Wer ist Joy? – Patricia fragt nach

Andrea Ziegler (ev. Diakonin) und Thomas Schneeberger (kath. Diakon) mit Joy im Gespräch mit Patricia, Europa-Park, Rust
Foto: Carmen Vicari

Schon lange ist meine kleine Tochter Patricia in Freizeitparks und auf Achterbahnen unterwegs. Nicht zuletzt der Europa-Park wurde zu einem beliebten Anlauflaufpunkt. Bei unserem Besuch am 15. Juni 2024 gesellte sich jedoch plötzlich eine kleine frischgeschlüpfte – ja, was eigentlich? – zu ihr. Sie sah aus wie ein Engel, aber auch wie eine Hummel. Eine Engelshummel mit viel Glitzersegen im Gepäck und der großen Aufgabe, Patricia bei ihren Abenteuern zu begleiten. 

Schnell haben sich Joy, so heißt die kleine Engelshummel, und Patricia angefreundet. Doch Patricia hatte noch viele Fragen und diese durfte sie den „Eltern“ Andrea Ziegler (ev. Diakonin) und Thomas Schneeberger (kath. Diakon) von der Kirche im Europa-Park bei unserem nächsten Besuch stellen: 

 

Patricia: Wie kam es zu der Idee, Joy ins Leben zu rufen?

Andrea: Ich hatte schon damals die Idee, als ich wusste, dass ich hier arbeiten werde, dass ich gerne ein Maskottchen für die Kirche im Europa-Park hätte. Als ich dann jedoch angefangen habe, das war im März 2020, da war Corona-Start, da hat die Idee einfach keinen Ort gefunden, wo sie auf fruchtbaren Boden gefallen wäre. Alle hatten andere Probleme. 

Doch dann, irgendwann Anfang des Jahres 2022, ich hatte es eigentlich gerade völlig vergessen, dass ich gerne ein Maskottchen hätte, saß ich mit Michael K. und noch jemandem im Café und wir schnacken so und irgendwie kamen wir auf das Thema Maskottchen. Da sagte ich dann: Ich träume ja immer schon davon, wir hätten ein Maskottchen für die Kirche.

Und dann plötzlich wurden die Augen groß und Michael sagte: Die Idee ist ja super, das machen wir

Ich habe dann Leute gesucht, aus dem Bereich der Kirche und dem Europa-Park, die mit mir darüber nachdenken. Und dann kam Thomas. Er hat im September 2022 hier für die Kirche im Europa-Park angefangen, und ich hatte schon ein bisschen Angst, dass er die Idee blöd findet. Zum Glück fand er die Idee super. 

Du kannst gerne widersprechen.

Thomas: Es ist genauso gewesen.

Andrea: Wir haben uns in der großen Gruppe mit den ganzen Leuten getroffen und haben ganz lange darüber diskutiert, was könnte das denn für ein Tier sein. Wir hatten unendlich viele Ideen. Was klar war, Kirchenmaus geht natürlich nicht, denn im Europa-Park gibt es ja schon Mäuse. Dann haben wir lange überlegt, wollen wir ein Tier, das so typisch Kirche ist oder überhaupt ein Tier oder was ganz anderes? Oder wollen wir etwas, was zunächst so gar nicht nach Kirche aussieht? Und schließlich hatten wir die Idee, wir wollen einen Engel mit einem Sidekick und dieser Sidekick ist eine Hummel. 

 

Joy mit Otter Jopie, dem Sidekick von Pirat Bartholomeus van Robbemond
Foto: Carmen Vicari

Also ein Sidekick ist sowas wie der Jopie bei den Piraten in Batavia, da ist Jopie der Freund von dem eigentlichen Helden.

 

Und deswegen dachten wir einen Engel mit einer Hummel als Freund. Aber dann hat Jenny, unsere Maskottchenzeichnerin  gesagt: Oh, ein Engel ist ganz schwierig, denn auf der ganzen Welt, gibt es so viele verschiedene Engelbilder, da etwas zu zeichnen, was wirklich einmalig ist, und nicht auf einmal irgendjemand sagt, oh, da habe ich aber das Copyright und du hast bestimmt bei mir abgemalt, ist bei einem Engel ganz ganz schwierig.

Sie hatte die Idee, wie wäre es, wenn sie mal probiert, das alles in eins zu zeichnen, denn dann wäre es wirklich ein einmaliges Maskottchen und das gäbe es so garantiert noch nicht. Und das hat sie dann gemacht. Als sie fertig war, wollten wir sie gerne noch ein bisschen dicker und noch mit einem Herz auf der Brust, denn sie war am Anfang noch so dünn und eine Hummel ist doch schön pummelig, moppelig und gemütlich. Deswegen darf sie nicht so dünn sein. Das hat sie alles umgesetzt, bis es uns gefallen hat. Und so kam Joy raus.

Das hätten wir am Anfang aber auch nicht gedacht, dass es mal eine Himmel mit rosa Haaren und wackligem Heiligenschein wird, aber … wir finden sie super! So wie sie ist!

 

Patricia: Wie seid Ihr auf den Namen Joy gekommen?

Joy in der norwegischen Stabkirche im Europa-Park, Rust
Foto: Carmen Vicari

Thomas: Also, wenn es um Joy geht, dann ist Andrea wirklich die allererste und beste Ansprechpartnerin, aber tatsächlich habe ich jetzt auch schon ganz viel mit Joy zu tun. Ich habe mich jetzt sehr sehr schnell an den Namen gewöhnt – Joy. Vielleicht wisst Ihr, was Joy bedeutet?

Joy ist ein englisches Wort.

Vanessa: Spaß?

Patricia: Freude?

Thomas: Ja, Spaß, Freude. Und irgendwann war klar, als wir die Figur gesehen haben, wie sie gezeichnet wurde, dass es eine Figur wird, die macht uns ganz viel Freude und ganz viel Spaß. Schau mal, wenn Du sie Dir anschaust, Patricia, wir haben sie hier auf dem Tisch stehen, sie lacht Dich an. 

Daher war klar, wir müssen einen Namen finden, der Spaß macht, der Freude macht, der den Leuten Freude macht. Irgendwann hatte jemand die Idee: Mensch, wie wäre es eigentlich mit Joy? 

Alle haben sich angekuckt in der Runde und gesagt: Das ist es! 

So ist der Name zustande gekommen. Joy bedeutet Freude und Spaß, und überall da, wo Joy ist, soll gute Atmosphäre sein, sollen Menschen spaßig, friedlich, freundlich miteinander umgehen. Ein großes Herz füreinander haben, so wie es auch Joy auf dem Bauch hat. Und deswegen finden wir, passt der Name richtig richtig klasse zu Joy.

 

Patricia: Was ist Joys Aufgabe?

Andrea: Also ich würde sagen, Joy hat viele Aufgaben und die entwickeln wir mit Joy zusammen. Und Thomas, du kannst gerne noch Aufgaben dazulegen, wenn ich was vergessen haben sollte…

Thomas: Klar, sehr gerne!

Joy ist immer dabei
Foto: Carmen Vicari

Andrea: Joy hat ja, ihr wisst es, immer ihren Glitzersegen dabei. Und eine Aufgabe von Joy ist, immer wieder den Ort anzufliegen, den kennt nur Joy, wo man den Glitzersegen sammeln kann und den dann auch zu verteilen und weiterzugeben oder Leute zu finden, die für sie auch diesen Glitzersegen verteilen, damit der Segen von Gott alle Menschen in ihrem Leben begleitet. Ich würde sagen, das ist die Hauptaufgabe von Joy. Sie macht das ganz schön gut, auf ganz unterschiedliche Art und Weisen.

Joy wurde schon mitgenommen, damit sie Maskottchen im Religionsunterricht werden kann. Da wird sie immer dabei sein und auf dem Pult sitzen, die Kinder werden ihr Lied singen, vielleicht wird sie auch als Redesymbol herumgegeben oder darf mal ein Kind trösten. Das ist Joys Aufgabe dann dort im Religionsunterricht.

Joy war auf einer Beerdigung. Eine Familie hat unbedingt eine Joy gewollt, bevor die Oma beerdigt wird. Da kam dann auch die Rückmeldung, dass es gut war, dass Joy da war und Joy ganz arg getröstet hat. Da ist sie Trösterin gewesen bei der Familie und hatte die Aufgabe zu trösten.

In mehreren Autos fährt sie mit. Als kleiner Schutzengel. Es haben schon mehrere Leute gesagt: Die kommt zu uns ins Auto und da soll sie unser Schutzengel auf Reisen sein.

Und so hat Joy ganz viele verschiedene Aufgaben. Bei Taufen ist sie bei uns dabei und darf dann auch am Ende mit dem Taufkind als Plüschfigur mit nach Hause gehen. Dort erinnert sie immer wieder daran, Du bist getauft und Gott hat Dich lieb. So hat Joy ganz ganz viele Aufgaben. Vielleicht habt Ihr noch mehr Aufgaben oder Ideen?

 

Joy zeigt Patricia das Taufbecken in der Sankt-Jakobus-Kapelle im Hotel Santa Isabel, Europa-Park, Rust Foto: Carmen Vicari

 

Thomas: Eine Aufgabe ist wirklich bei den Kindern zu sein. Wir waren im Sommer in der Stabkirche und haben mit Familien was gemacht und Joy ist immer und überall dort, wo Kinder sind. Das freut sie ganz besonders. Und deswegen ist sie auch heute ganz besonders gerne mit uns hier am Tisch. 

 

Joy ruht sich nach einem aufregenden Tag aus, Europa-Park, Rust
Foto: Carmen Vicari

Es ist auch eine Aufgabe, Kindern beim Einschlafen zu helfen. Joy war gerade frisch geboren, da gab es ein großes Geburtstagsfest hier im Europa-Park, mit einigen Menschen, die auch dabei geholfen haben, dass Joy geboren werden kann. Noch in derselben Nacht klingelte das Handy. Es wurde ein Bild gepostet mit Joy, die auf einem Kopfkissen liegt, schön zugedeckt, man hat nur das Köpfchen gesehen und da stand: Jetzt ist Joy müde und hat ihren Platz gefunden und meine Tochter kann dabei einschlafen. 

Das ist doch eine schöne Aufgabe. Beim Einschlafen zu helfen. 

 

Andrea: Übrigens nicht nur beim Einschlafen von Kindern, auch beim Einschlafen von Erwachsenen. Es haben uns auch schon Erwachsene geschrieben, dass Joy mit im Bett ist und beim Einschlafen hilft.

 

 

 

 

 

Patricia als Joy verkleidet mit großer und kleiner Joy in der Stabkirche, Europa-Park, Rust
Foto: Carmen Vicari

Patricia: Was kann Joy am besten?

Andrea: Was kann Joy am besten?

Thomas: Ihren Heiligenschein reiben! Da reibt sie an ihrem Heiligenschein und schwupp – öffnet sich das Glitzersegeneimerchen und sie streut den Glitzersegen unter die Leute und dann sieht sie, was ihr Name ausstrahlt, wie andere Leute auch alle strahlen, weil alle Glitzersegen abbekommen haben. Also das macht sie. Deswegen hat sie auch so viele Arme und so viele Flügel und kann unglaublich gut damit hantieren. Also sie reibt ihren Heiligenschein.

 

 

 

 

 

Joy liebt Fadenspiele, aber manchmal verheddert sie sich
Foto: Carmen Vicari

Patricia: Welche Hobbys hat Joy?

Andrea: Fadenspiele. Ihr kennt die ja auch schon. Das ist ja auch praktisch. Man hat so viele Arme und Beinchen und dann kann man mit dem Faden spielen. Das macht sie wirklich sehr sehr gerne. 

Aber natürlich auch rumfliegen und gucken. Joy ist ja so ein fröhliches Wesen, die probiert alles mal aus. Ich bin mir sicher, eines ihrer Hobbys ist auch Achterbahn fahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich heimlich irgendwo dazu mogelt, denn bei den meisten Achterbahnen steht ja, man muss größer sein, aber Joy, die mogelt sich einfach dazu und fährt mit. 

 

 

 

 

 

Patricia: Welche Attraktion im Europa-Park ist Joys Lieblingsattraktion?

Joy im Voletarium, Europa-Park, Rust
Foto: Carmen Vicari

Andrea: Lieblingsattraktion? Muss ich Joy mal fragen! 

Also Joy, Deine Lieblingsattraktion hier, hast Du eine?

Thomas: Ich glaube, alles was mit fliegen zu tun hat.

Andrea: Vielleicht das Voletarium. 

Thomas: Voletarium vielleicht, weil sie da ganz viel und schnell über Europa fliegt. Vielleicht. Aber …  so richtig hat sie es uns auch noch nicht verraten…

Andrea: Vielleicht verrät sie es ja Dir, wenn Du sie fragst, Patricia. Und dann sagst Du es uns dann weiter.

Patricia: Ja, ich frage sie mal. 

 

Liebe Andrea, lieber Thomas, vielen Dank für Eure Zeit und die Antworten auf meine Fragen. Wir sehen uns gewiss mal wieder im Europa-Park und bis dahin begleitet mich Joy weiterhin bei meinen Abenteuern zusammen mit ihrem Lied das von Fabian Vogt und Martin Buchholz komponiert und von Jonna Busch gesungen wurde.

 

Einer von Joys Lieblingsplätzen im Europa-Park, Rust Foto: Carmen Vicari

 

Übrigens:

Joy und auch das Taufbuch können auf der Seite der Erzdiözese Freiburg erworben werden. Aber natürlich kann man Joy auch im Park immer wieder begegnen und sie dort vor Ort gleich mitnehmen. 

 

Joy mit dem Taufbuch, das kleine Täuflinge zu ihrer Taufe bekommen
Foto: Carmen Vicari

 

Viele der Abenteuer von Joy findet Ihr auch auf dem Instagram-Account der Kirche im Europa-Park.

 

 

 

 

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