Miss Missy hat einen kleinen Bekleidungsladen an der englischen Riviera. Das Besondere an dem Laden ist, dass Missy nur Vintage Klamotten mit Geschichten verkauft. Die Geschichten der Kleidungsstücke findet sie anhand des Geruchs, welches die Teile verströmen, heraus.

Eigentlich fühlt sich Missy sehr wohl in dem kleinen Ort Torquay. Gut, ihr Laden könnte besser laufen, aber ansonsten ist sie zufrieden mit ihrem Leben und fühlt sich manchmal Agatha Christie nahe, die selbst in dem Ort mal gelebt hat. Wie nahe jedoch, das muss Missy erkennen, als sie mit einem Seidenkleid konfrontiert wird. Nicht nur, dass das Kleid ungewaschen ist, es ist auch keinesfalls Vintage, spielt dafür aber wohl eine entscheidende Rolle in einem realen Mordfall. Denn am Abend zuvor wurde ihre Theaterkollegin Amanda Peer auf einer Dreißiger-Jahre-Party ermordet.

Aber wie kam das Kleid in die Kisten, die für Missys Laden bestimmt sind und wer hat das Kleid getragen? Miss Missy begibt sich in Miss Marple Mariner auf Spurensuche und beweist dabei nicht nur eine sehr feine Spürnase

Das Buch wird als erster Teil einer neuen Reihe angekündigt und ich freue mich schon jetzt auf weitere Folgen mit Miss Missy, aber zunächst der Reihe nach.

Miss Missy ist ein liebenswerter, manchmal leicht naiver und impulsiver Charakter, der jedoch schnell mein Herz erobert hat. Ihren Laden an der englischen Riviera würde ich gerne einmal besuchen und mir ihre Geschichten zu den Kleidungsstücken anhören. Missy verkauft ihre Kleidungsstücke vor allem der dazugehörenden Geschichten wegen. Ich fand es sehr interessant, Missy bei ihrer Arbeit zuzusehen, doch als ein Mord im idyllischen Torquay geschieht, sind auch andere Qualitäten von Missy gefragt.

Mit der örtlichen Polizei steht sie auf Kriegsfuß und ich hatte mich mehr als einmal gefragt, ob es vielleicht einen Vorgängerband gibt, der diese Diskrepanzen mit der Polizei erklären könnte. Allerdings wurde ich hierzu nicht fündig.

Die Geschichte selbst ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Missy ermittelt nicht nur, um Freunde zu entlasten, sondern auch für ihren Seelenfrieden. Sie muss einfach wissen, wie das Kleid den Weg zu ihrem Laden gefunden hat und wem sie im Ort überhaupt noch trauen kann. Zeitgleich scheint sie ihre eigene Vergangenheit einholen zu wollen.

Ich war als Leserin schon recht stark eingespannt, konnte Missy über die Schulter blicken, selbst Überlegungen anstellen und mich am Lokalkolorit erfreuen. Die Autorin scheint die Gegend gut zu kennen und beschreibt die Orte nicht nur sehr genau und anschaulich, sondern stellt auch immer wieder einen Bezug zu Agatha Christie her.

Fazit:

Wie bereits erwähnt, freue ich mich auf die Fortsetzung der Reihe und eine Rückkehr nach Torquay. Weiter auf den Spuren von Agatha Christie wandeln, den Geschichten alter Kleidungsstücke nachspüren und dabei die englische Riviera genießen. Miss Missy, ihr Einsatz bitte.

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