Koppetsch, Anne-Kathrin: Mordsoper: So verrückt wie das Leben selbst

Mordsoper: So verrückt wie das Leben selbst
Anne-Kathrin Koppetsch
Krimi
OCM
17. März 2022
Taschenbuch ‏
285

Friederike Hendel verlässt ihre Familie und lebt fortan in einer Künstler-WG im Ruhgebiet. Als Aneta, die Vermieterin, einige Leute einlädt, ist Friederike zunächst wenig begeistert. Als dann aber auch noch einer ihrer Mitbewohner, der Opernsänger Paul Ernst bzw. Ernst Vossmark vom Balkon in den Tod stürzt, ist Friederikes Abend nicht nur gelaufen. Auch hat sie den Verdacht, dass hier etwas nicht stimmt.

Michael Häldin lebt in einem Pflegeheim. An den Rollstuhl gefesselt erträgt er mit Müh die gemeinsamen Spielabende mit Pfarrer und Dorfpolizist. Tief in seiner Depression vergraben, möchte er eigentlich nur noch alleine sein. Doch dann ruft Friederike an und sie nennt den Code „Kommando Klapse“. Sollte da doch wieder etwas mehr Schwung in seinen Lebensabend kommen?

Das Buch ist strukturiert wie ein Theaterstück, wenn auch optisch nicht so geschrieben. Aber die Kapitel passen sehr gut dazu. Ich hatte zu Beginn etwas Mühe mit der Geschichte warm zu werden. Immer wieder drängte sich mir der Verdacht auf, dass mir etwas von der Vorgeschichte fehlte, damit ich Friederike, aber auch Michael Häldin besser verstehen lerne. So blieben sie mir zunächst auf Distanz und ich konnte sie nur beobachten, weniger mit ihnen fühlen.

Die Autorin zeichnet ihre Figuren sehr fein und menschlich. Friederike steht in einem Zwiespalt zwischen unnahbar und verletzlich und starker Powerfrau. Ihren Weg muss sie noch finden. Michael Häldin dagegen scheint mit dem Leben abgeschlossen zu haben und doch ist da irgendwo noch eine Rechnung offen. Eine, die er noch begleichen muss. Mit dem Fall kommt jedenfalls wieder etwas Schwung in sein Leben, auch wenn er sich zunächst dagegen weht.

Der Schreibstil ist zunächst ungewohnt und gewöhnungsbedürftig, doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, liest sich das Buch flüssig.

Fazit:

Ich musste zunächst warm werden mit dem Buch, der Einstieg war nicht leicht, doch es lohnte sich, fand ich nicht nur einen Kriminalfall vor, sondern auch eine Welt, die so verrückt ist wie das Leben selbst.

 

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