3. Beitrag: Auf den Spuren des Autors


Auf den Spuren des Autors


Wenn man viel liest, kommt man auch viel rum. Zumindest gedanklich. Doch was ist, wenn man gedanklich zu einem Ort reist, den man gar nicht kennt? In eine Region, die man noch nie gesehen hat? Verlässt man sich da auf den Autor, um sich vor Ort zurechtfinden zu können?

Handelt es sich hierbei um reale Orte, welche mich noch dazu auch noch ein wenig interessieren, betreibe ich gerne ein wenig Recherche. Wie sieht es dort aus? Was macht den Ort so besonders? Wieso hat der Autor gerade diesen Ort für seinen Roman gewählt? Welche Schauplätze werden im Roman erwähnt und existieren diese eventuell real oder entsprangen sie eher der künstlerischen Freiheit des Autors?

Gut, bei Ralf Gebhardt dürfte vor allem die räumliche Nähe eine Rolle gespielt haben. Immerhin wohnt der Autor in der Nähe der Schauplätze und hat daher einen gewissen Heimvorteil, um dem Roman ein wenig Lokalkolorit mit auf den Weg zu geben.

Halle (Saale) kannte ich bislang nur von meinen Buchmessebesuchen. Fährt man zur Leipziger Buchmesse, bleibt es nicht aus, dass man immer wieder mit Veranstaltungsorten in und um Halle (Saale) konfrontiert wird. Allerdings war ich noch nie auf einer außenliegenden Veranstaltung gewesen und auch Halle selbst ist mir eher unbekannt.

Spitzkegelhalde mit Rapsfeld (c) pixabay.com

Dennoch kamen mir die Landschaften auf den Bildern, die man im Internet von Halle (Saale) und der Umgebung findet, irgendwie bekannt, ja, ein wenig vertraut vor, liegt unser Hotel zur Buchmesse mit Markleeberg etwas außerhalb und bietet vom 7. Stock einen tollen Ausblick über die Gegend.

Und hatte ich nicht schon solche Spitzkegelhalden von der Autobahn aus mal irgendwo gesehen? War diese eher raue Landschaft nicht auch an anderer Stelle bereits spürbar gewesen? Sah man das nicht öfter mal, gerade hier in dieser Region?

Ralf Gebhardts Krimi „Ich schenke dir den Tod“ spielt zu unserer Zeit in Sachsen-Anhalt. Kriminalhauptkommissar Richard Störmer arbeitet in Halle (Saale). Jedoch führt ihn der aktuelle Fall vor allem ins Umland. So muss Richard Störmer gleich zur ersten Leiche ins Mansfelder Land, einem Gebiet, das sich zwischen Halle und der Lutherstadt Eisleben befindet.

Diese eher raue Landschaft des Harzvorlandes zeichnet sich vor allem durch eine Berg- und Hügellandschaft aus.

Die markante Landschaft wurde nicht zuletzt durch Menschenhand geprägt, denn immerhin währte der Bergbau in dieser Region rund 800 Jahre lang.

Kupferschiefer und silberhaltiges Erz sollen bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts dort angebaut worden sein. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten sich dann die prägnanten „Pyramiden des Mansfelder Landes“, die durch Aufschüttungen entstanden und die man von der Autobahn aus auf dem Weg von Halle (Saale) nach Mansfeld gut erkennen kann.

Selbst auf Satellitenbildern aus sind die Pyramiden des Mansfelder Landes sehr gut zu erkennen.

Heutzutage ruht der Bergbau, doch die gewaltigen Spitzkegelhalden erinnern nach wie vor an jene Zeit, als die Berge noch durchwühlt und ihre Schätze an die Erdoberfläche geschafft wurden.

Aber nicht nur unter der Erde wurden hier die Bodenschätze abgebaut. Seit dem Beginn des Braunkohle-Tagebaus erfuhr die Landschaft ebenfalls eine große Veränderung. Die trostlose und melancholische Atmosphäre versucht der Autor im Krimi selbst in Worte zu fassen:

Selbst der Einzug der erneuerbaren Energien, mit seinen unzähligen Windrädern ist bei Fahrten in die Region nicht zu übersehen und brachte mir das innere Bild der Gegend auf der Fahrt Störmers zur ersten Leiche näher:

Und so begab ich mich zusammen mit dem Autor nach Halle (Saale). Hier trifft Kriminalhauptkommissar Richard Störmer auf einen Fall, der sehr merkwürdig erscheint. Ralf Gebhardt nimmt sich in der Geschichte immer mal wieder die Zeit, ein wenig die Umgebung und ihre Besonderheiten zu beschreiben.

Alleine durch meine Recherchen und dem Bild, das ich mir von meinen Messebesuchen von der Region gemacht hatte, hatte ich bereits zu Beginn des Buches ein gewisses Bild von der Gegend. Raue Landschaft, immer wieder durchbrochen von künstlich geschaffenen Hügeln, die vom Bergbau her rührten. In der Tat spürt man, dass sich der Autor in der Region gut auskennt, denn manche Beschreibungen sind sehr detailliert, bei anderen dagegen hätte ich gerne ein paar Informationen mehr gehabt.

(c) pixabay.com

Das Schloss Mansfeld ist ebenfalls einer der Orte, an denen der Roman spielt. Über das Alter des Schlosses wird viel diskutiert. Der Name Mansfeld wird urkundlich 973 das erste Mal erwähnt. Eine Burg dagegen taucht erst im Jahr 1229 auf.

Jedoch ist es einer Erbteilung aus dem Jahr 150 zu verdanken, dass die Mansfelder Grafen drei repräsentative Schlösser (Vorder-, Mittel- und Hinterort) auf dem Burgberg errichteten. Mit der Zeit verfielen die Schlösser nach und nach. Lediglich das Schloss Vorderort wurde ein wenig instand gehalten und weiterhin bewohnt.

Aus diesem Schloss Vorderort entstand letztlich 1861 das heute noch erhaltene Schloss. Bis zum Jahr 1945 war das Schloss in familiärer Hand. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss als kirchliches Tagungshaus genutzt. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, das Schloss für Hochzeiten und Tagungen zu nutzen und zu buchen.

Eine Besichtigung ist leider nur von außen möglich. Einzig am Tag des offenen Denkmals (2. September) besteht die Möglichkeit, das Schloss auch mal von innen zu besichtigen.

Führungen finden über das Außengelände und die Schlosskirche nach vorheriger Anmeldung statt. Der Autor nimmt den Leser ein wenig mit ins Schloss, lässt ihn dort ein Klassentreffen erleben und gewährt ihm damit einen kleinen Einblick in das altehrwürdige Gemäuer.

(c) pixabay.com

Zu den Füßen des Gemäuers findet man das „Blaue Auge des Manfelder Landes“. Der „Süße See“ wird von der Bösen Sieben gespeist und stellt das größte natürliche Standgewässer im Landkreis Mansfeld-Südharz dar. Der Name ist ein wenig tückisch, denn das Wasser des Sees ist, anders als man vermuten könnte, salzig.

Ohne jetzt zu viel von dem Roman und seiner Handlung verraten zu wollen, muss ich doch sagen, dass die gewählten Orte gut zu der Atmosphäre des Romans und der Handlung passten, denn ebenso rau und unwirklich wie die von Menschenhand geschaffene Umgebung wirkte auch die Geschichte auf mich.

Aber nun viel Spaß beim eigenen Eintauchen in die Geschichte. Damit dies einfacher ist, gibt es im Rahmen der Blogtour auch bei mir eine Ausgabe (Printausgabe oder E-Book) von „Ich schenke dir den Tod“ zu gewinnen. Was Du dafür tun musst?

 

Hinterlasse mir bis zum 12.12.2017 23:59 Uhr einen Kommentar unter dem Beitrag und Dein Name wandert in den Lostopf.


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• Das Gewinnspiel endet am 12.12.2017 um 23:59 Uhr.

 

 

1 thoughts on “3. Beitrag: Auf den Spuren des Autors

  1. Einen Salzsee hätte ich jetzt an dieser Stelle nicht vermutet.
    Sehr schöner Beitrag und wenn ich nächstes Jahr auf die Buchmesse fahre, halte ich mal die Augen offen.

    LG Babsi
    Buch hab ich schon 😀

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