ist auch geprägt durch grausame Erfahrungen in seiner Kindheit. Als Jugendlicher verlor er seine Mutter bei einer Fieberepidemie. Wenige Tage danach wurde sein Vater von dem Braumeister der Löwenburg im Rahmen eines Gottesurteils auf grausamste Art im Rhein ertränkt. Leonhard war Augenzeuge; sein brennender Wunsch ist es, für Gottes Gerechtigkeit auf Erden zu sorgen. Die Mönche von Heisterbach nahmen ihn als Waisenkind auf, und Leonhard wird von Novizenmeister Caesarius von Heisterbach unterrichtet, und von diesem wegen seiner Begabung für Schriften und für Sprache als sein Assistent als Skriptor des Klosters eingesetzt. Er arbeitet mit großem Engagement an den berühmten der „Wundergeschichten“ des Caesarius mit.

 

Krimihandlung: Da geschieht ein Mord, der die Klostergemeinschaft erschüttert. Während einer nächtlichen Bußübung entdeckt Bruder Leonard eines Nachts die übel zugerichtete Leiche von Severin, des beliebten stellvertretenden Baumeisters der Löwenburg. Sein Tatverdacht fällt sofort auf den brutal und rücksichtslos agierenden Baumeister zu Deutz. Leonhard erfährt von einem heftigen Streit zwischen zu Deutz und Severin und Unregelmäßigkeiten des Baumeisters bei der Abrechnung von Baumaterial für die Baustelle auf der Löwenburg. Doch zu Deutz lenkt den Mordverdacht geschickt auf Leonhards Jugendfreund Jost und rückt Leonhard als dessen angeblichen Komplizen ins Zentrum der vom Blutgericht im Kloster zur Beweissicherung angeordneten Voruntersuchung der Tatumstände des Mordes. Selbst von einem Todesurteil durch das Blutgericht bedroht, bleibt Leonhard und Jost der Rest einer 40tägigen Kirchenasylfrist im Kloster, zum Beweis ihrer Unschuld, aber auch, um sich den erbarmungslosen Methoden des Exorzismus des päpstlichen Inquisitors Marburg (=historische Figur) zu stellen, auf dessen besondere Fähigkeiten das Blutgericht in diesem verzwickten Fall zurückgreift.

 

Mit unerwarteter Entschlossenheit und Klugheit widersetzt sich Bruder Leonard, unterstützt von Martha, seiner Jugendfreundin, mutig den Mächten des Bösen und wagt das Unvorstellbare: Er nimmt den Kampf um die Wahrheit und Gerechtigkeit gegen den mächtigen Baumeister zu Deutz auf, macht Intrigen, unlautere Machenschaften und die Versäumnisse des Grafen von Sayn, den Vorsitzenden des Blutgerichts, öffentlich und kann sich und Jost von wesentlichen Verdachtsmomenten, auf die sich ein Gerichtsverfahren gegen sie stützen soll, befreien. Doch je mehr Beweise Leonhard für ihre Unschuld aufbieten kann, desto größerem Druck sieht er sich von Seiten des zu Deutz ausgesetzt. Zu Deutz lässt die hochschwangere Martha willkürlich im Winter an den Pranger von Honnef im Lohfeld (=historischer Ort) stellen. Seine Absicht ist es, einen Befreiungsversuch von Leonhard und Jost zu provozieren, um sie, die bei Verlassen des Klosters ihr Asylrecht verwirken, festzunehmen und zur Löwenburg zu schaffen, wo sofort das Blutgerichtsverfahren eröffnet werden könnte.

Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn es muss Leonhard binnen weniger Tage, die ihm von der Asylfrist noch verbleiben, gelingen, den Mörder zu überführen. Noch knapper bemessen ist jedoch die Frist für Jost und Leonhard, die am Pranger stehende Martha zu befreien … Da erfährt Leonhard von der heimlichen Verlobung des Mordopfers Severin mit Mechthild, der Tochter des reichen Honnefer Bauern Mützenich. Welche Rolle spielen der Bauer, der eine Heirat seiner Tochter mit Severin verhindern wollte und der ehrgeizige, junge Gutsverwalter Meier, der zu Deutz für die Zeit des Mordes ein fragwürdiges Alibi verschafft, in dem Fall?

Bei dem Kampf um die Befreiung Marthas und der Suche nach Antworten beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Es kommt Leonhard dabei zugute, dass es viele Menschen im Schatten der Löwenburg gibt, die unter der Willkür des Baumeisters zu Deutz zu leiden haben, dem offenbar keine Gebote und kein Recht Schranken auferlegen. Der Roman wartet noch mit einigen unerwarteten Wendungen auf. Auch Leonard ist am Ende vieles nicht so einfach und klar, wie es zu Anfang für ihn ausgesehen hat, als es für ihn nur darum ging, Baumeisters zu Deutz öffentlich angeklagt zu sehen. Die Überführung des Mörders gerät jedenfalls zur Überraschung.

Es sei verraten, dass der Roman nach der Aufklärung des Falls, überraschenderweise für die Leser in Form einer Weihnachtsgeschichte im Kloster Heisterbach und einer Liebesgeschichte eine Fortsetzung bietet. Die Handlung wird fortgeführt, und die Leser dürfen den Protagonisten Bruder Leonard noch bis nach Paris begleiten, wo er studiert. An diesem Punkt setzt Band 2 der Romanreihe um Bruder Leonhard dann mit einem neuen Fall an.

 

Dein Ermittler ist Bruder Leonhard, wie ist dieser Charakter entstanden und wird er uns auch in den nächsten Bänden begleiten?

Eines Abends klopfte es an der Tür meines Arbeitszimmers und ein junger Zisterziensermönch trat ein. Er trug sein weißes, weites Chorgewandt, machte eine demütige Verbeugung und stellte sich als Bruder Leonhard vor. Seitdem findet die Nachtruhe in unserem Haus um 2:00 Uhr zu den Vigilien und 3:15 Uhr den Laudes, den Lobgesängen des Mönchs in den frühen Morgenstunden, ihr jähes Ende. Scherz beiseite:

Zuerst legte ich mich auf die Zeitepoche fest, in der ich meinen Roman ansiedeln wollte. Häufig stelle ich mit Erstaunen fest, wie viel Gedankengut und Kultur aus dem Mittelalter in unserem Alltag zu finden ist. Denke ich allein an die vielen Redewendungen, die wir wie selbstverständlich gebrauchen: „einen Zacken zulegen“, „die Hand für etwas ins Feuer legen“. Insbesondere, wenn ich die Kunst der mittelalterlichen Buchmalerei und die außerordentlichen handwerklichen Fähigkeiten der Steinmetze bewundere, beschleicht mich das Gefühl, dass das Mittelalter keineswegs ein finsteres Zeitalter gewesen ist. Mich reizte es sehr, der mittelalterlichen Welt in einem Buch ein wenig Leben einzuhauchen und ganz nebenbei mehr über diese Epoche zu lernen.

Die zisterziensische Reformbewegung hat im Hochmittelalter Zeichen gesetzt, die bis in die Neuzeit deutliche Spuren in unserer Gesellschaft hinterlassen haben. 650 Klostergründungen der Zisterzienser in 150 Jahren belegen die einzigartige Erfolgsgeschichte dieses Ordens in Europa. Damit war der Rahmen abgesteckt für meine Figur: Es musste ein Zisterzienser im 12. Jahrhundert sein. Mutig sollte er werden, auch schon mal gegen den Strom schwimmen. Daher wählte ich den Namen Leonhard (Anklang an Löwenherz).

Dann bekommt der Charakter noch eine Feinabstimmung verpasst. Verhaltensweisen, seine Meinungen zu Themen seiner Zeit. Es gab überraschend viele Anklänge an Themen heute, was zeigt, wie nah uns trotz der Unterschiede in Gesellschaftsform und Techniknutzung die Menschen des Mittelalters sind. Natürlich gilt es, auch die Beziehung zum anderen Geschlecht zu klären, da die Institution des Zölibats für geistliche Stände damals erfunden und mit Zwang durchgesetzt wurde. Überhaupt bekam die Liebe ab dem Hochmittelalter langsam, aber sicher auch für die einfachen Menschen langsam einen Stellenwert. Bis dahin war sie den höheren Ständen und der Minne in besonderer Ausprägung vorbehalten. Daher stelle ich auch Leonhard eine starke Frau an seine Seite, was ihn gewissermaßen in Konflikte zu den konservativen klerikalen Kreisen zwingt und seine gefühlsbetonte Seite stärkt. Dann gibt es bei der Anlage eines Charakters noch viel Lektürearbeit – frei nach dem Motto: Was gibt es schon und was könnte ihn neu und liebenswert auszeichnen? Bei so viel Mühe, zieht er so schnell nicht wieder aus meinem Arbeitszimmer aus und wird uns auch mit Martha in den nächsten Bänden begegnen. Nur wird er älter, denn ich schreibe mit jedem Roman auch seine Lebensgeschichte fort.

 

Wie viel von Dir steckt in Bruder Leonhard?

Alles und nichts. Als Romanschriftsteller übe ich einen tollen Beruf aus, denn ich erschaffe meinen Lesern und mir eine Welt, in der sie lesend (und ich schreibend) einziehen können. Ich bin da kein eitler Schöpfer, der in seinen Geschöpfen sich selbst wiedererkennen möchte. Ganz sicher wird man Dinge am Leonhard festmachen können und sagen: Ach schau mal, genau wie der olle Weinbörner. Gewollt ist das jedoch nicht.

 

Wieso hast Du Dir gerade das Kloster Heisterbach im Siebengebirge als Schauplatz ausgesucht? Verbindest Du etwas mit dieser Lokation?

Es passte alles: Genau in dem von mir ausgewählten Zeitfenster für den Roman wurde an der Klosteranlage gebaut. In Heisterbach wurde Geschichte geschrieben; es entstand eine der größten Chorkirchen des Rheinlandes – und das mitten im Wald! – Und die Abtei wurde von Berühmtheiten des Mittelalters, wie Caesarius von Heisterbach und Abt Heinrich I. geleitet. Ein Haudegen wie der Graf der Löwenburg Heinrich III. Graf von Sayn wohnte sozusagen „um die Ecke“. Der Ort wurde zum Treffpunkt der Rheinromantiker und ist heute noch ein Anziehungspunkt für Wanderer und Touristen. Eine absolut sehenswerte Ausstellung zum Kloster und zur Rheinromantik bietet in Königswinter das Siebengebirgsmuseum der Stiftung Heisterbach mit vielen interessanten und seltenen Exponaten.

 

Wie sehen Deine Recherchen aus?

Viel lesen, noch mehr lesen. Internetrecherche, Bibliotheken, Archive vor Ort, dann Ortstermin, Schauplätze besichtigen und Gesprächspartner finden. Ganz wichtig! Mit dem Schreiben anfangen und sich nicht in der Recherche verlieren.

 

Wie kamst Du ganz allgemein zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Ich schreibe und veröffentliche seit meinem fünfzehnten Lebensjahr und wollte nie etwas anderes werden als Schriftsteller. Ich habe dann den Weg über einen Brotberuf gewählt, aber auch dort beispielsweise in meiner Zeit als Mitarbeiter im Leitungsbereich von drei Bundesjustizministern Reden geschrieben und auch Ausstellungen organisiert sowie mit Künstlern zusammengearbeitet. Brotberuf und Schriftstellertätigkeit haben sich in meinem Fall gegenseitig stets befruchtet und mich mit meiner Arbeit geerdet. Als Schriftsteller schreibe ich selten der Kunst wegen. Zumeist geht es mir um eine Sache, um ein Engagement, um eine Überzeugung. Ich möchte mit meiner Literatur, auch mit meinen historischen Romanen, etwas bewegen. Das Leben ist zu kurz, um Lebenszeit für wertloses Zeug zu verschwenden, und die Dankbarkeit für Begabungen, die wir mitbekommen oder über Vermittlung Dritter erwerben, drücken wir am Besten dadurch aus, indem wir sie sinnvoll nutzen. Es gibt auf diese Frage auch eine längere und persönlichere Antwort, die meine Herkunft und meinen Werdegang einbezieht, dies würde jedoch den Rahmen dieses Interviews rasch sprengen. Wer hier neugierig ist, dem biete ich an, sich auf meiner Homepage udoweinboerner.de unter dem Link Alfred Müller Felsenburg Preis für aufrechte Literatur meine Rede bei der Entgegennahme des Preises anzusehen.

 

Deine Frau schreibt selbst auch Romane, wenn auch eher Wohlfühlromane. Könnest Du Dir vorstellen, ein Buch mit ihr zusammen zu schreiben?

Ja. Es wird aber sehr wahrscheinlich nicht dazu kommen, da sie zu erfolgreich und damit sehr ausgelastet ist. Aber verraten sei, wir sind gegenseitig die ersten Leser und Kritiker unserer Manuskripte. In diesem Sinn arbeiten wir täglich zusammen und tauschen uns aus.

 

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autor gewesen?

Es gab viele schöne Momente. Beispielsweise die Verleihung des Literaturpreises im Literaturbüro in Unna oder die Präsentation meines Romanes „Das Feuer, die Schuld und das Schweigen“ in meiner Heimatstadt Plettenberg, oder die Plakatierung des Verlagshauses von Langen Müller in München mit dem Cover meines ersten Schiller Romans…

 

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Ich steche gerade in See, und kämpfe noch arg mit Windrichtungen, Takelage und der Kursbestimmung. Mal sehen, wo ich ankomme.

 

Lieber Udo, vielen Dank für das interessante Interview und ich freue mich auf weitere spannende Projekte von Dir.

Ich habe zu danken für Dein Engagement!

 

Udo Weinbörner

Udo Weinbörner, 1959 in Plettenberg (Westfalen) geboren, lebt in Meckenheim bei Bonn. Er hat bislang 10 Romane, 3 Bücher mit Erzählungen, 3 Gedichtbände, 10 Sachbücher veröffentlicht und 3 Anthologien herausgegeben. Von 1986 bis 1996 war er Herausgeber der ›Bonner literarischen Zeitung/BLitZ‹ und hat sich darüber hinaus auch Verfasser von Kurzhörspielen, Fachbüchern, Fachartikeln, Anthologie- und Feuilletonbeiträgen einen Namen gemacht. Sein Theaterstück „In Sachen Eva D.“ zum gleichnamigen Roman wurde 1989 in Berlin uraufgeführt und in mehreren Städten gespielt. Der Autor ist Mitglied bei HOMER – der deutschen Autorengruppe für historische Romane. Weinbörner war bis 2014 Referatsleiter im Bundesamt für Justiz und davor 20 Jahre im Bundesministerium der Justiz in Bonn.

Im Jahr 2014 wurde er mit dem ‚Alfred-Müller-Felsenburg-Preis-für-aufrechte-Literatur‘ ausgezeichnet, verliehen im Westfälischen Literaturbüro, Unna. Mit seinen historischen Romanen („Georg Büchner“ und „Der General des Bey“) stand er 2014 in der Shortlist für den Rheinischen Literaturpreis und 1992 mit seiner Kurzgeschichte „In einem fremden Land“ in der Endausscheidung für den Bettina-von-Arnim-Preis. Im November 2019 gehörte er mit seiner Kurzgeschichte „Elsas Macke“ zu den Preisträgern des Kurzgeschichtenwettbewerbs der Zeitschrift Vital, verliehen von der Jury in der Hamburger Heine Villa. Ende 2020 wählte das Literaturbüro Freiburg seine Geschichte „Kartoffelschälen“ unter 1000 Einsendungen als eine der ausgezeichneten Postkartengeschichten aus, druckte sie und stellte sie mit 99 anderen Beiträgen in der Buchhandlung Jos Fitz in Freiburg aus. Sein neuester Roman „Das Feuer, die Schuld und das Schweigen/Historischer Roman zum großen Stadtbrand von Plettenberg am 12. April 1725„, mit Mitteln des Heimatbundes Märkischer Kreis e.V, Altena gefördert, ist am 01. November 2021 erschienen. Die Buchpräsentation fand auf Einladung des Bürgermeisters der Stadt Plettenberg im Rathaus statt. Vor Publikum hat der Autor mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin Anne Labus/Weinbörner, das Buch im April 2022 in der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums der Stadt Plettenberg vorgestellt. Das Begleitwort zur Veranstaltung wurde von Bürgermeister Schulte gesprochen.

„Schiller/Der Roman“ (2005), Langen Müller, und „Der General des Bey“ (2010, 2014, 2017, 2019) waren seine bislang erfolgreichsten Romane. Sein Roman „Lieber tot als Sklave“, erzählt die Lebensgeschichte des Amrumer Kapitäns Hark Nickelsen, von dessen Karriere vom Sklaven in Algerischer Gefangenschaft, zum Kapitän eine Sklavenschiffes und schließlich über seinen geheimnisvollen Ausstieg aus dem Sklavenhandel für die Dänisch Guieneische Westindienkompanie. Ein Stück friesische Geschichte, spannend geschrieben, mit einem Höchstmaß an Engagement für Freiheits- und Menschrechte sowie zahlreichen geschichtlichen und sozialen Details zum Sklavenhandel und zum Leben an Bord einer Fregatte im 18. Jahrhundert. Sein 2018 veröffentlichter Roman „Dieser Sommer in Triest“, Fehnland Verlag, in dem er auch seine eigene Parkinson-Erkrankung verarbeitet, ist seit 2020 in einer Neuauflage im Fehnland Verlag, Hamburg erhältlich.

Mit dem historisch-biografischen Roman „Die Stunde der Räuber/Schiller-Roman“ über die Sturm-und-Drang Jahre des großen deutschen Dichters, Dramatikers und Denkers Friedrich Schiller legt der Fehnland Verlag im April 2019 Teil 1 des großen Schiller Romans von Weinbörner vor. Im September 2020 ist der umfangreiche zweite Teil des Schiller Romans mit dem Titel „Der lange Weg nach Weimar“ veröffentlicht worden. Mit diesem Roman wird der 2005 im Verlag Langen-Müller vom Autor erschienene erfolgreiche „Schiller/Der Roman“ (mit seinem Umfang von 530 Seiten) nicht nur im Taschenbuchformat neu aufgelegt, sondern stark überarbeitet und um 50 % wesentlich erweitert, sodass man insgesamt von einer völligen Neuausgabe sprechen kann, die vor allem im Hinblick auf die Entstehungsgeschichte der Werke Schillers, seine Beziehung zu Goethe sowie die Nachwirkung des großen deutschen Dichters Schiller wesentlich neue erzählerische Ansätze und zusätzliche Kapitel enthält.

(Quelle)

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