Buchvorstellung der Robin Hood Romane von Mac P. Lorne

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(c) Carmen Vicari

 

Wer kennt die Sage um Robin Hood nicht? Den Held der Armen und Waisen, den Retter der Verdammten?

Die Sagen um ihn sind so alt wie vielfältig, aber eines bleibt ihnen gleich. Ein Mann aus einfachen Verhältnissen, der zu einem Geächteten wurde, weil er als Wegelagerer vorzugsweise habgierige Geistliche und Adlige ausgeraubt hat.

Diesen Mann stellt Mac P. Lorne in den Mittelpunkt seiner fünfteiligen Robin-Hood-Romane, beginnend 1110 mit Robert Fitzooth. Doch wer steckt hinter den Büchern?

Autor:

Mac P. Lorne (*1957) wuchs in der DDR auf und studierte aus politischen Gründen Veterinärmedizin und später Pferdezucht und -sport. 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. Seit dem lebt er in Bayern, wo er zusammen mit seiner Frau und Tochter einen Reit- und Zuchtbetrieb führt.

 

Website:

Autorenhomepage von Mac P. Lorne

(c) Carmen Vicari
Familienausstellung „Robin Hood“ im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 2017/2018

Fragen an den Autor:

Carmen Vicari:

Wie kamen Sie auf die Idee, die Geschichte von Robin Hood so ausführlich zu erzählen?

Mac P. Lorne:

Anfangs war nur ein Roman über den 3. Kreuzzug geplant, weil ich mich so über die historisch verfälschte Darstellung in vielen Romanen geärgert hatte. An Robin Hood habe ich da noch gar nicht gedacht. Doch dann ging mir irgendwann auf, dass er ja in allen Filmen und Büchern immer aus dem Heiligen Land zurückkommt. Ich war dann der Erste, der geschildert hat, warum er Richard I. folgen musste und was er dort und später in England und Deutschland erlebt hat. Aus dem ersten Roman ergab sich fast zwangsläufig eine Fortsetzung. Dann wollte der Verlag eine Trilogie haben und hat sie natürlich bekommen. Weitere Ideen führten dann zu Band 4 und 5. Aber jetzt ist Schluss, versprochen. Eins sollte man aber sehen: Robin Hood bzw. seine Familienangehörigen sind nur die Überträgerfiguren. Vorrangig geht es in jedem Roman um ein bedeutendes historisches Thema, wie u.a. den Investiturstreit zwischen den Kaisern, Königen und Päpsten, die Kreuzzüge, die Entstehung der Magna Carta und den Untergang des Angevinischen Reiches. Damit ich die Leser dafür begeistern kann schicke ich eben eine Figur, die jeder kennt, an die Schauplätze des Geschehens.

 

Carmen Vicari:

Gab es überhaupt verlässliche Quellen zu Robin Hood?

Mac P. Lorne:

Robin Hood ist eine Legende, und so sollte man ihn meiner Meinung nach auch sehen. Historiker und selbsternannte Experten streiten darüber, ob es ihn gab oder nicht. Ich halte das für müßig und nehme stattdessen die Erzählungen und Mythen über ihn in meine Romane auf. Der Legende nach wurde er 1160 geboren und starb 1247, also mit 87 Jahren – einem damals biblischen Alter – in Kirklees Priory. Dort gibt es sogar ein Grab, aber ob er darin liegt, lasse ich einmal dahingestellt. Ich denke, das darf man gar nicht hinterfragen. Die Idee, die Ideale, die er lebte, hat sich durch die Jahrhunderte erhalten, und das erachte ich als viel wichtiger. Natürlich habe ich die alten Balladen aus der „Gest of Robyn Hode“ ebenso herangezogen, wie die Theaterstücke von Anthony Munday und Henry Chettle, beides Zeitgenossen von William Shakespeare, über „The Downfall and Death of Robert, Earl of Huntington“. Als historisch exakte Quellen würde ich das alles jedoch nicht bezeichnen. Ganz anders sieht es aber mit den oben erwähnten geschichtlichen Ereignissen aus. Da habe ich mich um größtmögliche Genauigkeit und Exaktheit in der Darstellung bemüht und ganz tief gegraben, um die Hintergründe einerseits selbst zu verstehen, andererseits aber auch verständlich erzählen zu können. Und Robin Hood ist immer mittendrin. Ob in Jerusalem oder Mainz, in Toulouse oder bei Las Navas de Tolosa, auf Zypern und in Speyer, um nur einige wenige Orte in den fünf Bänden zu nennen.

 

Carmen Vicari:

Wieviel Zeit haben Sie für Recherchen vor Ort verbracht?

Mac P. Lorne:

An den meisten Orten der Handlung war ich selbst. Nur das gibt

(c) Carmen Vicari
Familienausstellung „Robin Hood“ im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 2017/2018

in meinen Augen die nötige Authentizität. Ich bin in den Gängen unter der Assassinen-Festung ebenso herumgekrochen wie unter der Burg von Nottingham, war natürlich im Sherwood, der heute aber mehr ein Park als ein Urwald ist, in Vezelay ebenso wie in der Burg auf Zypern, wo Richard Löwenherz geheiratet hat, auf dem Trifels und in Mainz, wo er letztlich freigelassen wurde, und an vielen anderen Orten mehr. Nach meiner Beschreibung kann man durchaus die Grabeskirche in Jerusalem besichtigen, wurde mir schon bescheinigt. Prolog und Epilog von „Das Herz des Löwen“ entstanden z.B. in der Abteikirche von Fontevrault an den Gräbern von Henry II., seiner Gemahlin Eleonore von Aquitanien und ihres gemeinsamen Sohnes Richard Löwenherz.

 

Carmen Vicari:

Wie ist es über eine Figur zu schreiben, von der doch schon viele Geschichten existieren und entsprechend ein Bild in den Köpfen der Leserschaft vorhanden ist? Versucht man da nicht automatisch sich an diese allgemeine Vorstellung zu halten?

Mac P. Lorne:

Nein, ganz und gar nicht. Ich wollte doch keinen alten Brei zum x-ten Male wieder aufwärmen. Haben Sie schon mal irgendwo etwas über Robin Hoods Großeltern oder Eltern gelesen? Gehört, dass er Speyer und Mainz war, in Spanien gegen die Mauren und in Frankreich an der Seite der Katharer gekämpft hat? Sicher nicht. Selbst die alten Legenden, die ich natürlich nicht ignorieren konnte und auch nicht wollte, habe ich so in eine historische Rahmenhandlung eingebettet, dass es sich so zugetragen haben könnte. Natürlich trifft der Leser auf altbekannte Gestalten wie Little John, Will Scarlett oder Bruder Tuck. Ohne sie käme ein Autor kaum aus. Aber eben auch auf Hildegard von Bingen, mehrere deutsche Kaiser, auf Saladin und König Sancho von Navarra, um nur einige wenige zu nennen. Selbst wenn der berühmte Stockkampf zwischen Robin Hood und Little John oder das Preisschießen in Nottingham geschildert werden, dann doch ganz anders als bisher geschehen. Und lassen Sie sich mal von Marian Leaford überraschen. Die hat nämlich in ihrer Ehe mit Robin Hood wahrlich die Beinlinge an.

 

Carmen Vicari:

Zu Robin Hood gibt es bereits einige Verfilmungen. Wie sehen Sie diese als Autor? Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Bücher ebenfalls einmal verfilmt werden?

Mac P. Lorne:

Das wäre natürlich ein Traum, wenn auch kein realistischer. Viel zu viele Massenszenen, die das ganze derart verteuern würden, dass sich wohl kein Produzent herantraut. Zumindest nicht in Deutschland. Höchstens in Hollywood, aber dann können wir auch gleich über den Oscar spekulieren 😊 .

 

Carmen Vicari:

Sie veröffentlichen Ihre Bücher unter einen Pseudonym. Wie kam es dazu?

Mac P. Lorne:

Mein erster Roman war ein Western, und da hätte mein Klarname eigenartig darauf ausgesehen. So habe ich mir ein Pseudonym zugelegt, das mir bis heute anhängt und das ich auch nicht mehr missen möchte. Zumindest die Initialen stimmen aber. Mac war mein Spitzname in der Schule, P. steht für Pseudonym und Lorne (Greene) war der Boss auf der Ponderosa in der Fernsehserie Bonanza. Und da wir so etwas wie eine Ranch betreiben …

 

Carmen Vicari:

Die Robin-Hood Romane erschienen zunächst in einem anderen Verlag. Wie kam es zu dem Wechsel?

Mac P. Lorne:

Die LÖWEN wollte zuerst kein Großverlag haben. Nicht, dass ich es nicht bei PVs und Agenturen versucht hätte. Ich hatte mir fünf Manuskripte bei einem Kleinverlag mit angeschlossener Druckerei drucken und binden lassen und bin damit über die Leipziger Buchmesse von Stand zu Stand gelaufen. Keiner hat mich auch nur zur Kenntnis genommen. Dem Inhaber des Kleinverlages hat meine Arbeit aber gefallen und er mir angeboten, „Das Herz des Löwen“ herauszubringen. Trotz der Zugangsbeschränkungen zum offiziellen Buchmarkt verkauften sich die Romane recht gut, so dass er meiner Fortsetzung nicht abgeneigt war und später sogar wegen einem dritten Band auf mich zukam.
Dann habe ich den PIRATEN geschrieben, und plötzlich stieß ich auch auf Interesse bei den Großverlagen. Der Roman wurde ein Erfolg, ebenso wie der BOGENSCHÜTZE. Jetzt kam auch Interesse an meinen früheren Werken auf, und da die Verträge mit dem Kleinverlag, dem ich heute noch sehr dankbar bin, ausgelaufen waren, konnte Droemer Knaur die Bücher übernehmen und in neuer Aufmachung herausbringen. Für den Verlag habe ich dann noch einen abschließenden fünften Band geschrieben.

 

Carmen Vicari:

Wie sieht der perfekte Tag für Sie aus?

Mac P. Lorne:

Oh, das ist schwierig. Wir betreiben ja einen Ferien- und Reiterhof in Bayern, und da gibt es von früh bis abends genug zu tun. Und wenn dann Ruhe einzieht und ich zum Schreiben komme, passt das schon.

 

Vielen Dank, Mac P. Lorne, für das tolle Interview.

 

(c) Carmen Vicari
Familienausstellung „Robin Hood“ im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 2017/2018

Robin-Hood Romane:

(c) Droemer KnaurBand 1: Die Pranken des Löwen

Klappentext:

England 1110 – Der junge Gardist Robert Fitzooth wird zum persönlichen Leibwächter der englischen Prinzessin Matilda bestimmt, die den deutschen König Heinrich V. heiraten wird. An ihrer Seite überquert er die Alpen, gelangt bis nach Rom, wird in den Streit zwischen Kaiser und Kurie verwickelt und muss in einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg kämpfen. Doch er findet auch die Liebe seines Lebens und sein Enkel wird dereinst einen Namen tragen, den alle Welt kennt – Robin Hood.

(Quelle: Droemer Knaur)

 

 

(c) Droemer KnaurBand 2: Das Herz des Löwen

Klappentext:

England 1189 – Im Sherwood Forest begegnen sich zwei Männer, deren Schicksal auf viele Jahre eng miteinander verbunden sein wird: Robert von Loxley, genannt Robin Hood, und Richard I., der zukünftige König von England.
Um Begnadigung zu erlangen, begleiten die Geächteten den König auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land. Als Robin und seine Gefährten nach harten Kämpfen, Hunger und Meuterei endlich nach England zurückkehren, finden sie leider keinen Frieden. Ein immenses Lösegeld wird für den in Gefangenschaft geratenen König gefordert und nicht jeder ist bereit, dafür zu bezahlen.
Noch einmal müssen Robin Hood und seine Gefährten einen weiten und gefahrvollen Weg gehen, der sie bis tief in das Deutsche Reich hinein führt…

(Quelle: Droemer Knaur)

 

(c) Droemer KnaurBand 3: Das Blut des Löwen

Klappentext:

Viele Jahre lebten Robin Hood und seine Frau Marian auf Geheiß Königin Eleonores unerkannt in der Gascogne, um König Richards illegitimen Sohn Fulke zu schützen. Als England in Gefahr ist, ruft William Marshal die Verbannten zurück. Doch bevor Robin wieder durch seinen geliebten Sherwood Forest streifen darf, muss er zuerst in Spanien gegen die Mauren in den Kampf ziehen. Zu Hause in England treibt derweil König John weiter ungehindert sein Unwesen. Noch.

(Quelle: Droemer Knaur)

 

 

(c) Droemer KnaurBand 4: Das Banner des Löwen

Klappentext:

Dem ehemaligen König der Diebe ist auch im Jahre 1218 kein beschauliches Leben vergönnt: Kaum aus England zurückgekehrt auf sein Landgut in der Gascogne, wird Robin Hood Zeuge, wie die Schergen Simon de Montforts ein Dorf niederbrennen. Im Auftrag des Papstes befehligt de Montfort den Kreuzzug gegen die Katharer, der mit äußerster Brutalität geführt wird – und mehr als ein politisches Ziel verfolgt. Gemeinsam mit seiner Frau Marian, seinem Freund Charles d’Artagnan und den alten Gefährten aus dem Sherwood Forest stellt Robin Hood sich erneut auf die Seite der Verfolgten.

(Quelle: Droemer Knaur)

 

 

(c) Droemer KnaurBand 5: Der Sohn des Löwen

Klappentext:

So sehr er sich auch nach Frieden sehnt, noch sind die Tage des Kämpfens für Robin Hood nicht vorüber: 1230 beginnt der junge König Heinrich III. erneut einen Krieg gegen Frankreich, und auch in England steht es nicht zum Besten. Machthungrige Höflinge machen sich die Unerfahrenheit und den chronischen Geldmangel Heinrichs zu Nutze, unter anderem auch Robins alter Feind, der Earl of Chester, der es auf Loxley und Huntingdon abgesehen hat. Ein letztes Mal noch müssen die Gefährten aus dem Sherwood Forrest zusammenkommen, um für Recht und Gerechtigkeit einzustehen.

(Quelle: Droemer Knaur)

 

 

Weitere Werke:

(c) Droemer Knaur    (c) Droemer Knaur

 

 

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