Interview mit Catharine Duval

 

Catherine Duval
Foto: Catherine Duval

Liebe Catherine,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Vor kurzem ist Dein erster Krimi unter dem Pseudonym Catherine Duval erschienen. Magst Du kurz erzählen, um was es in „Mord an der Loire“ geht?

In meinem Krimi ermittelt ein adeliger Dandy und Lebemann, Baron Philippe. Er liebt gutes Essen und Wein und so gut wie keine Frau kann seinem Charme widerstehen. Bis auf eine: Die Kommissarin Charlotte Maigret, die mit ihm zusammen in einem Mordfall ermittelt. Denn bei einem Event auf dem Château de Cotignac treibt eine deutsche Kunstsachverständige tot im Schlossgraben. Baron Philippe, der das süße Nichtstun allem anderen vorzieht, hat nun wider Willen alle Hände voll zu tun. Er muss im Auftrag seines Onkels eine verschwundene Holzschatulle aus dem 13. Jahrhundert suchen und klären wie der Mord an der Deutschen, das Kästchen und ein gestohlenes Gemälde miteinander zusammenhängen. Die Spur führt ihn in gesellschaftliche Abgründe und in die Zeit der Tempelritter.

 

Mord an der Loire: Ein Fall für Baron Philippe (Privatdetektiv Philippe du Pléssis 1) – Catherine Duval
Herausgeber ‏ : ‎ Gmeiner-Verlag; 2024. Edition (10. April 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Broschiert ‏ : ‎ 288 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3839205557
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3839205556

Dein Krimi spielt an der Loire, hast Du eine besondere Verbindung zu der Region?

Ich habe einige Zeit an der Loire gelebt: Ich habe in Tours an der Université François Rabelais französische Literatur studiert. Daher habe ich die Region kennen und lieben gelernt.

 

Wie kamst Du auf die Idee für den Krimi?

Es haben mich mehrere Dinge inspiriert. In einem Cosy Crime, der an der Loire spielt, kommen zwei meiner Leidenschaften zusammen: Die für das Schreiben und die für Frankreich. Dass ich die Touraine auswähle, lag nahe. Außerdem finde ich es interessant, dass die berühmten Loire-Schlösser zwar sehr schön hergerichtet sind, was die ca. 100 Gebäude betrifft, die UNESCO-Weltkulturerbe sind. Aber es gibt insgesamt ungefähr 400 Schlösser dort, viele davon bewohnt und seit Jahrhunderten in Familienbesitz. So entstand die Idee zu meiner Hauptfigur.

 

Neben Deinen aktuellen Krimi, hast Du schon einen weiteren unter Ulrike Paschek veröffentlich. Wirst Du auch künftig mit beiden Namen arbeiten?

Ich bin sogar schon dabei. Ende des Jahres erscheinen von mir zwei Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien, beide unter Klarnamen. Der zweite Band der Loire-Krimi-Reihe, „Intrigen an der Loire“, erscheint am 9. April 2025 wieder unter meinem offenen Pseudonym Catherine Duval.

 

Könntest Du Dir vorstellen, noch ein anderes Genre auszuprobieren?

Ja, ich habe auch schon über ein Kinderbuch oder aber einen Liebesroman nachgedacht. Ideen habe ich viele, aber leider nur wenig Zeit.

 

Wie sehen Deine Recherchen aus? Läufst Du Wege ab? Tauchst Du in Archive ein?

Sowohl als auch. Ich tauche sehr gerne bei der Recherche in Bibliotheken und natürlich auch im Internet ab. Für den nächsten Loire-Krimi habe ich auch Kontaktpersonen im Schloss vor Ort. Und ich bereise natürlich noch viel lieber selbst die Gegend. Erst vor zwei Wochen bin ich aus der Touraine zurückgekommen. Ich habe für den Band, der im April erscheint, nachrecherchiert und v.a. die Örtlichkeiten für den Showdown noch einmal unter die Lupe genommen. Das Recherchieren vor Ort ist absolut wertvoll. Man kann die Atmosphäre aufsaugen, die ganz besondere Stimmung, die vom Schauplatz ausgeht. Lustig war diesmal, dass ich ein Eselpärchen erfunden habe, das im Buch eine durchaus wichtige Rolle spielt. Und siehe da: Im Schlosspark begegne ich tatsächlich ein paar Eseln. Das war für mich ein schönes Erlebnis. Fiktion und Realität sind sozusagen in diesem Moment verschmolzen. Und das gefällt mir beim Schreiben sehr gut. Ich versuche, reale geschichtliche Ereignisse und Orte in eine fiktive Story zu packen.

 

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Ich könnte jetzt sagen, ich habe einfach angefangen. Mit dem Romanschreiben war es auch so. Und ja, auch bei mir ist es so, dass ich als Kind gerne Schriftstellerin werden wollte. Ein Berufswunsch unter vielen anderen. Ich habe vor dem Romanschreiben hauptsächlich Gedichte und Glossen verfasst, Reisetagebücher, aber auch nebenbei für Schulbuchverlage gearbeitet.

 

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das ist schwer zu beantworten. Denn ich habe schon so viele sehr schöne Momente als Autorin erleben dürfen. Zu meinen Highlights gehören aber sicherlich die Momente, in denen ich spüre, dass ich mit meinem Schreiben andere Menschen berühren kann. Wenn beispielsweise jemand über die von mir erfundenen Figuren spricht, das ist ein absoluter Glücksmoment.

 

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade? Wird es ein Wiedersehen mit Philippe du Pléssis geben?

Auf jeden Fall geht es mit Philippe weiter. Er muss noch viele Dinge klären, z.B. sein Verhältnis zur Kommissarin oder sich in sein Leben als Schlossherr einfinden. Außerdem gibt es da ja noch Tante Aude, die ihn auf Trab hält. Wie schon erwähnt habe ich bereits das Manuskript für den zweiten Band mit Baron Philippe abgegeben. Und im Kopf spuken schon Plotideen für den dritten herum.

 

Liebe Catherine, vielen Dank für das interessante Interview.

 

Catherine Duval

Catherine Duval hat im Loire-Tal studiert und macht dessen Schlösser zum Schauplatz des Verbrechens. Die reiche Geschichte der Gegend, die seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, inspiriert sie zu ihrer Krimireihe ebenso wie die französische Lebensart, frei nach dem Motto „Savoir-vivre trifft Mord und Totschlag“. Heute lebt die Autorin im Rhein-Main-Gebiet.

 

 

 

 

 

 

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