2. Literaturherbst in Heidelberg oder “Lesen erleben”

Der 2 Literaturherbst Heidelberg fand dieses Jahr vom 15. – 18 September 2016 statt. Mitten in Heidelberg mit vielen interessanten Lokationen, konnten Interessierte sich von zahlreichen Aktionen, teils kostenfrei, teils gegen einen überschaubaren Eintritt für Literatur begeistern lassen.

Heidelberg wurde so zum Erlebnisraum für Literatur, bei denen Schüler, Studenten, Theatergruppen, Gästeführer, Autoren, Verleger, Musiker und viele mehr zu einem vielfältigen Programm rund um das Thema „Lesen erleben“ einluden.

Wollte man daran als Akteur teilnehmen, musste man aus Heidelberg oder Umgebung stammen.

Leider hatte ich gar nicht so viel Zeit, wie ich gerne gehabt hätte, um alles zu sehen und zu erleben, was mich interessierte. Teilweise waren auch die Zeiten etwas unglücklich gewählt. So fanden beispielsweise mehrere Aktionen zeitgleich statt und ich stand vor der große Frage: Wo gehe ich denn nun hin?

Eins war jedoch leicht zu entscheiden: Ich wollte das historische Duo aus Claudia Schmid und Guido Dieckmann erleben.

Beide Autoren kenne ich schon recht lange und es ist immer wieder eine Freude, den beiden zu zuhören, mit ihnen zu diskutieren und sich auszutauschen. Daher war für mich klar, am Freitag (16.09.2016) bin ich um 19 Uhr im Montpellier-Haus in der Kettengasse 19 in Heidelberg.img_4631

Ich hatte zwar schon so einiges von diesem Haus gehört gehabt, war aber bisher noch nie dort gewesen. Die Kettengasse ist leicht zu finden, geht sie direkt von der Hauptstraße ab. Einen Parkplatz konnte ich leicht am Kornmarkt finden. Die Gasse ist recht überschaubar und schnell habe ich das Haus gefunden gehabt, welches sich nahtlos zwischen die anderen schmiegt.

Außen recht unscheinbar, konnte mich dann doch der Innenbereich für sich gewinnen. Es bietet erstaunlich viel Platz für eine Lesung, die Gestaltung des Innenraumes ist französisch angehaucht und man findet immer etwas zu entdecken. Von kleinen Nischen, Bildern, bis hin zu Blumentöpfen, wo man eigentlich keine erwarten würde.

Guido Dieckmann & Claudia Schmid
Guido Dieckmann & Claudia Schmid

Gleich am Eingang standen die beiden Autoren des heutigen Abends und begrüßten die Gäste. Der Eintritt mit 5 EURO war ein überschaubarer Betrag und der Veranstaltung mehr als angemessen.Pünktlich um 19 Uhr ging es auch los. Claudia Schmid begrüßte die Anwesenden. Die 9 Teilnehmer der Lesung verloren sich leider ziemlich in den Räumlichkeiten. Um ein Bild zu geben, theoretisch hätte sich jeder Teilnehmer seine eigene Stuhlreihe aussuchen können.

Claudia Schmid begrüßt die Gäste
Claudia Schmid begrüßt die Gäste

Nach einer kurzen Einführung übergab Claudia Schmid dann das Wort an ihren Kollegen Guido Dieckmann. Dieser hat gerade ein neues Buch herausgebracht, das er an diesem Abend vorstellen wollte. Passend zur französisch angehauchten Lokation, wählte auch Guido Dieckmann für die halbstündige Lesung eine französisch angehauchte Passage aus seinem Buch „Die sieben Templer“.

Das Buch handelt von sieben Templern, die ein Geheimnis hüten. Einen davon, Baudouin Lavalle, lernten wir an dem Abend kennen. Seinen Versuch, den Großmeister zu befreien, kann man ab der Seite 207 in dem Buch nachlesen.

Guido Dieckmann liest aus “Die sieben Templer”

Guido Dieckmann hatte eine sehr ruhige Art, die Geschichte vorzulesen. Die gewählte Passage fand ich sehr gut gewählt. Sie passte nicht nur zur Lokation, auch konnte man sie ohne die Vorkenntnis der vorangegangenen Seiten verstehen. Jedoch machte sie neugierig und so bin ich schon auf das ganze Buch gespannt, welches nun hier signiert neben mir ruht und darauf wartet, gelesen zu werden.

Kaum hatte Guido Dieckmann geendet, folgte eine Überleitung zu seiner Kollegin Claudia Schmid. Diese las aus dem Buch „1000 Hügel – 1000 Schatten“ eine ihrer Kurzgeschichten vor. Ihr neustes Buch „Die Feuerschreiber“ kam just an diesem Tag auf den Markt. Da der Termin aber bei Anmeldung der Lesung noch nicht fest stand, wählte Claudia Schmid die Kurzgeschichte aus, welche auch thematisch zum Lutherjahr 2017 passt. In dieser Geschichte ging es um einen Mönch, der auf dem Weg von Ladenburg nach Worms ist, um dort einen aufrührerischen Mönch zu stoppen und endgültig zum Schweigen zu bringen.

Was schon in der Kurzbeschreibung sehr gehetzt und temporeich klingt, war dann auch in der Lesung so.

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Ein starker Kontrast zur vorherigen Lesung. Konnte man sich vorher treiben lassen, schaute sich die Intrigen und Pläne der Templer an, so saß man nun mit einem gehetzten Mönch auf einem Pferd und ritt in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nach Worms.

Claudia Schmid lebte diesen Mönch bei ihrer Lesung regelrecht und es war nicht schwer, das Kopfkino zu aktivieren und eben diesen Mönch vor sich zu sehen.

Abschließende Diskussions- und Fragerunde
Abschließende Diskussions- und Fragerunde

Doch auch dieser Ritt endete und man saß wieder in entspannter Runde, hinter sich ein kleiner Getränkeverkauf, vor sich zwei Autoren, die auf Fragen und Diskussionen warteten.

Das Publikum scheute sich ein wenig und so begannen die beiden von sich zu erzählen. Einige kleine Fragen kleckerten rein, aber dann löste sich die Runde auch schon auf.

Am Ende standen nur noch ein paar Leute zusammen.

Stärkung nach der Lesung
Stärkung nach der Lesung

Da ich im Vorfeld mit Claudia Schmid bereits Kontakt hatte, hatte ich auf ihren Wunsch einige rosa Törtchen, die ich kurz zuvor aus den Niederlanden mitgebracht hatte, an diesem Abend dabei. Eine kleine Stärkung nach der Lesung für alle noch Anwesende.

So gemütlich klang der Abend dann auch aus und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit hatte, die beiden endlich mal wieder zu treffen und neuen Lesestoff mit nach Hause zu nehmen. Ich freue mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen und bis dahin, habe ich ja ein wenig was zu lesen …

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Guido Dieckmann liest aus “Die sieben Templer”
Claudia Schmid liest aus "1000 Hügel - 1000 Schatten"
Claudia Schmid liest aus “1000 Hügel – 1000 Schatten”

 

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