Interview mit Gert Weihsmann

 

Gert Weihsmann
Foto: : Christof Wagner, Wien

Lieber Gert,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und mir zu einem Interview bereitstehst. Wir hatten uns auf der Frankfurter Buchmesse getroffen, wo Du Deinen neuen Krimi „Pistentod in Lech“ vorgestellt hast. Magst Du kurz erzählen, um was es geht?

Es beginnt mit einem Lawinenunglück auf der steilsten Skipiste Europa, dem Langen Zug in Lech am Arlberg. Danach sackt eine wichtige Verbindungsstraße zu Österreichs prestigereichstem Wintersportort ab, ein Tankwagen-Zug explodiert kurz darauf – und Lech ist von der Außenwelt abgeschnitten. Obendrein bricht auch noch eine bakterielle Infektion aus. Nur eine Serie an Zufällen – oder steckt am Ende jemand dahinter?

 

Pistentod in Lech – Gert Weihsmann
Herausgeber ‏ : ‎ Gmeiner-Verlag; 2024. Edition (9. Oktober 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Taschenbuch ‏ : ‎ 256 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3839207223
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3839207222

Es handelt sich dabei um den dritten Teil mit Kommissar Selikovsky. Muss man die beiden Vorgängerbände kennen oder ist auch ein Quereinstieg möglich?

Nein, man muss die ersten beiden Bände nicht gelesen haben – ein Quereinstieg ist jederzeit möglich. Wer allerdings alle drei Bände gelesen hat, wird mehr über die Hintergründe des österreichischen Kriminalbeamten Selikovsky erfahren – und das lohnt sich.

 

Dein Krimi spielt in Österreichs prestigereichten Wintersportort Lech am Arlberg. Wie kam es zur Wahl des Schauplatzes für deinen Krimi? Verbindet Dich etwas damit?

Für einen großen Spirituosenkonzern war ich über anderthalb Jahrzehnte in der österreichischen Spitzengastronomie unterwegs – auch in Lech am Arlberg. Auf diese Weise habe ich diesen hochinteressanten Wintersportort kennen- und schätzen gelernt – mit all seinen spezifischen Hintergründen und seinen Geschichten – von denen einige auch in „Pistentod in Lech“ vorkommen.

 

Wird es weitere Bände mit Kommissar Selikovsky geben?

„Pistentod in Lech“ hat zwar ein offenes Ende – andererseits ist der Kriminalbeamte Harald Selikovsky bereits in Pension. In diesem Krimi gibt keinen „echten“ Ermittler – sondern drei unbefugte: neben Harald Selikovsky den ebenfalls im Ruhestand befindlichen Richter Alfons und einen britischen Food-Journalisten namens Andrew Stayner – die alle ihre eigene Perspektive zu den beschriebenen Vorgängen entwickeln. Der vierte und wichtigste Ermittler ist der Leser/die Leserin – und wie er oder sie das Geschehen aufklärt, bleibt ihrer/seiner Lektüre überlassen.

 

 Könntest Du Dir vorstellen, noch ein anderes Genre auszuprobieren?

Ja – auch weil ich eher zufällig zum Krimi-Genre gestoßen bin. Ein Thriller würde mich ebenso reizen wie ein Roman, der in einer ganz anderen Zeit spielt: vor hunderten von Jahren oder in ferner Zukunft. Schauen wir einmal…

 

Wie sieht Dein Schreiballtag aus? Hast Du bestimmte Rituale?

Am liebsten an den Rändern des Tages, nachts oder am frühen Morgen, spätestens bis gegen Mittag ist es mit den kreativen Schreibschüben vorbei. Ruhig sollte es sein, ob draußen oder drinnen ist ziemlich egal. Gerne schreibe ich in Hotelzimmern. Keine Musik, kein eingeschalteter Fernseher, nichts. An einem bereits vollendeten Manuskript feilen ist auch tagsüber möglich.

 

Was ist schwieriger zu schreiben? Der erste oder der letzte Satz?

Weder noch. Ein guter ;-). Als Krimiautor denke ich aber weniger in Sätzen als in Figuren, Szenen und Erzählsträngen.

 

Wie kamst Du zum Schreiben? Was inspiriert Dich?

Am Ende meines aktiven Berufslebens habe ich nach einer sinnvollen Beschäftigung gesucht, die mich täglich herausfordert, mein Denken anspornt und eventuell noch Spuren im Leben anderer Menschen hinterlässt – herausgekommen ist das Schreiben von Kriminalromanen.

 

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autor gewesen?

Die jeweilige Verlagszusage zu den einzelnen Krimis. Dadurch wird man als Autor bestätigt – und darf sich zurecht auf die Veröffentlichung(en) freuen.

 

Und zu guter Letzt: An was arbeitest Du gerade?

Der vierte Krimi ist praktisch fertig. Er wird im Herbst 2025 wieder im Gmeiner-Verlag erscheinen und in Spanien spielen. Diesmal unter einem Pseudonym (das noch nicht feststeht). Auch wieder eine spannende neue Erfahrung.

 

Lieber Gert, vielen Dank für das interessante Interview.

 

 

Gert Weihsmann

1961 in Villach/Kärnten geboren. Nach Studium der angewandten Sprachwissenschaft (Übersetzerausbildung in Italienisch, Spanisch, Englisch) habe ich sechs Jahre in Italien gelebt und war beruflich lange Zeit als freier Übersetzer tätig. Die letzten 20 Jahre meines Berufslebens habe ich als On-Trade-Manager bei einem großen französischen Spirituosenkonzern verbracht. Im Jahr 2021 habe ich mit „Ischgler Schnee“ im Gmeiner-Verlag debütiert. „Pistentod in Lech“ ist mein dritter Krimi.

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