Interview mit Birigit Körner

Birgit Körner
Foto: Birgit Körner

Liebe Birgit,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Du schreibst derzeit an Deinem Debütroman. Magst Du kurz erzählen, um was es in „Nachbar mit drei Sternen“ gehen wird und wann das Buch voraussichtlich erscheint?

Das mache ich natürlich gerne. In dem Buch geht es um die 48-jährige Sophie, deren Leben vor allem um ihre Arbeit als Lektorin und die Trauer um ihren verstorbenen Ehemann kreist. Als neben ihr ein junger Mann mit Down-Syndrom einzieht, steht ihre Welt plötzlich Kopf.

Marcs Traum ist es, alleine zu wohnen, doch das ist leichter gesagt als getan. Kurzerhand erklärt er Sophie zu seiner Lieblingsnachbarin und klingelt jedes Mal bei ihr, wenn er nicht weiterweiß oder seine Sozialarbeiterin Frau Holler-Wunder mit dem Umzug ins Wohnheim droht. Notgedrungen greift Sophie ihm unter die Arme und gewinnt dank seines Charmes langsam wieder Vertrauen ins Leben. Und dann ist da noch der hilfsbereite David aus der Penthousewohnung mit seiner Vorliebe für skurrile Feiertage.

Doch ausgerechnet auf einem Tanzfest geschieht etwas, das Marc und Sophie vor die größte Herausforderung ihres Lebens stellt …

Das Buch soll noch dieses Jahr im PMLakeman-Verlag erscheinen.

 

 

Du hast Dir eine ganz besondere Thematik in Deinem Buch ausgesucht. Wie kam es dazu?

Ich bin von Beruf Sozialpädagogin und arbeite seit mehr als 20 Jahren mit Menschen mit Behinderungen. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass wir alle – unabhängig von einer Behinderung – voneinander lernen können, wenn wir uns dafür öffnen. So kam ich auf die Idee, in meinem Roman einen jungen Mann mit Down-Syndrom zu einem der Protagonisten zu machen. Vermeintlich ist er es, der Unterstützung braucht, doch eigentlich verhält es sich so, dass er Sophie in ihrem Leben weiterhilft.

Könntest Du Dir vorstellen, noch ein anderes Genre auszuprobieren?

Na klar. Aktuell schreibe ich an einem Krimi, der sich rund um das Thema Nähen und Do-it-yourself dreht. Ich nähe selber sehr gerne, so kam ich auf diese Idee. Und eine weitere Romanidee kam mir im letzen Sommer bei einem Seminar zum Thema „Nature Writing“. Da stehe ich aber noch ganz am Anfang.

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Ich hatte in meinem Leben schon immer Phasen, in denen ich gerne und viel geschrieben habe. Zwischendurch ist das Schreiben wieder mehr in den Hintergrund getreten. Aktuell bin ich seit über fünf Jahren in einer solchen „Schreibphase“ und es ist keine Ende in Sicht. Drei Kurzgeschichten konnte ich bereits veröffentlichen. Ich schreibe jeden Tag und jeder Tag bietet mir Inspiration. Zum Beispiel, wenn ich morgens mit der S-Bahn zur Arbeit fahre und mir überlege, welches Abenteuer der Tag wohl für den Fahrgast mir gegenüber bereithält.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Gleich mit einer meiner ersten Geschichten habe ich bei einem Schreibwettbewerb in der Nähe meiner Heimatstadt Esslingen den ersten Platz gewonnen. Die Herausforderung war, dass die Geschichte nur eine Seite lang sein durfte. Das Thema war die Zeit. Die kleine Geschichte, die dabei entstand, floss mir aus der Feder und ich liebe sie bis heute. Dass sie den ersten Platz bekommen hat, war einfach sagenhaft.

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Der eben erwähnte Krimi liegt in den letzten Zügen. Wobei ich gelernt habe, dass beim Schreiben alles länger dauert als ich zunächst denke….

Aber ich muss „nur noch“ das Exposé fertig machen und eine Kleinigkeit am Plot ändern und ….

Liebe Birgit, vielen Dank für das interessante Interview.

Ich danke dir ganz herzlich für deine Zeit und dein Engagement für Bücher und Autor_innen.

Birgit Körner

Was Birgit Körner, geboren 1971 in Karlsruhe, inspiriert, sind Menschen und Geschichten.

Als Sozialpädagogin arbeitet sie seit über zwanzig Jahren mit Menschen mit Behinderung und entdeckt jeden Tag aufs Neue, wieviel man von ihnen viel lernen kann. Bislang schrieb sie vor allem Kurzgeschichten, die bei Wettbewerben mit Preisen und Veröffentlichungen bedacht wurden. In ihrem Debütroman ‚Nachbar mit drei Sternen‘ verbindet sie humorvoll ihre Liebe zu Menschen und zu Geschichten.

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