Schneider, Harald: Der Bibel-Code

Der Bibel-Code
Palzkis 22. Fall
Harald Schneider
Krimi
Gmeiner-Verlag
13. Juli 2022
Taschenbuch
310

Es hätte so ein schöner Tag werden können

Kommissar Palzkis Chef Klaus P. Diefenbach hat Ahnenforschung betrieben und ist jetzt der felsenfesten Überzeugung, dass er mit den Wittelsbachern verwandt ist. Zumindest soll dies eine Urkunde beweisen. Um die Echtheit der Urkunde anerkennen zu lassen, scheucht KPD seinen Untergebenen Palzki ins schöne Neustadt an der Weinstraße. Der Bibelexperte Michael Landgraf soll eine entsprechende Expertise ausstellen. Doch so weit kommt es erst gar nicht. Kaum im Bibelmuseum angekommen, stößt Palzki auf den niedergeschlagenen Michael Landgraf. Als dieser wieder zu sich kommt ist klar, die wertvolle Neustadter Bibel von 1587 wurde gestohlen. Was Palzki nicht ahnt, dass sich in der Bibel handschriftliche Eintragungen befinden, die auf einen verschwundenen Reliquienschatz hindeuten.

“Es (Anm: Fachwerkhaus) besaß einen besonders pittoresken Charme. An einer Hausecke war ein skurriler Männerkopf angebracht, der den Passanten die Zunge herausstrecke – ob das ein Hinweis auf den Eigentümer sein sollte?” – S. 92

Der gute Dienststellenleiter zögert keinen Moment und setzt Palzki auf den Fall hat. Hat sein Untergebener die Bibel gefunden, dürfte einer positiven Expertise nichts mehr im Wege stehen. Doch leider hat KPD die Rechnung ohne den Täter gemacht, der Palzki und Michael Landgraf immer einen Schritt voraus zu sein scheint …

Bibelhaus

Im 22. Fall verschlägt es Reiner Palzki nach Neustadt an der Weinstraße. Der Autor Harald Schneider hat mit diesem Lokalkrimi wieder einen ganz Besonderen vorgelegt. Ähnlich wie im 15. Fall – Hambacher Frühling, gibt es auch hier wieder sehr viel Lokalkolorit mit entsprechendem Bildmaterial im Buch.

Stand noch im letzten Teil (Ordentlich gemordet) vor allem der gute Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach im Fokus, hat dieser in diesem Fall eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr schickt Harald Schneider seinen Ermittler gemeinsam mit Michael Landgraf – eine Lebendrolle – quer durch Neustadt an der Weinstraße.

Eine Schnitzeljagd mit geheimnisvollen Zeichen, Symbolen und noch mehr Rätseln, die ein wenig an den Da Vinci Code von Dan Brown erinnern, nur eben pfälzischen Ursprungs.

Stiftskirche

Die Geschichte ist nicht nur sehr spannend, sondern auch wissenswert. Ich spürte deutliche die enge Zusammenarbeit zwischen Michael Landgraf und Harald Schneider, da nicht nur die Begeisterung für die Stadt Neustadt, sondern auch das ganze historische Wissen sehr lebendig und informativ im Buch aufgenommen wurde. Im Fließtext eingearbeitet, habe ich so eine Menge über Neustadt und die verschiedenen Handlungsorte des Krimis erfahren, ohne dass der Lesefluss gestört wurde.

Einzig die Zeichen und Symbole hätte ich mir als Skizze zum besseren Verständnis im Buch gewünscht. Die Schauplätze jedoch waren sehr gut beschrieben und so konnte ich sie bei einem Ausflug nach Neustadt alle problemlos wiederfinden.

Fazit:

Ein starker Lokalkrimi, bei dem zwei Autoren – der eine als Schreiberling, der andere als Opfer – gemeinsame Sachen machen und so einen Krimi ins Leben gerufen haben, der zeitgleich ein kleiner Ortsführer ist und Lust macht, in Neustadt an der Weinstraße auf den Spuren Kommissar Palzkis zu wandeln.

Werbung, Rezensionsexemplar

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