Bücherschatzsuche »GMEINER GO« oder Mit welcher Aktion überrasche ich meine Leser?

Heute (15.09.2016) hat mich der GMEINER VERLAG mit einer ganz eigenen Aktion überrascht. Der Verlag startete die Bücherschatzsuche »GMEINER GO«!. Mit Koordinaten, wie man sie vom Geochaching her kennt, wurden an 120 Orten in Deutschland Bücher versteckt.

Die Bücher wurden wetterfest eingeschweißt, mit einem kleinen Begleitbrief versehen und irgendwo ausgesetzt. Die Koordinaten, ggf. noch einen Hinweis auf den Ort, findet man auf der GMEINER Verlagsseite. Dort wird auch angezeigt, ob das ausgesetzte Buch bereits gefunden wurde.

Als ich gesehen habe, dass auch hier in Heidelberg ein Buch ausgesetzt wurde, machte ich mich gleich auf die Suche danach. Bewaffnet mit einer Geochaching – App und meinem Auto, in dem ich die GPS-Daten eingeben konnte, fand ich mich schon bald an der Ecke Plöck/Märzgasse wieder.

Aber wo konnte das Buch nun versteckt sein? Die Koordinaten stimmten, aber auf den ersten Blick konnte man nichts erkennen. Weitere Hinweise gab es nicht. Was nun?

Zusammen mit meinem Mann suchten wir die Umgebung ab. Erfolglos. Ich wollte schon aufgeben, aber mein Ehrgeiz war gepackt und ich überlegte mir, wenn nicht auf dem normalen Wege, dann muss ich eben etwas höher hinaus. Und so kletterte ich auf die kleine Mauer am Spielplatz, um mir einen anderen Blick auf das Gebiet zu verschaffen. Immerhin konnten wie den Bereich dank der Koordinaten etwas eingrenzen.

Und tatsächlich, nur wenige Minuten später blitzte etwas weißes unter viel Efeu und anderem Gestrüpp heraus. Ein wenig Wühlen und schon war klar, da lag kein Taschentuch oder etwas ähnliches, nein, da lag das gesuchte Buch.

Groß war die Freude, als ich es endlich in den Händen hielt.

Daher auch hier noch einmal meinen DANK an den Verlag für diese Aktion und die Buchspende.

Da der Verlag Bücher mit Lokalkolorit ausgegeben hat, war ich nicht verwundert, als ich ein Buch über Heidelberg in den Händen hielt.

 

Eine tolle Aktion, ein schöner Preis und trotz der Verwirrung, wo denn nun das gesuchte Buch stecken mag, hatten wir – mein Mann und ich – dennoch viel Spaß bei dieser ungewöhnlichen Schatz-, pardon, Bücherschatzsuche gehabt.

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Irgendwas schimmert da weiß im Gestrüpp ...
Irgendwas schimmert da weiß im Gestrüpp …
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Doch… da ist etwas…
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Eindeutig! Da liegt etwas!
GEFUNDEN!
GEFUNDEN!

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Literarischer Spaziergang mit der Autorin Claudia Schmid durch Heidelberg am 10.06.2016

In diesem Jahr gab es in Heidelberg eine ganz besondere Veranstaltung. Eine kleine Gruppe stellte sich der Aufgabe, in Heidelberg das erste Literaturcamp auf die Beine zu stellen.

Im Rahmen dieser Veranstaltung konnte auch die regionale Autorin Claudia Schmid gewonnen werden. Claudia Schmid bildete den Auftakt für das Literaturcamp und lud bereits am Vorabend zum Literarischen Spaziergang durch Heidelberg ein.

Somit konnten sich Frühanreisende oder Interessierte aus der Region auf das Literaturcamp einstimmen. Claudia Schmid wollte die Teilnehmer auf einen Rundgang durch Heidelberg mitnehmen, den sie an ihre beiden Romane („Die brennenden Lettern“, 2011 und „Die Feuerschreiber“, 2016) angelehnt hat. Im Fokus stand das kommende Lutherjahr.

Treffpunkt war der Brunnen am Uniplatz, um 19 Uhr sollte es losgehen. Von den 30 angemeldeten Personen, waren letztlich nur 19 inkl. einem Kind anwesend, da einige Teilnehmer nicht pünktlich anreisten. Trotzdem war es eine interessante Runde, bei dem mir die Größe sehr angenehm war.

Nach der Begrüßung und kleinen Einführung durch Claudia Schmid ging es auch gleich zur ersten Station – der Erinnerungsplakette, die an Martin Luthers Aufenthalt im Kloster der Augustiner und an seine Heidelberger Disputation am 26. April 1518 erinnern soll, bei der auch Paul Fagius dabei war, der später in Isny die erste hebräische Druckerei im deutschen Sprachraum errichtete.

Claudia Schmid ließ es sich nicht nehmen, hier eine kurze Passage aus ihrem Buch „Die brennenden Lettern“ (S. 39-41) vorzutragen. Wie immer, wenn ich Claudia Schmid in Aktion erleben durfte, merkte man ihr an, dass sie neben dem Bücher schreiben auch öfter als Komparsin unterwegs ist. Sehr lebendig trug sie die kurze Passage vor, so dass man die Protagonisten vor sich sah.

Die kurze Lesung war so ansprechend, dass selbst ein vorbeikommender Passant stehen blieb und gebannt lauschte, bis Claudia Schmid ihren Vortrag beendete. Mit einem kurzen Blick auf die Unibibliothek im Jugendstil machten wir an der Peterskirche den nächsten Halt.

Nach einigen Worten zur Bibliothek ging es über die Seminarstrasse und Schulgasse zur Jesuitenkirche. Vor der Kirche erfuhren die Teilnehmer dann, dass etwa 10.000 Briefe von Philipp Melanchthon erhalten sind. Der gebürtige Kurpfälzer war gerade mal 1,50 m groß und hatte einen leichten Sprachfehler, konnte sich aber den Ruf als „Praeceptor Germinae“ (Lehrer Deutschlands) sichern. Philipp Melanchthon studierte an der Heidelberger Universität, ehe er nach Tübingen wechselte, wo ihn dann der Ruf an die Leucorea ereilte, an der er zum Reformator wurde. Trotz der Ferne hat er Heidelberg bis zu seinem Tod im Jahr 1560 noch mehrfach besucht.

Die nächste Station war der Brückenaffe an der Alten Brücke. Von hier hatten die Teilnehmer zum einen einen wunderbaren Blick auf den Philosophenweg auf der anderen Seite des Neckars und konnten zum anderen gleichzeitig den Neckar in der Abendsonne bewundern.

Das Ende des Literarischen Spaziergangs bildete die Heiliggeistkirche, die ein Beispiel für die Reformation in Heidelberg darstellt. Im Schatten der Schlossruine erfuhren die Teilnehmer die Geschichte des historischen Baus. Auch erfuhr man die Geschichte des Hotels zum Ritter, das den Brand im Jahre 1693 (Pfälzischen Erbfolgekrieges) als einziges Gebäude überstand, da es aus Stein ist.

Damit endete der Literarische Spaziergang durch Heidelberg, der für alle Teilnehmer sehr interessant und unterhaltsam war. Man hat selbst als Heidelberger viel erfahren, manches neu entdeckt und war am Ende neugierig geworden auf das neue Buch von Claudia Schmid, welches am 01. September 2016 erscheinen soll.

Mir hat der Rundgang viel Spaß gemacht und ich freute mich schon auf den kommenden Tag, denn wenn ein Literaturcamp so schon startet, wie geht es dann weiter? – Ich war gespannt.

 

Fotos: Jürgen Schmid