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Natürlich darf aber auch die Autorin Leslie Julian selbst zu Wort kommen. Fünf kurze Fragen hat sie mir sehr ausführlich beantwortet und dabei so manchen Ein- und Ausblick gegeben. Aber lest selbst:
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Carmens Bücherkabinett:
Du hast bisher unter Leslie Julian Erotik Romane veröffentlicht. Wie kam es zu dem Sprung zum Psychothriller?
Leslie Julian:
Da ich selbst sehr gern Psychothriller lese, lag es nahe, sich auch in diesem Bereich einmal auszuprobieren. Den Wunsch hatte ich schon viele Jahre.
Carmens Bücherkabinett:
Was fiel Dir leichter beim Schreiben?
Leslie Julian:
Als leichter empfinde ich definitiv Lovestorys in jeder Variante. Für die benötige ich nur einen Bruchteil der Zeit. Sie fließen einfach aus meiner Feder sozusagen, während ich für Silentium – mit Unterbrechungen – fast 2 Jahre brauchte. Was aber auch mit dem Schwierigkeitsgrad des Projekts zusammenhängt. Denn Silentium ist aus mehreren Hinsichten ein Herzensprojekt, da es um ein bisher in der deutschen Belletristik noch nirgendwo aufgegriffenes Thema – nämlich Misophonie- geht. Insofern hat Silentium für mich nicht nur den reinen Unterhaltungs- sondern auch einen gewissen Aufklärungsauftrag, auf diese Störung hinzuweisen. Dies schlägt sich auch in einem sehr persönlichen Nachwort nieder.
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Carmens Bücherkabinett:
Was hat Dich für Silentium inspiriert?
Leslie Julian:
Wie es so oft ist: Die Inspiration lauert manchmal im unmittelbaren Umfeld, denn meine Tochter leidet unter dieser Störung. Und nach Jahren von Pontius zu Pilatus, in denen selbst die meisten von uns konsultierten Ärzte mit dem Begriff weder etwas anfangen noch den Leidensdruck dahinter, geschweige denn die damit verbundenen Probleme in ihrem ganzen Ausmaß nachvollziehen konnten, habe ich mir gedacht, ich sollte mein Bröckchen dazu beitragen, diesen Begriff geläufiger zu machen. Ich hoffe, das gelingt mir! Denn Misophonieker werden noch immer viel zu oft mit dem Satz ‚Stell dich nicht so an‘ abgefertigt und dagegen will ich ankämpfen! Im Forum Misophonie Deutschland nahm man diese ‚Kampfansage‘ übrigens erleichtert bis begeistert auf, da es den Betroffenen aus der Seele sprach.
Carmens Bücherkabinett:
Werden weitere Psychothriller folgen?
Leslie Julian:
Ach ja, warum nicht? Wenn Silentium gut angenommen wird, würde ich mir trotz des deutlich höheren Aufwands durchaus wieder einen Psychothriller antun. Und im Vertrauen: es gibt bereits einen zweiten Teil, der zwar noch eingehender Überarbeitung bedarf, aber fast fertig ist! Er wird aber wieder recht ungewöhnlich, da ich die Perspektiven wechsle. Aber wir sind hier ja unter uns und das bleibt noch unser Geheimnis, oder? 😉
Carmens Bücherkabinett:
Wie sieht ein perfekter Tag für Dich aus?
Leslie Julian:
Ein perfekter Tag beinhaltet für mich viel Zeit zum Lesen! Ich muss hier regelmäßig Waschkörbe an Büchern raustragen, die ich dann verschenke. Von daher mag ich Regenwetter, auch wenn mein Hund nicht bereit ist, allein nass zu werden und bei Regen keine Bereitschaft zeigt, mal zwischendurch im Garten Pipi zu machen. Was für mich bedeutet, dass ich bei Regenwetter eher häufiger mit ihm Gassi gehen und mich entsprechend mit nassregnen lassen muss. Aber als Nordlicht ist das für mich nicht so tragisch – wir sind das ja gewohnt.
Von daher: ich mag Behaglichkeit. Eine kuschelige Couch, eine Wolldecke, gute Bücher und vielleicht ein schöner Tee… vorzugsweise mit Kaminfeuer und Blick auf die stürmische See – ja, das wäre großartig. Aber am Blick aufs Wasser arbeite ich noch!
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