Interview mit Heike Klein

Heike Klein
Foto: Heike Klein

Liebe Heike,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Magst Du kurz erzählen, um was es in Deinem ersten Buch „Im Dutzend Bunter – 12 vielfältige Geschichten“ geht?

Das Ungewöhnliche an meiner Sammlung ist, dass die zwölf Kurzgeschichten sich nicht auf ein Thema oder ein Genre beschränken. Ich wollte damit ein wenig die Vielfalt des Geschichtenerzählens feiern und finde es toll, dass man sich in Kurzgeschichten so austoben kann. Vom „normalen“ Krimi über modernes Märchen oder Fantastik ist in meinem Buch einiges dabei. Es gibt sogar ein Wildwest Abenteuer! Die meisten Geschichten sind eher leicht und oft mit einem Augenzwinkern geschrieben; ein, zwei Erzählungen stimmen aber durchaus nachdenklicher. Viel habe ich an der Reihenfolge gebastelt, bis es für mich bei so verschiedenen Geschichten passte.  Jetzt sehe ich es, wie eine bunte Entdeckungsreise in die Möglichkeiten der Fantasie, bei der du nie genau weißt, was dich als Nächstes erwartet.

Im Dutzend Bunter – Heike Klein ASIN ‏ : ‎ B0D3M75Z2D Herausgeber ‏ : ‎ BoD – Books on Demand; 1. Edition (8. Mai 2024) Sprache ‏ : ‎ Deutsch Dateigröße ‏ : ‎ 829 KB Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 101 Seiten

Dein Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. Wie kamst Du zu den Ideen für die Geschichten?

Die meisten Geschichten sind für einen konkreten Anlass entstanden. Also für eine Ausschreibung, einen Wettbewerb oder eine Lesung. Von daher war das Thema immer schon ein wenig vorgegeben. Und ab dann, schwer zu sagen. Ich gehe immer spazieren, am liebsten in den Wald, irgendwo, wo es sehr ruhig ist.  Und dann grübele ich und denke und hoffe, dass es irgendwann Peng in meinem Kopf macht. Und wenn die Grundidee erst mal da ist, wird weiter gegrübelt bis die Figuren, das Setting, die ganze Geschichte nach und nach immer klarer und detailierter werden.

Könntest Du Dir vorstellen, auch einen Roman zu schreiben oder liegen Kurzgeschichten Dir mehr?

Es war eher umgekehrt. Bevor ich die erste Kurzgeschichte geschrieben habe, hatte ich schon zwei Romane fertig. Ich habe lange gedacht, ich könnte keine Kurzgeschichten schreiben. Alle Ideen, die ich immer hatte, waren eher für längere Arbeiten geeignet. Ich finde es nach wie vor herausfordernd auf wenigen Seiten eine Atmosphäre, ernst zu nehmende Charaktere und einen runden Plot zu schaffen. Meine ersten Kurzgeschichten sind dann auch etwas länger geworden, aber mittlerweile, meine kürzeste ist nicht viel länger als eine Seite. Alles eine Frage der Übung. Und überhaupt erst einmal damit anzufangen.

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Ich würde sagen, dass ich im Vergleich zu vielen anderen, die schon in ihrer Kindheit/Jugend die ersten Zeilen geschrieben haben, relativ spät angefangen habe. Da war ich schon irgendwo in meinen Zwanzigern. Das Schreiben an sich ist mir auch gar nicht so ein elementares Bedürfnis, obwohl ich selber unglaublich gerne lese. Ich würde mich auch gar nicht so stark als Schriftstellerin, also jemand der eine sehr intensive Beziehung zum geschriebenen Wort hat, sehen, sondern für mich ist mehr das „Storytelling“ das Zentrale. Ich muss mich bei einem neuen Projekt immer erst mal zum Schreiben „prügeln“, aber dann packt es mich total. Ich bin einfach verrückt nach Geschichten (auch die anderer). Und Geschichten habe ich mir schon immer ausgedacht. Ich liebe das Kino in meinem Kopf. Und dafür brauche ich gar keine große Inspiration. Nur etwas Zeit und Ruhe. Was im Alltag allerdings oft genug eine große Herausforderung ist.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Puh, das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, das war der Moment, als ich den finalen Satz meines letzten Romans in den PC getippt habe. Da bin ich erst mal wie eine Blöde durchs Zimmer gehüpft. Obwohl das nur die allererste Version des Manuskripts war und danach noch sehr viel Überarbeitung auf dem Programm stand, war es trotzdem ein fantastisches Gefühl. Das Buch ist ein Familienroman, der in den 50ern Jahren im Rheinland spielt und mein bisher größtes und umfangreichstes Projekt. Ich habe wahnsinnig viel recherchiert und das Buch ist auch sehr komplex mit vielen Personen und Handlungssträngen (am Ende sind es über 500 Seiten geworden) und da alle Fäden unter Kontrolle zu haben, war schon eine Herausforderung und es fühlte sich extrem toll an, dieses zum Ende gebracht zu haben.

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Im Moment bin ich eher mit den banalen Aspekten des Autorinnenseins beschäftigt. In den letzten Wochen habe ich meine Internetseite aufgepeppt. Für meinen Familienroman suche ich einen Verlag. Das dieses mehr als mühsam ist, brauche ich wohl keinem zu sagen. Aber so langsam juckt es mich wieder in den Fingern und ich überlege mit einem neuen Roman zu starten. Entweder die Fortsetzung von meinem Familienroman oder ganz was Neues. Gerne wieder Zeitgeschichte. Diese Recherche hat mir super viel Spaß gemacht.

Lieber Heike, vielen Dank für das interessante Interview.

 

Heike Klein

Heike Klein lebt im schönen Rheinland bei Bonn. Während sie in ihren Romanen gerne in der jüngeren Geschichte unterwegs ist, tobt sie sich in ihren Kurzgeschichten, oft mit einem Augenzwinkern, quer in allen Genres aus und lässt ihrer Fantasie freien Lauf. Dieses Jahr ist die Kurzgeschichten-Sammlung „Im Dutzend Bunter – Zwölf vielfältige Geschichten“ erschienen. Ein Familienroman, angesiedelt in den 50er Jahren, folgt hoffentlich bald. Mehr dazu auf ihrer Webseite www.heikeklein.com oder bei Instagram unter @heikeklein.schreibt

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