Palzkis 16. Fall
Krimi
Gmeiner Verlag
04. Juli 2018
Taschenbuch
307
„Es hätte so ein schöner Tag werden können.“ … wäre man nicht von seinem Chef KPD zu einer Weinprobe verdonnert worden. Reiner Palzki sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Situation, aber auch seine Frau möchte unbedingt an der Weinprobe teilnehmen und da sie sogar einen Babysitter organisiert hat, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als sich seinem Schicksal zu fügen.
Und während Palzki noch überlegt, ob der Besitzer des Weinguts in Landau-Mörzheim seinen Chef absichtlich abfüllt, gibt es einen Brand auf dem Gut. Eine Scheue geht in Flammen auf. Palziks Chef sieht seinen neuen Dienstwagen in akuter Gefahr und eilt herbei, um diesen zu retten. Dabei kommt er nur knapp mit dem Leben davon. Ein anderer hatte leider nicht das Glück und ehe Palzki sich verdrücken kann, muss er sich in die Ermittlungen einmischen.
Kriminalhauptkommissar Palzki ermittelt bereits in seinem 16. Fall. Dieses Mal geht es in die Region um Landau – Mörzheim – Zeiskam und Kusel. Eine Weinprobe gerät etwas aus dem Trott, als eine Scheune abbrennt. In der Scheune wird neben einem toten Steuerprüfer auch das wiederentdeckte Eiskraut gefunden, welches dort mühsam von den Landfrauen nachgezüchtet wird. Als kurz darauf eine weitere Scheune abbrennt, in der ebenfalls Eiskraut-Setzlinge gezogen wurden, vermutet Palzki den Täter unter den Landfrauen. Doch wie passt der Steuerprüfer dazu?
Gemeinsam mit Reiner Palzki, der in diesem Band zum Glück nur wenig von KDP ausgebremst wird, da dieser sich voll und ganz auf seine Heilung konzentrieren muss, erkundet der Leser die Gegend um Landau, erfährt viel Wissenswertes über das Eiskraut und die Landfrauen und kommt in Ecken, die er vielleicht noch gar nicht kannte. So ging es mir mit der Burg Lichtenberg, die bei diesem Fall ebenfalls eine Rolle spielt. Ob Pfälzer oder nicht, man wird mit Kopfkino in der Pfalz herumgejagt und bekommt Lust gemacht, die Schauplätze einmal selbst zu besuchen.
Harald Schneider hat in diesem Buch auch wieder einige Rollen mit Echtpersonen besetzt. Die Handlung wirkt für mich dadurch authentischer, denn jede Echtrolle hat ihren ganz eigenen Charakter, den der Autor Harald Schneider einzufangen und festzuhalten weiß. So wirkt auch der 16. Fall nicht wie eine Kopie der vorherigen, sondern eigenständig und erfrischend anders. Der regionale Bezug macht für mich als zugezogene Kurpfälzerin einen besonderen Reiz aus.
Der Krimi ist in sich abgeschlossen und rund, so dass man ihn theoretisch als Quereinsteiger auch lesen kann. Schöner ist es jedoch, wenn man die ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen schon kennt und weiß, warum manche Leute wie agieren und vor allem, wer Frau Ackermann ist und wieso man bei ihrem Anblick besser flüchten sollte.
Fazit:
Leider wieder viel zu schnell gelesen. Dafür war es ein spannender, verzwickter und interessanter Ausflug in die Welt der Landfrauen rund um Landau. Im Anhang findet man wieder 3 Kurzgeschichten – Boni mit Reiner Palzki.